2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligavorschau
Mit gutem Beispiel vorangehen: Marco Senftleben (blau) führt sein Team zum Ligastart als Kapitän auf das Feld.	 Archivfoto: Edgar Daudistel
Mit gutem Beispiel vorangehen: Marco Senftleben (blau) führt sein Team zum Ligastart als Kapitän auf das Feld. Archivfoto: Edgar Daudistel

Durchatmen, um durchzustarten

TSV Schott Mainz vor Oberligastart noch nicht bei 100 Prozent +++ OP und lange Pause für Leinhos

Mainz. Eintracht Trier ist der haushohe Favorit in der neuen Oberliga-Saison. Doch immerhin acht Mitbewerber zählen auch den TSV Schott Mainz zu den Titelkandidaten. Trainer Sascha Meeth weist die Favoritenrolle gleichwohl weit von sich. „Es wäre wahnwitzig, wenn wir sagen würden, wir wollen um den Aufstieg mitspielen“, betont der 43-Jährige.

Der Auftakt

Zum Start beim starken Vorjahres-Sechsten FSV Jägersburg (15.30 Uhr) fehlen die Innenverteidiger Jonas Raltschitsch, der vor seinem Berufsstart bei der Schott AG kommende Woche aus einer dreimonatigen Weltreise zurückkehrt, Nenad Simic (Urlaub) und Constantin Leinhos. „Ein Hämatom am Knochen führte dazu, dass der Knochen leicht abgestorben ist“, berichtet Meeth. Eine OP samt zehnwöchiger Pause sind die Folge. Kapitän Marco Senftleben und Yannick Rinker (neu vom FC Karbach) bilden den Innenblock. Der Rest des Kaders ist startklar. „Die Jungs sind heiß, freuen sich riesig auf den Start“, sagt der A-Lizenz-Inhaber, „aber wir wissen, dass wir nicht die ersten vier Spiele gewinnen werden. Mit einem Pünktchen wäre ich zufrieden.“

Die Vorbereitung

„Zerstückelt“, sagt Meeth – und sieht das durchaus positiv. Nach der vor allem mental anstrengenden Regionalligasaison gönnten sich viele Spieler auch nach Trainingsbeginn einen Urlaub, selbst der sonst dauerpräsente Chefcoach entschwand für zwei Wochen nach Kanada. Durchatmen, um durchzustarten. Ende September, Anfang Oktober werde das Team seine Top-Form erreichen. Vor allem taktisch bestehe Nachholbedarf. Die Testspiele liefen gleichwohl gut, gekrönt vom Turniersieg in Waldalgesheim. Beim finalen 9:0 gegen Bezirksligist Ingelheim trafen Janek Ripplinger (3), Leon Kern (2), Edis Sinanovic (2), Mahdi Mehnatgir und Nikola Mladenovic. „Das war sehr ansehnlich“, sagt Meeth, der über großes Offensiv-Potenzial verfügt.

Das Personal

Neun Neue plus zwei Mann aus der eigenen A-Jugend ersetzen 14 Abgänge. „Eine geile Truppe, von der Mentalität und den Charakteren her“ hat Meeth beisammen. Herzstück ist das Mittelfeld-Zentrum mit Konstantin Fring („einer der Top-Gewinner der Vorbereitung“), Mladenovic (Hessen Dreieich) sowie den Jungspunden Jost Mairose und Giorgio del Vercchio (Darmstadt 98 U19). Mehnatgir (VfB Ginsheim) knipst schon nach Lust und Laune. „Ein Juwel, taktisch aber bei Null“, sagt Meeth. Im Tor überzeugt Mike Wroblewski (Dreieich) mit großer Präsenz, Jannik Reinländer (TuS Koblenz II) ist die Nummer zwei. Rechtsverteidiger Marius Breier (Waldalgesheim) und Spielgestalter Johannes Gansmann (Gonsenheim) sind Startelf-Kandidaten, aber noch lange nicht am Limit, Teamplayer Marcel Heeg (Waldalgesheim) eher Ergänzungsspieler. Eigengewächs Maurice Pinger darf als Vorbereitungsgewinner gelten. Noch ohne neuen Vertrag sind die Abgänge Arif Güclü und Niklas Reichel, eine Rückkehr zum TSV ist aber kein Thema.

Die Taktik

Flexibilität ist Trumpf. Dreier- oder Viererketten, zwei oder drei Stürmer, womöglich das altbewährte 4-2-3-1 – der Kader ist variabel besetzt. Meeth setzt auf aktives Verteidigen und schnelles Umschalten, aber die Mainzer werden häufiger gezwungen sein, das Spiel zu gestalten. Kreativköpfe wie Gansmann, Sinanovic oder Silas Schwarz sind gefragt.

Die Prognose

„So lange ich hier Trainer bin, sind wir eine Ausbildungsmannschaft“, stellt Meeth klar. Eine sorgenfreie Saison mit einstelligem Tabellenplatz ist einstweilen das Ziel. Das ist tief gestapelt. Für den Aufstieg reicht es nicht, aber der TSV sollte im oberen Drittel mitmischen – was in einer bärenstarken Klasse eine starke Leistung wäre.



Aufrufe: 027.7.2018, 08:00 Uhr
Torben SchröderAutor