2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielvorbericht
Schöne Erinnerung: Vier Bundesligaspiele absolvierte Denis Streker (rechts) für die TSG Hoffenheim. Eines davon gegen Werder Bremen und Marko Arnautovic (links). 	Archivfoto: nordphoto
Schöne Erinnerung: Vier Bundesligaspiele absolvierte Denis Streker (rechts) für die TSG Hoffenheim. Eines davon gegen Werder Bremen und Marko Arnautovic (links). Archivfoto: nordphoto

Der Profitraum lebt weiter

Denis Streker im FuPa-Porträt +++ Neuzugang des Regionalligisten TSV Schott will noch einmal angreifen

Mainz. Roberto Firmino wird eingewechselt, Joselu muss vorzeitig vom Feld – und Denis Streker spielt durch. Der 2. Dezember 2012 wird immer ein besonderer Moment in der Karriere des 26-Jährigen bleiben. Vier Bundesligaspiele absolvierte Streker im Dress der TSG Hoffenheim, nach seinem letzten, dem 1:4 gegen Werder Bremen, musste Chefcoach Markus Babbel gehen. Streker wurde nach Dresden verliehen, wo er zehn Zweitligaspiele sammelte, lief später auch in der österreichischen Bundesliga und vorige Saison für den FSV Frankfurt 32-mal in der Dritten Liga auf. Höherklassige Erfahrung en masse, die man dem 1,86-Meter-Mann anmerkte, als er gegen den KSV Hessen Kassel (4:1) sein Debüt für Regionalligist TSV Schott Mainz feierte.

„Ich habe einfach versucht, Gas zu geben, ob offensiv oder defensiv“, sagt Streker. Und wie: In Minute neun wurde sein Schuss in höchster Not geblockt, beim 1:0 (10.) leistete er die Vorarbeit, beim Eigentor zum 2:0 (12.) war er im Strafraum der eigentliche Adressat des Zuspiels. Ein Vollgas-Start. In Minute 67 hätte er seine Leistung eigentlich krönen müssen, schoss freistehend aus rund zwölf Metern jedoch genau auf Keeper Niklas Hartmann. Wesentlich wichtiger: Streker saugte im Mittelfeld Bälle ab, schmiss sich in die Zweikämpfe, holte sich auch mal, um ein Zeichen zu setzen, bei einem Stirn-an-Stirn-Duell eine Gelbe Karte ab, überdrehte aber nie. Arbeiter, Ballverteiler, Führungspersönlichkeit – das erste Spiel macht Lust auf mehr. „Denis hat sehr viel davon reingebracht, was wir uns von ihm erhoffen“, sagt Trainer Sascha Meeth, der allerdings mit der Abstimmung seines Sechser-Duos Streker und Necmi Gür noch nicht restlos zufrieden war. Denn beiden liegen Offensivdrang und Tatendurst erkennbar im Blut, und Streker soll doch den nach Jonas Raltschitschs und Manuel Schneiders schweren Verletzungen dringend benötigten Defensiv-Anker bilden.

„Ich bin glücklich, dass ich hier bin“, sagt Streker, der sportlich beim FSV Oppenheim, dem SV Guntersblum und dem SV Gonsenheim groß geworden ist. Mehrere Monate hielt er sich zuletzt beim TSV fit, nachdem er seit Sommer ohne Vertrag war. „Das sind alles Top-Jungs, die kicken können“, blickt er auf sein neues Team, „und es ist eine reizvolle Aufgabe, denn niemand hat uns auf dem Schirm.“ Versuchen, das Unmögliche möglich zu machen, ist sein Plan – mit dem TSV und auch persönlich. Denn der Profitraum lebt weiter. „Ich bin hier, um zu zeigen, dass ich von oben komme und auch wieder nach oben will“, stellt Streker klar, „ich bin im besten Fußballalter und will noch mal angreifen.“ Bei Wehen Wiesbaden, Eintracht Frankfurt und in Hoffenheim sammelte er über 100 Regionalligaeinsätze, ein paar höherklassige dürften gern noch dazu kommen.

„Ob man vor 30 000 Zuschauern oder bei uns auf dem Kunstrasen spielt – der Fußball ist der gleiche“, findet Streker. Die Integration beim TSV verlief problemlos. „Manchmal muss man auf dem Papier einen Schritt zurück machen, um zwei nach vorne zu gehen“, sagt er – und blickt auf ein „schwieriges halbes Jahr“ zurück. Nach dem Aus in Frankfurt ging es vorübergehend zurück ins Elternhaus nach Oppenheim. „In solchen Zeiten braucht man die Familie, Freunde und Freundin“, sagt er, „dann kann man auch wieder bessere Leistungen zeigen.“ Und noch einmal angreifen.



Samstag in Elversberg

Am Samstag (14 Uhr) tritt der TSV Schott Mainz beim Meister SV Elversberg an- Die Saarländer mussten jüngst bei den Offenbacher Kickers (0:3) einen empfindlichen Rückschlag im Aufstiegsrennen hinnehmen. „Da wurden sie komplett unter Wert geschlagen“, sagt TSV-Trainer Sascha Meeth.

„In Elversberg muss alles passen, aber wir haben auch eine gute Form und fahren nicht chancenlos dorthin“, betont Meeth. Nenad Simic (Aufbautraining) fehlt weiter, Constantin Leinhos (Platzwunde) kann spielen. Von der „Fastnachtsgrippe“ blieben die Mainzer verschont.

Aufrufe: 015.2.2018, 18:00 Uhr
Torben SchröderAutor