2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Der Schottler Yannick Rinker (links) spielte die vergangenen beiden Spielzeit beim kommenden Gegner FC Karbach.	Archivfoto: pa/Dirigo
Der Schottler Yannick Rinker (links) spielte die vergangenen beiden Spielzeit beim kommenden Gegner FC Karbach. Archivfoto: pa/Dirigo

Der Kreis schließt sich

TSV Schott vor Heimauftakt gegen den FC Karbach – für Rückkehrer Yannick Rinker ein besonderer Gegner

Mainz. FC Karbach, da war doch was. Als der TSV Schott Mainz in die Regionalliga aufstieg, war der Sieg gegen die Rheinländer ein wichtiger Schritt. Ein hitziges, spektakuläres und, wie Trainer Sascha Meeth heute sagt, durchaus auch glückliches 4:2. „Daran werden sie sich erinnern“, vermutet der 43-Jährige. Die Mainzer sind inzwischen zurück in der Oberliga, zum Heimspiel Nummer eins an diesem Samstag (15.30 Uhr) kommt ausgerechnet der FC Karbach auf die Mombacher Bezirkssportanlage.

Trainer Meeth ist bereits mit dem Mittelblock zufrieden

Dort wird auch weiterhin gespielt. Und so absurd das nach einem Abstieg klingt, aber für den TSV wird es auch darum gehen, die Aufbruchstimmung in die neue Saison zu retten, die das Vereinsumfeld in den vergangenen eineinhalb Jahren erfasst hat. Die 0:1-Auftaktpleite in Jägersburg war sicher nicht dienlich, auch wenn Meeth sie vorhergesehen hatte. Die Trainingsarbeit entspreche noch immer eher einem Vorbereitungsprogramm, die Mannschaft brauche Zeit. Immerhin: „Der zentrale Mittelblock hat gut gestanden.“ Gebildet haben ihn, hinter dem endlich wieder genesenen Konstantin Fring, Kapitän Marco Senftleben und Yannick Rinker.

Der 25-Jährige, der in der A-Junioren-Bundesliga noch für die 05er am Ball war, verbrachte die vergangenen beiden Spielzeiten in Karbach. Nach den Stationen TuS Koblenz (fünf Regionalligaspiele) und EGC Wirges (Aufstieg und Oberliga-Stammplatz) ging es 2015/16 erstmals zum TSV. Die turbulente, letzte Saison von Chefcoach Ali Cakici. „Die Perspektiven waren unsicher, Karbach hat sich sehr um mich bemüht“, blickt Rinker zurück. Den Aufstieg 2017 und die folgende Regionalligasaison verpasste der Mainzer Sportstudent, der derzeit seine Bachelorarbeit schreibt – und beim TC Grün-Weiß Tennistraining gibt, an der Tennisschule seines WG-Kollegen Fabian Guzik. Rinker war Auswahlspieler, entschied sich aber für den Fußball.

Mit 15 kam er ins Kolpinghaus, wo die 05-Talente von auswärts wohnen, war Zimmerkollege vom jetzigen Schott-Abwehrchef Jonas Raltschitsch. Die freundschaftlichen Verbindungen führten ihn zurück und mitten rein in die Landeshauptstadt – Rinker wohnt am Bahnhof, über der „Bavaria“-Kneipe. „Da wird’s nicht langweilig.“ Bereut, weggegangen zu sein, hat er nicht. „Die Zeit in Karbach war überragend, und ich hatte die Möglichkeit, ein Auslandssemester in Indonesien zu machen“, sagt er, „aber die Anfahrt nach Karbach war lang, darunter hat das Studium gelitten.“ Die Gelegenheit, wieder mit den alten Kumpels zu kicken – zu Senftleben, Raltschitsch, Nicklas Schlosser oder Nenad Simic ist die Verbindung nie abgerissen –, konnte sich Rinker daher nicht entgehen lassen.

War er beim FC einer der Jüngsten, zählt er nun zu den Routiniers. Sein Trainer hält große Stücke auf den 1,88-Meter-Mann. „Man sieht, dass er Erfahrung hat, auf Topniveau gespielt und trainiert hat“, sagt Sascha Meeth, der als größtes Plus den linken Fuß des Defensiv-Allrounders ansieht: „Er spielt sehr gute Diagonalbälle, kann clever den Aufbau einleiten.“ Mängel gibt es gleichwohl auch: „Mehr Härte, mehr Zweikampfschärfe, mehr Präsenz. In vielen Situationen ist er noch zu brav.“ „Da kann ich nicht widersprechen“, gibt Rinker zu. Die 05-Prinzipien, die auch Meeth einfordert, liegen ihm eigentlich. „Zwei, drei Wochen noch“, dann sollten auch die Automatismen klappen. „Nicht nur reinen Ergebnisfußball spielen, sondern den anderen Mannschaften unseren geilen Spiel-Stil aufzwingen“, das ist sein Ziel.

Karbach wird eine harte Nuss, darin sind sich Rinker und Meeth einig. Zumal der Schott-Rückkehrer durch den Ex-Gonsenheimer Marc Beck ersetzt wurde. Von der Defensive über die flinken Außen bis zu Sturm-Kante Enrico Köppen bescheinigt Meeth den Gästen „gehobene Oberliga-Qualität.“ Mit „Tempo, Feuer, Schott-Fußball“ soll dagegen gehalten werden.



Aufrufe: 03.8.2018, 16:00 Uhr
Torben SchröderAutor