2024-05-08T14:46:11.570Z

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Der 20-Jährige Silas Schwarz (links, gegen den Wehener Daniel-Kofi Kyereh), rückt jetzt bei Schott in die Verantwortung. 	Foto: René Vigneron
Der 20-Jährige Silas Schwarz (links, gegen den Wehener Daniel-Kofi Kyereh), rückt jetzt bei Schott in die Verantwortung. Foto: René Vigneron

Das Knöchel-Verzeichnis wächst

TSV SCHOTT MAINZ Fring fällt als vierter Spieler des Oberligisten mit einer Sprunggelenksverletzung aus

Mainz. Groß war der Schock bei Sascha Meeth am Mittwoch, als Konstantin Fring ihm ein Foto seines Knöchels schickte. Darauf zu sehen: ein dickes, rot bis dunkelblau gefärbtes Ei. „Es ist frustrierend hoch zehn“, sagt der Cheftrainer von Fußball-Oberligist TSV Schott Mainz, „das ist der vierte Knöchel, den wir umgetreten bekommen.“ Zuletzt erwischte es gegen Trier Mahdi Mehnatgir und Johannes Gansmann, aus der Vorsaison rührt noch die Verletzung von Constantin Leinhos her. Addierte Ausfallzeit: gut ein dreiviertel Jahr. Addierte Sperre der Gegner: null.

Meeth fordert keine Strafen für die gegnerischen Spieler, das Foul an Fring beim 2:1-Sieg in Koblenz sei gewiss kein rotwürdiges gewesen. Im Trier-Spiel sah das schon anders aus. Leinhos komme „im Spätherbst“ wieder, Mehnatgir vermutlich in sechs bis acht Wochen. Gansmann immerhin könnte schon am Montag ins Training einsteigen, und auch bei Fring besteht die Hoffnung, dass das Foto schlimmer aussieht, als die Verletzung ist. „Der Arzt hat am Knochen nur eine minimale Veränderung gesehen, aber keinen Bruch oder Haarriss. Er geht davon aus, dass die Schwellung da reinzieht“, berichtet Meeth. Mit Massagen, Lymphdrainagen, Eis- und Quarkpackungen wird der Mittelfeld-Fixpunkt behandelt, von drei bis vier Wochen Ausfallzeit ist die Rede.

Talente sind gegen Idar-Oberstein gefordert

Damit muss am Samstag (15.30 Uhr) gegen den SC Idar-Oberstein wohl wieder der, so Meeth am Dienstagabend, „halbe Kindergarten“ aufs Feld, der den wichtigen Dreier beim Regionalliga-Mitabsteiger eingetütet hat. „Jungs wie Jost Mairose oder Silas Schwarz, die wir in Ruhe entwickeln wollten, müssen jetzt Führungsaufgaben übernehmen“, sagt Meeth, „die Jungs haben das Potenzial. Mir ist überhaupt nicht bange, dass wir abstürzen.“ Doch der Trainer nimmt wahr, dass die hohen Erwartungen, die sie an sich selbst richten, seine Spieler hemmt. „Alles muss sich festigen“, betont der 43-Jährige, „wir sehen in jedem Training und jedem Spiel, dass die Jungs besser werden.“

Über weitere Zugänge wurde intern diskutiert. „Wir schauen intensivst, aber weit und breit ist niemand in Sicht. Wir holen niemanden, den wir nicht kennen und von dem wir nicht charakterlich überzeugt sind“, lautet eine Lehre aus der Vorsaison. Raphael Assibey-Mensah und Arif Güclü, die sich beim TSV fit halten, würde Meeth „mit Kusshand“ nehmen, doch sie haben höherklassige Ziele. Gegen die abgezockten, hinten mit viel Erfahrung und vorne mit viel Tempo sowie durchweg mit reichlich individueller Klasse ausgestatteten Idar-Obersteiner gelte es, den eigenen Spielstil durchzudrücken. „Wenn wir uns auf das Spiel der körperlich robusten Mannschaften einlassen, haben wir Riesen-Probleme“, sagt Meeth, „aber wenn wir unser Spiel durchdrücken, haben die anderen es schwer.“



Aufrufe: 024.8.2018, 13:00 Uhr
Torben SchröderAutor