Cakicis Rasselbande räumt ab
Blutjunge Schott-Mannschaft schlägt Idar-Oberstein 6:1 / Durchschnittsalter 21 Jahre
Mainz. Ali Cakici sieht eher geschafft als glücklich aus. ,,Eine stärkere Botschaft konnten wir nicht aussenden", schnauft der Trainer von Fußball-Oberligist TSV Schott Mainz durch. 6:1 (2:1) hatte seine blutjunge Mannschaft gegen den SC Idar-Oberstein gewonnen - jenes Team, das den Mainzern in der Hinrunde Cakicis erste Auswärtsniederlage überhaupt nach knapp eineinhalb Jahren als Schott-Trainer beigebracht hat. Kühn, Braun, Sinanovic, Mamone, Wintermeyer - all diese Namen hatte damals, gegen Ende der Hinrunde, wohl noch niemand auf dem Zettel. ,,Wir hatten einen Altersschnitt von 21 Jahren auf dem Feld, vier aktuelle A-Jugendliche in der Startelf. Diese Jungs haben mit Stolz und Ehre den TSV Schott vertreten. Das ist eine klare Botschaft an alle, die Schott AG und den Verein", betont Cakici.
Der Auftakt gehörte jedoch einem Routinier. Pascal Hertlein (32), der nach mäßiger Hinrunde im Abwehrzentrum nun als Rechtsverteidiger aufblüht, verwandelte einen Freistoß zum frühen 1:0 (5.) und legte zwei Minuten später per Flanke für Gianluca Mamones Kopfballtreffer auf. Für den 18-Jährigen war es sein Debüt-Tor in der Oberliga, und er ließ nach Can Özers Flankenball noch das 5:1 folgen (87.). Einen Tag nach seinem 18. Geburtstag netzte auch Gerit Wintermeyer erstmals ein, nach Mamones Querpass (69.). Zudem durfte Özer mit zwei Treffern seine Aussichten auf die Torjägerkanone markant verbessern: Das 4:1 per Elfmeter-Nachschuss bereitete er sich mit einem beherzten Sololauf selbst vor (79.), den Schlusspunkt zum 6:1 setzte der 25-Jährige nach einem Tanz durch die Idar-Obersteiner Abwehrreihe mit einem kunstvollen Chipball ins lange Eck (89.). Nico Pantanos Treffer ins kurze Eck (12.) blieb da nicht mehr als ein Schönheitsfehler.
,,Wir wollten unseren Stolz und unsere Ehre zeigen, vor allem mit den Jugendlichen", sagt Kapitän Marco Senftleben, mit zarten 23 Jahren schon der Drittälteste in der Startelf, ,,das ist ein Super-Tag, diese Jungs haben sich bewiesen." Dass, wie Cakici erklärt, ,,der Jugendwahn nun ziemlich ausgereizt ist", hat gewiss auch mit den Verletzungen der Etablierten Preston Zimmerman, Srdjan Baljak, Nenad Simic und Marcel Heeg zu tun. Doch das schmälert die Leistung der Youngster keineswegs. ,,Das gibt einfach ein gutes Gefühl, auch für die nächste Saison", betont Senftleben, ,,zumal die Mannschaft so zusammenbleibt."
Der US-Amerikaner Zimmerman gab an der Seitenlinie den Kurs vor: ,,So lange ich aktiv spiele, bleibe ich beim TSV Schott." Lediglich Daniel Braun steht nach Cakicis Auskunft vor dem Sprung zu Alemannia Waldalgesheim. Ansonsten sind die Weichen bei der Schott, wo Serdal Günes nach achtmonatiger Verletzungspause sein Comeback feierte, für eine rosige Oberliga-Zukunft gestellt.
TSV Schott Mainz: Motz - Hertlein, Braun, Kühn, Schlosser - Mamone, Bilotta, Senftleben (88. Gänz), Ribeiro (62. Wintermeyer) - Sinanovic (82. Günes), Özer.
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