2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Christian Hahn (links) und Ali Bülbül tragen kommende Saison das Trikot des TSV Schott Mainz.
Christian Hahn (links) und Ali Bülbül tragen kommende Saison das Trikot des TSV Schott Mainz.

Auf Bülbül folgt Hahn

Schott Mainz meldet zweite Neuverpflichtung aus der Verbandsliga +++ Samstag geht's gegen den 1. FC Kaiserslautern II

Man hat das Gefühl, Frank Gerhardy will gar nicht auf sein Smartphone gucken. Und tut es doch immer wieder. Die überraschende, jüngste Heimniederlage des FV Engers, im Live-Ticker verfolgt, hat dem sportlichen Leiter des TSV Schott Mainz ein Stück weit den gemütlichen Fußballnachmittag am Gonsenheimer Wildpark verhagelt. Am Vortag hatte sein Team zum werweißwievielten Mal die Chance vergeigt, an den Oberliga-Zweiten heranzurücken. Nein, was wird nichts mehr mit dem Aufstieg, das ist allerspätestens seit der 1:2-Pleite bei Kellerkind Emmelshausen vom vorigen Samstag klar.

Und das ist auch gut so, findet jedenfalls Sascha Meeth. „Der Verein hat für die Regionalliga gemeldet, um den Jungs zu zeigen, dass wir ihnen nach oben keine Grenzen setzen“, sagt der Cheftrainer, „aber es wäre nicht gut, den erneuten Umbruch, der uns bevorsteht, in der Regionalliga zu vollziehen.“ Mit Nenad Simic hört ein wichtiger Abwehr-Wortführer auf, Jonas Raltschitsch und Marco Senftleben treten berufsbedingt kürzer. Zudem muss weiter am Personaletat gespart werden, weswegen ein Gutteil der Kaderergänzungen aus der eigenen Jugend stammen wird. Und anstelle der Karriere-Kicker aus den Nachwuchsleistungszentren setzt der TSV auf Neuzugänge aus niedrigeren Klassen, die auch die von Meeth vermisste „Wucht, Dynamik und Gier“ einbringen sollen.

Zweifacher Meister kommt

Nach Ali Bülbül (24, TSV Gau-Odernheim) hat in Christian Hahn (21, RWO Alzey) der zweite aktuell in der Verbandsliga aktive Offensive unterschrieben. „Damit haben wir unsere beiden Wunschspieler für diese Positionen bekommen“, sagt Meeth. Hahn soll das mit dem Weggang von Silas Schwarz zu Waldhof Mannheim eingebüßte Tempo auf dem Flügel wieder erhöhen. „Speed und Dynamik auf der Außenbahn – er ist derjenige in der Region, der das mit am besten auf die Platte bringt“, blickt Meeth auf Hahn, der bis 2016 in der Schott-Jugend aktiv war und für RWO in 49 Verbandsligaspielen 13 Tore schoss.

Ebenso wie Hahn, ist auch Bülbül voll im Berufsleben angekommen, sogar mit zwei Meisterbriefen in der Tasche, als Maler und Stuckateur. „Er steht mit beiden Beinen im Leben, ist ein klasse Typ, sehr hungrig und will es unbedingt in der Oberliga wissen“, sagt Meeth über den in Gau-Odernheim ausgebildeten Stürmer, der auch als hängende Spitze spielen kann und diese Saison schon 15-mal traf.

Meeth hofft auf "Feuer frei und offenes Visier"

An diesem Samstag (14.30 Uhr) empfängt der TSV den 1. FC Kaiserslautern II. Die vor der Saison favorisierten Pfälzer hängen im tabellarischen Niemandsland fest. „Sie können an einem guten Tag jede Mannschaft besiegen, aber wenn sie richtig Druck kriegen auch gegen jede verlieren“, betont Meeth, „spielerisch sind sie enorm stark. Das kann ein richtig geiler Kick werden, Feuer frei, offenes Visier.“

Bei Nicklas Schlosser sind das Außenband und zwei Sehnen im Sprunggelenk gerissen, die Saison ist wohl gelaufen. Kommende Woche entscheidet ein Bluttest, ob Raphael Assibey-Mensah zeitnah ins Mannschaftstraining einsteigen kann. David Rösler ist noch drei, vier Wochen mit einer Fersenprellung außen vor, auch Nenad Simic (umgeknickt) fällt gegen den FCK aus.

Aufrufe: 017.4.2019, 22:00 Uhr
Torben SchröderAutor