2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Zu spät: Schott-Spielerin Yuna Segawa (blaues Trikot) grätscht verzweifelt nach einem Ball von Jobina Lahr.	Foto: hbz/Michael Bahr
Zu spät: Schott-Spielerin Yuna Segawa (blaues Trikot) grätscht verzweifelt nach einem Ball von Jobina Lahr. Foto: hbz/Michael Bahr

0:8 und trotzdem nicht schlecht

Ordentliche Leistung der Schott-Frauen verhindert eine deutliche Pleite gegen den SC Freiburg nicht

Mainz. Das Kapitel DFB-Pokal endet für den TSV Schott Mainz in Runde zwei. Die Zweitliga-Frauen von Trainer Stefan von Martinez unterlagen dem Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga, dem SC Freiburg, mit 0:8 (0:4). Bereits ein Testspiel vor Saisonbeginn endete mit diesem Ergebnis. So kurios es klingen mag: Die Schott-Frauen legten im Vergleich zu den letzten Liga-Spielen eine Steigerung hin. „Auf das Spiel kann man aufbauen“, sagte von Martinez.

Seine Mannschaft arbeitete speziell ohne das Spielgerät solide. Zwischen der 17. und 45. Minute wirkte die Partie wie ein Duell auf Augenhöhe. Selbstverständlich waren die Qualitäten der SC-Frauen um die Nationalspielerinnen Lena Petermann und Hasret Kayikci auch in dieser Phase deutlich erkennbar. Schott neutralisierte die Angriffe aber souverän. Selbst die ein oder andere Offensivaktion sprang heraus. Sprinterin Marleen Schimmer, deren Tempo durchaus erstligareif scheint, fehlten oft nur Zentimeter, um tatsächlich einmal gänzlich durchzubrechen.

Trotzdem waren die acht Treffer der Badenerinnen nicht unverdient. Sie entsprangen aber größtenteils der überragenden individuellen Stärke. Beste Beispiel ist eine der letzten Attacken des Spiels. Innenverteidigerin Carolin Siewe suchte Lena Petermann mit einem Diagonalball. Die Stürmerin ließ für Julia Simic prallen und ging steil. Schott-Abwehrchefin Judith Bast hatte eigentlich alles richtig gemacht. Sie stand richtig, hatte den Antritt antizipiert. Auch die Absicherung durch Jessica Kierek passte. Petermann war schlicht zu schnell. Sie drang zur Grundlinie durch, legte zurück zu Simic. 8:0!

„Das sind dann Spielsituationen, über die man nicht viel sagen kann“, stimmte von Martinez zu. „Wir wussten ja von vornherein, wie stark Freiburg ist.“ Bei den Toren zum 2:0 und 3:0 hatte Schott-Keeperin Romina Kunze beispielsweise überhaupt keine Chance. Die Distanzschüsse von Kayikci und Sarah Puntigam waren schlicht unhaltbar. Kunze forderte nach Abpfiff ihre Mitspieler auf, auch im nächsten Ligaspiel alles zu geben. „Heute hatten wir eine super Einstellung“, sagte sie. „Das müssen wir auch gegen einen Gegner zeigen, der uns nicht so sehr fordert.“

Cagla Korkmaz verletzt sich am Knie

Dabei könnte Cagla Korkmaz fehlen. Die türkische Nationalspielerin lag in der zweiten Hälfte plötzlich auf dem Rasen. Ohne Gegnereinwirkung hatte sie sich erneut am Knie verletzt. Das Problem: Korkmaz vorderes Kreuzband war bereits zu Saisonbeginn angerissen. „Wir hoffen, dass es gute Nachrichten gibt und nichts Gravierendes passiert ist“, sagte von Martinez.

Seine Spielerinnen hatten vor dem Anpfiff ihrer ehemaligen Mitspielerin Larissa Gördel gedacht. Gördel war auf den Tag genau vor einem Jahr bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Die Frauen legten weiße Rosen an einem Porträt der Junioren-Nationalspielerin nieder. „Die Mädels wollten das unbedingt“, sagte von Martinez. „Sie wollen ihre Teamkameradin in Erinnerung behalten.“

TSV Schott Mainz: Kunze – Beuter (66. Kierek), Uzungüney, Bast, Löber – Korkmaz (76. Gürtler), Mößner, Justen, Segawa – Loos, Schimmer.

SC Freiburg: Korenciová – Simon (68. Hegenauer), Schiewe, Lahr – Minge, Puntigam, Magull (53. Knaak), Simic – Petermann, Kayikci (68. Karl), Bühl.

Tore: 0:1 Bast (7./Eigentor), 0:2 Kayikci (9.), 0:3 Puntigam (16.), 0:4 Magull (46.), 0:5 Schiewe (66.), 0:6 Hegenauer (72.), 0:7 Kierek (80./Eigentor), 0:8 Simic (87.).



Aufrufe: 08.10.2017, 20:30 Uhr
Carsten ZillmannAutor