2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Schiedsrichter Henning Ellebrecht pfeift seit 2014 im Landkreis.
Schiedsrichter Henning Ellebrecht pfeift seit 2014 im Landkreis.

Lüstringen muss mit Stutzen aushelfen

Unsere Schiedsrichter, Teil 16: Henning Ellebrecht vom TSV Riemsloh

Henning Ellebrecht pfeift für den TSV Riemsloh und ist bis zur Kreisliga unterwegs. Im 16. Teil unserer Serie erzählt der 24-Jährige Diplom-Finanzwirt, dass auch Schiedsrichter mal Sachen vergessen und was ein netter, praktischer Nebeneffekt als Schiedsrichter ist.

Wie bist Du Schiedsrichter geworden?

Als ich in der C-Jugend aktiv Fußball gespielt habe, hat mich mein damaliger Betreuer ohne Absprache zum Lehrgang angemeldet. Ich bin ihm bis heute dankbar.

Was war das beste und größte Spiel, das Du bisher gepfiffen hast?

Ein bestes bzw. größtes Spiel gab es nicht. Es gab mehrere gute Spiele, die in Erinnerung blieben: dazu gehören Derbys aus der Bezirksliga 4 oder auch Spiele, bei denen sich der Underdog gegen den vermeidlichen Favoriten durchgesetzt hat. Grundsätzlich bleiben Spiele in Erinnerung, bei denen man gutes Feedback bekommt.

Wie sieht für dich als Schiedsrichter das perfekte Spiel aus?

Das perfekte Spiel gibt es nicht. Sei es ein Einwurf in die andere Richtung oder ein Abstoß statt Eckstoß. Man kann aber sagen, dass Spiele gut laufen, bei denen es als Schiedsrichter unauffällig läuft und nach dem Spiel beide Mannschaften zufrieden sind.

Was war das lustigste/kurioseste Ereignis, das Dir als Schiedsrichter passiert ist?

Da fallen mir spontan zwei Ereignisse ein:

  1. Es war mein erstes Spiel als Assistent, nachdem ich gerade meinen Schiedsrichterschein bestanden habe. Ulli Herder war Schiedsrichter, er holte mich zuhause ab. Unglücklicherweise wusste ich bis dato nicht, dass er stets 5 Minuten eher kommt. Somit hatte ich meine Tasche noch nicht zu Ende gepackt, die Fußballschuhe wurden vergessen. Zum Glück konnte meine Mutter die Schuhe noch zum Platz bringen.
  2. Ich war Assistent bei Björn Steltenkamp beim Bezirksligaspiel in Voxtrup - Lüstringen. Björn hatte keine Stutzen dabei, sodass er meine anziehen wollte. Ich musste beim Auswärtsteam nach Stutzen fragen, die zufällig auch schwarz waren.

Was sind die drei besten Gründe für Dich, Schiedsrichter zu sein/zu werden?

Die Persönlichkeit entwickelt sich weiter. Da jede Fahrt zu den Spielen, jedes Spiel und jede Situation anders ist, gewinnt man an Erfahrung. Das hat mich in andern Lebensbereichen auch weiter gebracht.

  1. Man bekommt Selbstvertrauen. Da, wie oben beschrieben, jede Situation anders ist, baut man Selbstvertrauen auf um mit den Spielern / Trainern / Zuschauern im regen Austausch zu stehen.
  2. Viele andere Schiedsrichter haben die Gemeinschaft unter den Schiedsrichtern gesagt. Da möchte ich mich anschließen und es nicht näher erläutern. Aber auch der freie Eintritt zu Spielen auf DFB-Ebene finde ich einen netten Nebengrund.

Worauf freust Du dich am meisten, wenn es endlich wieder losgeht?

Die Planung der Fahrt und die Gespräche vor dem Spiel. Am Meisten freue ich mich, wenn der Anpfiff ertönt.

Einmal Meckern ist ok: Was nervt dich als Schiedsrichter oder neben dem Platz auf?

Der respektlose Umgang einzelner Personen gegenüber seinen Mitmenschen finde ich nicht in Ordnung. Wenn es dann sogar noch handgreiflich wird, geht es entscheidend zu weit!

Wer ist dein persönliches Vorbild als Schiedsrichter?

Ganz klar: Deniz Aytekin. Die Art und Weise auf dem Platz ist bewundernswert und schön mit anzusehen. Durch die Dokumentation in der ARD (Januar 2020) wurde Herr Aytekin noch sympathetischer. Allen voran die Aktion mit der Markierung in Trikot-Farben auf der Schiedsrichterkarte fand ich überragend.

Im Februar hast auch Du die Chance, wie Henning Schiedsrichter zu werden. Die NFV-Kreise OS-Land und Stadt bilden in einem Online-Lehrgang neue Schiedsrichter aus. Alle Infos dazu gibt es hier.

Aufrufe: 021.1.2021, 13:30 Uhr
Lennart AlbersAutor