Riedlingen zwingt Ravensburg in die Knie

Hans Hermanutz nahm ganz ruhig, so wie es die Art des Trainer-Routiniers ist, die Glückwünsche für den Sieg gegen die Ravensburger Oberliga-Reserve entgegen, auch vom ehemaligen Oberliga-Torwart des FV Ravensburg und heutigen Aufsichtsratsmitglied des FVR, dem Betzenweiler Hubert Deutsch. "Nein, ich rechne unseren Vorsprung auf Platz zehn ", wandte er sich wieder dem Gesprächspartner zu, der auf den aktuellen Tabellenstand und Rang zwei hingewiesen hatte.

Dabei hätte der Vorsprung auch in der samstäglichen Oktobersonne zusammenschmelzen können. Zunächst leisteten es sich die Riedlinger, in der Person von Dennis Altergot, einen von Bedey an Trenz verschuldeten Foulelfmeter neben das Tor zu setzen (18.). Praktisch im Gegenzug das 0:1. Nach einer Ecke rückten die Riedlinger nicht sofort raus, ließen Yannic Huber gewähren. Der schlenzte den Ball aus 20, 22 Metern ins lange Eck - unhaltbar für den ansonsten mal wieder zuverlässigen Stefan Hermanutz im TSV-Tor (20.). Doch Riedlingen kämpfte sich ins Spiel zurück. Zunächst strich ein Ball von Fabian Ragg noch am Tor vorbei (25.). Ravensburg II wirkte in dieser Phase zwar spielerisch besser, kombinierte sich immer wieder schnell vors Tor der Rothosen, vorzugsweise über die rechte Angriffsseite, vertändelte dann aber den Ball oder die Riedlinger standen sicher, liefen die Bälle ab. Vor allem dank eines starken Raphael Sontheimer, der bei seiner Rückkehr aus der Verletzungspause die Abwehr stabilisierte. Nach 36 Minuten die abermalige Wende. Dennis Altergot trug über rechts einen Angriff nach vorne, passte das Leder flach vor der Abwehr quer auf den langen Pfosten, wo Pascal Schoppenhauer genau richtig stand - 1:1 (36.). Aus der Pause kam der TSV Riedlingen besser. Nach einer guten Einzelleistung setzte Dennis Altergot das Leder am langen Eck vorbei (52.). Dann prüfte Pascal Schoppenhauer Ravensburgs Torwart Daniel Geiselhart, der in dieser Szene noch auf dem Posten war (64.). Nur eine Minute später leitete Geiselhart den Riedlinger Sieg ein. Nach einem Pass in die Tiefe von Schoppenhauer tauchte der eingewechselte Patrick Spies alleine vor dem Ravensburger Tor auf, Geiselhart köpfte den Ball weg, genau in die Mitte auf den Fuß von Fabian Ragg, der sein derzeitiges Selbstvertrauen demonstrierte und den Ball direkt aus rund 25 Metern ins Ravensbueger Tor bugsierte (65.). Ravensburg öffnete sich nun, das Tor zur Entscheidung stieß der Gastgeber auf. Einen Pass von Patrick Spies auf der linken Seite verwertete Felix Schmid zum 3:1 (71.). In der Schlussphase hatte Patrick Spies noch die Chance, sich mit dem 4:1 für seine gute Leistung nach der Einwechslung zu belohnen, doch das Leder ging knapp am Tor vorbei (81.).