2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Pascal Schoppenhauer (vorne) und der TSV Riedlingen haben am Samstag im Derby gegen den FC Ostrach (hinten: Luca Senn) das bessere Ende für sich und untermauern mit dem 3:1-Sieg ihre Spitzenstellung. Schoppenhauer erzielt den 1:1-Ausgleich.
Pascal Schoppenhauer (vorne) und der TSV Riedlingen haben am Samstag im Derby gegen den FC Ostrach (hinten: Luca Senn) das bessere Ende für sich und untermauern mit dem 3:1-Sieg ihre Spitzenstellung. Schoppenhauer erzielt den 1:1-Ausgleich. – Foto: Foto: Thomas Warnack
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Die Rothosen drehen das Spiel

Im Derby der Fußball-Landesliga dreht der TSV Riedlingen in Halbzeit zwei das Spiel

Bad Saulgau / sz - Der TSV Riedlingen hat das Donau-Derby der Fußball-Bezirksliga gegen den FC Ostrach gewonnen. Am Samstag stand es nach 90 Minuten 3:1 (Halbzeit: 0:1) für die Mannschaft von Trainer-Routinier Hans Hermanutz. Dabei konnte der FC Ostrach dem Tabellenführer der Landesliga, Staffel 4 nur eine Halbzeit Paroli bieten, hielt aber am Ende dem großen Druck des Aufsteigers nicht stand.

"Ich denke, wir hatten schon in der ersten Halbzeit zwei, drei gute Chancen, um in Führung zu gehen. Das 0:1 kurz vor der Pause ist dann ein Treffer, der so nie fallen darf", sagte Riedlingens Trainer Hans Hermanutz und rief sich die 45. Minute ins Gedächtnis zurück. Ein langer Schlag von Ostrachs Torhüter Thomas Löffler landete im Mittelfeld, wurde dort per Kopf verlängert auf Tenshi Kleiner, der im rechten offensiven Mittelfeld in die Ostracher Mannschaft zurückrotiert war. Der Ex-Bolsterner schüttelte seinen Gegenspieler ab, blieb mal wieder eiskalt vor dem Tor und schob den Ball ins kurze Eck ein. Kurze Zeit später pfiff Schiedsrichter Henriß zur Pause. Stefan Hermanutz im Riedlinger Tor ärgerte sich gut hörbar. "Die kommen einmal vors Tor...", und stellte noch einmal die Bewegung nach, wie er den Ball gerne aus dem Eck gekratzt hätte, so als könne er das Geschehene revidieren.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Ostrach versucht, den Riedlingern die Räume zu nehmen, die die Rothosen so gerne haben, um ihr vertikales Umschaltspiel in Zählbares umzusetzen. Das gelang den Zebras ab und an, aber nicht immer. Vor allem dann nicht, wenn sie selbst den Kopf aus der Abwehrgrube reckten, vorne den Ball verloren. Dann ging es schnell in die andere Richtung. Nach einem Vorstoß über rechts und einem Pass von Felix Schmid auf Fabian Ragg kratzten die Ostracher den Ball gerade noch weg (3.). Auf der Gegenseite prüfte Andreas Zimmermann mit einem Schuss aus spitzen Winkel Stefan Hermanutz (8.).

Symptomatisch für die frühe Phase die Szene, als sich Sontheimer und Binder gleich mehrfach den Ball im Aufbau hin- und herschoben, ehe Sontheimers hohes Zuspiel nach vorne ins Aus ging (15.). Doch nach und nach ergaben sich Räume: Dennis Altergot vertikal nach vorne, Löffler rettete gegen Schoppenhauer (16.). Dann bediente Felix Schmid erneut Schoppenhauer - Sieger Löffler. Raggs Nachschuss klärte ein Ostracher (18.). Haberbosch querte mit einem Solo, der überragende Ragg spielte den Ball mit dem Rücken zum Tor auf Altergot, erneut rettete Löffler (23.). Fünf Minuten später schob Löffler Ragg den Ball in die Füße, doch der FCO-Torwart bügelte seinen Fehler aus (28.). Dann humpelte Trenz vom Platz, Dennis Altergot kam. Derweil rettete Löffler erneut gegen Schoppenhauer (39.), ehe Kleiner den Spielverlauf auf den Kopf stellte (45.).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit schienen die Ostracher an ihrem Konzept festhalten zu können, die Räume eng zu machen - bis zur 55. Minute. Yannick Eder leistete sich ein weiteres Foul an der Strafraumgrenze an Fabian Ragg. Gelb-Rot. Christian Luib musste die Viererkette umstellen, zog Dominik Lück von links in die Mitte, Kleiner zurück. Die Folge war noch weniger Entlastung. Ostrach verlor nun die Bälle zu schnell oder traf die falschen Entscheidungen. Dagegen blieb der Spitzenreiter geduldig. Sieben Minuten nach dem Platzverweis spielte Sontheimer einen seiner gefürchteten Pässe in die Tiefe, Pascal Schoppenhauer verlud Löffler - 1:1 (62.). Riedlingen versuchte mit der Hereinnahme von Spies und Schrode die Deckung der Ostracher auseinanderzuziehen. Vor allem Schrode gelang das. Zunächst kratzte Löffler einen Schuss von Schrode aus dem Winkel, der Ball prallte auf, vor oder auf der Linie, kein Tor (76.), dann wehrte Löffler einen erneuten Freistoß von Schrode zu kurz per Faust ab, die FCO-Abwehr war zu passiv - Widmer traf aus kurzer Distanz zum 2:1 (80.). Riedlingens dritter Treffer war dann Ausdruck der Ostracher Resignation und der Riedlinger Überlegenheit. Wieder bekam die Ostracher Abwehr den Ball nicht weg und Ragg drückte den Ball mit der Hacke - vorbei an drei Ostracher Abwehrspielern und Löffler - über die Linie: 3:1 (88.).

Aufrufe: 018.10.2020, 21:33 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor