2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
– Foto: Peter Henrich

Nur Pfungstadt blickt nach oben

Frauen-Verbandsliga: Fünf Teams aus der Region sind dabei / Ueberau erwartet Aufsteiger Nieder-Ramstadt

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Die Frauenfußball-Verbandsliga Süd wird an diesem Samstag angepfiffen. Nach dem Wiederaufstieg von Viktoria Schaafheim und TSV Nieder-Ramstadt spielen zusammen mit dem TSV Pfungstadt und der SG Ueberau wieder vier Mannschaften aus den Fußballkreisen Darmstadt und Dieburg in der zweithöchsten hessischen Liga.

Viktoria Schaafheim - Schwarz-Weiss Wiesbaden (Samstag, 17 Uhr)

Für die Aufsteiger Nieder-Ramstadt und Schaafheim ist die Vorgabe einfach. Klassenerhalt heißt das Ziel. Bei Viktoria Schaafheim könnte das eigentlich etwas verwundern, weil die Mannschaft auf überlegene Weise und mit elf Zählern Vorsprung vor Nieder-Ramstadt Meister der Gruppenliga Darmstadt wurde. Allerdings verlor das Team mit Anna Becker, die aus beruflichen Gründen aufhörte, die Toptorjägerin, die mit 22 Treffern für mehr als ein Viertel der über 80 Schaafheimer Tore sorgte. Für Schaafheims Trainer Jassem Samir, der in der Winterpause der vergangenen Saison von der SG Frankfurt-Bornheim kam, tun sich zusätzliche Personalprobleme auf. Mit weiteren drei Abgängen und keinem Zugang muss er diese Runde in der höheren Liga klar kommen: „Unsere Stärke ist die Defensive. Der Abgang von Anna Becker schmerzt und muss erst einmal verkraftet werden. Aber wir wollen alles tun, um unsere Konkurrenten zu ärgern“.


SG Ueberau - TSV Nieder-Ramstadt (Samstag, 15.30 Uhr)

Das gleiche Ziel, den Klassenerhalt, hat auch Trainer Michael Meyer als Losung für TSV Nieder-Ramstadt ausgegeben. Dabei kann er auf vier Neuzugänge zurückgreifen. Carmen Kehr kam von der SG Ueberau, Julia Delp und Maria Holstein von der DJK/SSG Darmstadt. Das Quartett perfekt macht Kim Romanowski von der SKG Ober-Beerbach. Abgänge gab es keine, sodass die personellen Alternativen gewachsen sind. Die Stärke seines Teams sieht Meyer in der Offensivkraft, die sich aber in der neuen Liga bewähren muss. In Mona Schmidt, die in der vergangenen Saison 15 Tore erzielte, konnte die Torjägerin gehalten werden. Zum Saisonauftakt kommt es am Samstag dann gleich zum Derby gegen die SG Ueberau. Die belegte in der vergangenen Saison einen ordentlichen fünften Platz. Für das Team um Trainerin Nina Hambalek wird es darauf ankommen, eine möglichst stressfreie Saison zu spielen. Die Verbandsliga scheint für die Mannschaft eine Ebene zu sein, die das sportliche Maximum bedeutet, auch wenn man in den vergangenen Jahren einige Ausflüge in die Hessenliga geschafft hat. In der Abwehr gilt es, stabiler zu werden. 68 Gegentore in der vergangenen Spielzeit haben aufgezeigt, woran es hapert. Der erste Vergleich gegen Aufsteiger Nieder-Ramstadt könnte den Ueberauerinnen aufzeigen, wie die Saison verlaufen wird.


TSV Pfungstadt - 1. FFC Frankfurt III (Samstag, 17 Uhr)

Der TSV Pfungstadt hat unter Führung seines neuen Trainers Andrea Maggiore andere Ansprüche. Zurück in die Hessenliga will man, auch wenn hierfür keine absolute Vorgabe von Abteilungsleiter Thomas Krömmelbein formuliert wurde: „In der Mannschaft steckt einiges an Potenzial. Unser neuer Trainer soll das optimal zutage fördern“, sagt Pfungstadts starker Mann. Maggiore ist B-Lizenz-Inhaber und hat in seiner Jugend beim SV Darmstadt 98 gespielt. Nur zwei Abgänge hat der TSV zu verzeichnen. Einer ist aber besonders schmerzhaft, weil er Kaya Buhl betrifft, die mit 29 Treffern die Torschützenliste der vergangenen Verbandsliga-Saison anführte. Mit Nele Janssen von der SG Ueberau hat Pfungstadt aber eine erfahrene Spielerin dazu bekommen, ebenso wie drei Spielerinnen von der DJK/SSG Darmstadt, die in der U16-Hessenliga gekickt haben. Unnötigen Druck will man keinen aufbauen, doch unter den ersten drei Teams will man dann am Ende der Saison schon sein.


1. FC Mittelbuchen - Starkenburgia Heppenheim (Samstag, 15 Uhr)

Die Generalprobe ist gelungen: Dank des 1:0-Erfolges über die SG Michelstadt/Rimhorn haben die Verbandsliga-Fußballerinnen des FC Starkenburgia Heppenheim die zweite Runde des Regionalpokales erreicht. Nun wird es für die Kreisstädterinnen auch in der Punkterunde ernst, denn im ersten Saisonspiel geht es am Samstag zum FC Mittelbuchen. Neu ist beim Verbandsligisten aus Heppenheim nicht nur Trainer Andre Kaffenberger, neu sind auch sechs Spielerinnen, von denen Kaffenberger einiges hält. Die Starkenburgia-Frauen sind für den 21 Jahre alten gebürtigen Reichelsheimer die erste Station bei den Seniorinnen. Was nicht nicht heißen soll, dass der Sport- und Fitnesstrainer nicht schon Erfahrungen an der Seitenlinie gemacht hat. Kaffenberger trainerte im Juniorenbereich schon den Nachwuchs der Stuttgarter Kickers, des SV Darmstadt 98 und zuletzt des SC Hessen Dreieich. Wie der Kontakt zum FC Starkenburgia zustande kam, erklärt Kaffenberger so: „Über Facebook kam ich mit Trainer Florian Fäustle in Kontakt. Wir haben uns ausgetauscht, und mein Interesse war geweckt“, sagt der neue Coach, der selbst beim FC Starkenburgia nach ausgeheilter Knieverletzung fußballerisch wieder Fuß fassen will.

Nach fünfwöchiger Vorbereitung mit Testspielsiegen über die DJK/SSG Darmstadt (2:1) und den PSV Mannheim (5:1) sowie einer Niederlage gegen Oberligist TSV Amicitia Viernheim (0:5) sieht der Trainer seine Mannschaft gut aufgestellt, in Qualität und Quantität sogar besser als im Vorjahr. Entsprechend hoch ist die Erwartungshaltung des Einundzwanzigjährigen. Ein Platz im gesicherten Mittelfeld sei möglich. Und Kaffenberger will noch mehr: „Wir wollen auch den Regionalpokal holen.“ Mit „geballter Macht“ (Kaffenberger) wollen die Kreisstädterinnen die Runde angehen. An Motivation und Leidenschaft, so der Coach, fehle es seinen Spielerinnen nicht. Drei Spielsysteme will Kaffenberger auf den Platz bringen, um variabel agieren zu können: „Wir wollen uns auf jeden Gegner einstellen können.“

Die meisten Zugänge kommen von der SG Einhausen: Andre Kaffenberger, Paula Vargas, die Zwillinge Julia und Sophia Schuster, die erst 15 Jahre alte Rebekka Reimers. Routine bringt Caro Bucher mit, die seither für den Oberligisten Amicitia Viernheim kickte. Bucher und Julia Schuster sollen den Abwehrverband stärken, der mit 102 Gegentoren in der abgelaufenen Saison nicht gerade sattelfest war. Kaffenberger ist froh, dass seine Mannschaft bis auf wenige Ausnahmen zusammengeblieben ist. Als Ruhepol zwischen den Pfosten bezeichnet der Trainer Patryzia Mazur. In der Abwehr baut der Coach auf die Routiniers Vanessa Laubeheimer und Julia Knapp, während im Mittelfeld Laureen Deckenbach, Selina Fuchs oder Jelena Garcia Tella die Fäden ziehen sollen. Auch in der Offensive braucht es Kaffenberger bei den torgefährlichen Selina und Ronja Dambier nicht Bange zu sein.

Aufrufe: 023.8.2019, 11:29 Uhr
bot/hheiAutor