2024-06-06T14:35:26.441Z

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Abteilungsleiter Benedinkt Fürst (weißes Trikot, links) vom TSV Oberpframmern hält einen Trainingsstart nicht für sinnvoll. sro
Abteilungsleiter Benedinkt Fürst (weißes Trikot, links) vom TSV Oberpframmern hält einen Trainingsstart nicht für sinnvoll. sro

Fürst: „Training vor dem letzten Juli-Wochenende macht keinen Sinn“

Abteilungsleiter des TSV Oberpframmern und weitere Kreisliga-Stimmen zum Trainingsbetrieb

Seit vergangenen Montag ist ein eingeschränkter Trainingsbetrieb möglich. Allerdings macht kaum ein Verein Gebrauch von dieser Möglichkeit.

Landkreis – Seit vergangenen Montag dürfen die Fußballer wieder in Kleingruppen trainieren. Dies gilt zumindest bis 18. Mai. Doch kaum ein Verein macht von dieser Möglichkeit Gebrauch, wie eine Umfrage unter den heimischen Kreisligisten ergab.

Manuel Sedlmaier (Vorstandsmitglied TSV Emmering): „Aktuell sind unsere beiden Fußballplätze noch gesperrt. Und vor Juni wird da auch sicher nicht drauf trainiert werden. Der Bedarf ist noch nicht da, und so hat der neue Rasen auch weiter Zeit zum Wachsen. Wir werden uns Ende Mai mit den Bürgermeistern zusammensetzen und besprechen, wie es weitergeht. Momentan halte ich auch die Hygiene-Vorgaben für uns nicht realisierbar. Da brauchst du echt viel Personal, wenn du das richtig durchziehen willst.“

Benedikt Fürst (Abteilungsleiter TSV Oberpframmern): „Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob unsere Plätze offiziell freigegeben sind. Bei unserer letzten Vorstandssitzung waren wir uns einig, dass bei uns kein akuter Handlungsbedarf herrscht. Zumal die entsprechenden Maßnahmen schwierig umzusetzen sind. Aber sollen wir jetzt wirklich dreieinhalb Monate lang Ball über die Schnur spielen? Mit welcher Aussicht? Und überhaupt: Trainingsgruppen? Wo sind wir denn? Lieber mal den Ball flachhalten. Vor dem letzten Juli-Wochenende macht es aus meiner Sicht keinen Sinn, den normalen Trainingsbetrieb aufzunehmen.“

Benno Stadler (Sprecher SV Anzing: „Bei uns ist alles ziemlich eingeschlafen. Wir trainieren noch gar nicht. Auch wenn die Gemeinde wahrscheinlich den Platz freigegeben hätte, macht das wenig Sinn, wenn‘s erst im September weitergeht. Wir warten einfach ab, wie sich die Sache entwickelt und man einigermaßen normal trainieren kann. Das ändert sich ja alles gerade jede Woche. Bis Pfingsten werden wir auf jeden Fall einmal abwarten und dann schauen. Das gilt auch für den Jugendbereich, denn der Wiederbeginn muss schon einheitlich sein.“

Werner Weber (Abteilungsleiter ATSV Kirchseeon): „Für die Freigabe unseres Kunstrasenplatzes, der zum Gymnasium gehört, ist das Landratsamt zuständig. Für unsere Sportanlage, die Gemeinde. Beide Ämter wurden von mir angeschrieben, aber ich habe noch keine Antwort bekommen.

Diese Freigaben sind grundsätzlich erstmal die Voraussetzung für die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs. Es ist aber sicher nicht so, dass ich, wenn der BFV beim Innenministerium interveniert und am Freitag etwas freigegeben wird, sofort alles stehen und liegen lasse. Ich habe jetzt alle Vereinstrainer sowie die beiden Spielführer der Herrenmannschaften angeschrieben, was sie von einem Trainingsbeginn halten, ob das durchführbar ist und ob sie das überhaupt wollen. Dieses Meinungsbild werte ich am Wochenende aus. Danach werden wir mit Bedacht entscheiden und uns von niemandem treiben lassen. Zumal das ja nur reine Bewegungstherapie wäre. Nach meiner persönlichen Meinung sollten im Jugendbereich ohnehin alle Kinder erstmal in die Schule gehen. Denn wenn ich von meiner Enkelin höre, wie schwierig das teilweise mit der Einhaltung in der Schule läuft, will ich mir nicht vorstellen, wie das mit 20 pubertierenden Zwölfjährigen auf einem Platz aussehen soll, die sich wochenlang nicht gesehen haben. Wie willst du das einbremsen?

Außerdem habe ich keine Lust, als Verantwortlicher dazustehen, wenn mal ein paar Kinder krank werden. Wenn wir überhaupt anfangen, probieren wir das zuerst mit den Herren aus.“ JULIAN BETZL

Aufrufe: 018.5.2020, 08:46 Uhr
Ebersberger Zeitung / Julian BetzlAutor