2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview der Woche

"Alle ziehen im Moment an einem Strang"

Martin Hahn vom TSV Oberöwisheim im "FuPa Interview der Woche"

Es ist keine einfache Zeit, durch die der TSV Oberöwisheim in dieser Saison geht. Mit nur vier Punkten steht die Mannschaft derzeit auf dem vorletzten Rang der Kreisliga Bruchsal. Dennoch stellt sich Martin Hahn in dieser Woche unseren Fragen im "FuPa-Interview der Woche".

Das Interview der Woche ist eine neue wöchentliche Artikelserie und wird präsentiert von
Denis Musa - Versicherungen, Finanzen und Vermögensaufbau
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Hallo Martin, seit dieser Saison bist Du gemeinsam mit Christian Fetzer am Schaltpult beim TSV Oberöwisheim. Wusstest Du um die Schwere der Aufgabe?
Ja, selbstverständlich. Die Misere begann ja bereits eine Saison vorher. Dass aber tatsächlich so viele Spieler den Verein verlassen werden war dann doch etwas überraschend. Auch hatten wir auf mehr Rückkehrer zu Beginn der Saison gehofft.

Wie motiviert man eine Mannschaft, die mit lediglich einem Sieg und einem Unentschieden bei 11:72 Toren dasteht, Woche für Woche aufs Neue?
Tatsächlich mussten wir uns diese Frage nur einmal stellen. In der Woche vor dem Neudorf Spiel wären wir fast mit unserem Latein am Ende gewesen. Doch dann kam dieses 2:2 quasi aus dem Nichts. Nachdem wir das Unentschieden über die Zeit gebracht hatten sind alle Dämme gebrochen. Volksfeststimmung auf dem Gelände ist glaub ich noch untertrieben. Die Woche drauf haben wir dann in Rinklingen gewonnen und die rote Laterne übergeben. Seit da ist die Stimmung stabil. Sieht man mal von unserem Verletzungspech ab, sind wir eigentlich in jedem Training vollzählig.

Du bist gelernter Torhüter, hast mehrere Jahre selbst aktiv gespielt. Sind Deine Aufgaben auf das Torwart-Training reduziert oder wie muss man sich die Aufgabenverteilung zwischen Dir und Christian vorstellen?
Ich mache natürlich auch das Torwarttraining, ansonsten sind wir aber komplett Gleichgestellt. Wir sprechen alles ab, werden uns immer einig und teilen uns alle Aufgaben. Mit Christian zu arbeiten ist wirklich toll. Er hat eine Wahnsinns Erfahrung und kennt quasi alles und jeden im weiteren Fußballkreis.

Gerade im Tor seid ihr quasi aus dem Nichts zu einem Spieler besonderer Güte gekommen. Wie lief das Ganze ab?
Josia Ockert, dessen Familie aus Oberöwisheim stammt, kam am Anfang der Runde zu uns. Er wohnte wohl schon länger in Oberöwisheim, nachdem er vor ein paar Jahren aus Japan zurück nach Deutschland kam. Zufällig wurde ein ehemaliger Vorstand auf ihn aufmerksam und schickte ihn zu uns. Bereits nach wenigen Wochen war klar, dass da ein riesen Talent gelandet war. Nachdem Jens Wutzke sich verletzt hatte, wurde er gegen Bretten ins kalte Wasser geworfen… und hat voll eingeschlagen. Dass er zuvor nur in einem japanischen High School Team gespielt hatte merkte man zu keinem Zeitpunkt.

Habt Ihr für die Rückrunde noch den einen oder anderen Spieler dazubekommen oder vertraut man beim TSV Oberöwisheim auf den derzeitigen Kader?
Für die Rückrunde konnten wir tatsächlich einige Spieler dazu bewegen zu uns zu kommen. Hierbei war wohl die überragende Kameradschaft unser Hauptargument. Wir hätten aber auch mit dem alten Kader ohne Angst weitergearbeitet. Die Entwicklung die die Mannschaft und einzelne Spieler durchgemacht haben ist mehr als bemerkenswert. Allen voran ist hier ein Lars Bühler zu erwähnen. An ihm werden wir sicher noch viel Spaß haben.

Es heißt, wenn man die Klasse hält, wird es ein Fest geben, dass man in Oberöwisheim noch nicht gesehen hat. Kann man das so bestätigen?
Also bei den Festen die es in Oberöwisheim schon gab wird dies wohl schwerer werden als der Klassenverbleib. Aber sollten wir dieses Ziel erreichen sollte man schon 1-2 Tage Urlaub einplanen.

In diesen für den Verein schweren Zeiten. Was macht den TSV Oberöwisheim aus? Was ist das Besondere am Kraichtaler Kreisligisten?
Ganz klar die Identifikation aller Einwohner und Spieler. Unsere Zuschauerzahlen sind eher nach oben als nach unten gegangen. Auch auswärts z.B. Rinklingen und Huttenheim waren wir zum Teil mit richtig vielen Anhängern vertreten. Es wirklich zu beschreiben ist aber schwer wenn man es nicht selbst erlebt hat. Außerdem ist die Unterstützung und Zusammenarbeit mit der Vorstandschaft überragend. Alle ziehen im Moment an einem Strang um den Verein zu stabilisieren.

Sollte man den Gang eine Klasse tiefer gehen müssen, wirst Du den Weg in die A-Klasse als Trainer mitgehen?
Na, klar. Insofern man dann mit mir planen möchte.

Aufrufe: 019.2.2015, 16:12 Uhr
Michael WalchAutor