Geahndet wird mit dem Urteil ein Vorfall vom 28. Juli, der bundesweit Schlagzeilen gemacht hatte: Nach einer Roten Karte im letztlich verlorenen Endspiel des Wochenturniers im Breuberger Stadtteil Hainstadt waren die drei Männer am Abend erneut auf ihre Finalgegner aus dem bayerischen Nachbarort Mömlingen getroffen. Folgen der tätlichen Auseinandersetzung waren Kopfverletzungen und ein Nasenbeinbruch bei den Mömlingern.
Der als Haupttäter eingestufte Akteur stand nicht zum ersten Mal vor dem Sportgericht, auch daraus erklärt sich die Länge der Sperre. Vom möglichen Höchstmaß von drei Jahren Ausschluss aus dem Spielbetrieb habe das Gericht laut Pilger aber abgesehen. Es sei nicht eindeutig zu klären gewesen, ob die Täter schon in der Absicht nach Mömlingen gefahren seien, ihre Kontrahenten zu verletzen, oder ob die Situation erst vor Ort eskaliert sei. Der TSV Neustadt hatte die beiden beteiligten Spieler danach umgehend aus dem Klub ausgeschlossen und sich von den Vorfällen distanziert; das Verfahren gegen den Verein selbst wurde eingestellt.
Nach dem Schock unmittelbar nach dem Geschehen und der damit einhergehenden Überlegung, mindestens eines seiner beiden Teams für die Runde abzumelden, will der TSV Neustadt nun doch unverändert weitermachen. Das gilt sowohl für die Mannschaft in der Kreisoberliga Dieburg/Odenwald, die zum Start zweimal knapp unterlegen war, als auch für die Zweitvertretung in der gerade erst anlaufenden C-Liga. Der ohnehin kleine Kader von 35 Spielern sei zwar wegen der Sperren und einzelner auf die Tat zurückgehender Abschiede auf etwa 25 Akteure geschrumpft, doch der TSV habe sich zusamengerauft und wolle sich zunächst möglichst bis zur Winterpause retten, sagte Pilger.