Rosamunde Pilcher hätte kein kitschigeres Ende finden können: In der 90. Minute schritt Martin Cimander zum Elfmeterpunkt und verwandelte den Strafstoß zum 6:0 für die SG Sonnenhof. Und das gegen seine eigentliche Mannschaft. Denn der 37-Jährige, der mit Aspach den Weg von der Landesliga bis in die Dritte Liga ging, ist seit diesem Sommer für den Bezirksligisten TSV Nellmersbach am Ball. Diesmal allerdings nur in den ersten 45 Minuten. Nach der Pause trug Martin Cimander die Farben, für die er zuvor fast zwei Jahrzehnte gekämpft hatte. Das Elfmetertor in der letzten Minute war die Krönung des Abschiedsspiels. Vom heutigen SG-Trainer Florian Schnorrenberg, der als einer der wenigen gestern Abend die Cimander-Zeit im Fautenhau nicht miterlebt hatte, gab es zudem noch Komplimente.
„Wenn einer 18 Jahre lang für einen Klub gespielt hat, dann ist das in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich und verdient Respekt.“ Wobei sich der Rekordspieler der SG Sonnenhof mit nunmehr 374 Einsätzen das Lob durchaus auch mit seiner Leistung als linker Innenverteidiger bei beiden Teams gestern Abend verdient. Nochmals Schnorrenberg über Großaspachs langjährigen Spieler und Co-Trainer: „Er ist ein Beispiel dafür, was mit Wille und Einsatz möglich ist. Das hat man auch in der Partie gesehen.“ Ansonsten gab es für Schnorrenberg in dem Test nicht allzu viele Erkenntnisse. Auch weil vor allem Akteure am Ball waren, die Spielpraxis sammeln oder einfach mal wieder einen Wettkampf bestreiten sollten. Auch wenn es nur in einem Freundschaftsspiel war. Für Nico Jüllich war es trotzdem ein Besonderes, immerhin bestritt er nach fast zwölfmonatiger Pause wegen einer Leistenverletzung die ersten 28 Minuten der Saison. „Ich freue mich für ihn“, war auch sein Trainer froh, dass der Mittelfeldmann nach der langen Verletzungspause etwas Licht am Ende des Tunnels sieht.
Regelmäßig am Ball in der Dritten Liga ist dagegen Michael Vitzthum, der in Nellmersbach eine Halbzeit lang überprüfte, ob er seine muskulären Probleme überstanden hat. Schnorrenbergs Fazit: „Alles gut.“ Und sonst: „Das eine ist ein Abschiedsspiel, das andere ist dann unser Heimspiel am kommenden Montag gegen 1860 München.“ Dann gelten keine großen Sentimentalitäten, sondern wichtig ist einzig und allein das Ergebnis.
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