2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Oliver Mahrt (2.v.l.) hat beim TSV Neckarbischofsheim auch in der vierten Saison alles im Blick.
Oliver Mahrt (2.v.l.) hat beim TSV Neckarbischofsheim auch in der vierten Saison alles im Blick. – Foto: Berthold Gebhard

Mahrt für eine Einfachrunde

Landesliga Rhein-Neckar & Kreisklasse B1 Sinsheim +++ „Das wäre sportlich am fairsten“ +++ Auer zurück nach Obergimpern +++ Die Zweite trumpft auf

Es ist ruhig auf und neben den Fußballplätzen der Region. Der neuerliche "Lockdown" hat den Hoffnungen auf einen zeitigen Neustart der Amateurligen einen herben Dämpfer verpasst, weshalb der badische Fußballverband bereits durchblicken ließ, dass die Saison im gewohnten Umfang kaum mehr zu stemmen ist.

Von diesem Gedanken hat sich Oliver Mahrt längst verabschiedet. Der Trainer des Landesligisten TSV Neckarbischofsheim rechnet mit einer Spielzeit die lediglich aus einer Vorrunde besteht. Vor allem in der Landesliga scheint alles andere Träumerei, der TSV müsste noch 27 Punktspiele absolvieren, um den kompletten Spielplan durchzubekommen. "Für mehr als die Vorrunde wird, denke ich, gar kein zeitlicher Raum mehr sein", so der Spielertrainer zu seinen Einschätzungen, "wir können aber hoffentlich die Vorrunde beenden und so zu einer unterm Strich sportlich gerechten Lösung kommen."

Für seine Mannschaft würde das bedeuten, dass sie in den dann neun verbleibenden Begegnungen sieben Zähler zum FK Srbija Mannheim, der als Dreizehnter definitiv die Klasse halten würde, aufholen müsste. Das wäre eine ganz harte Nuss, die der TSV zu knacken hätte, aber Mahrt würde diese Aufgabe mit der Überzeugung angehen, es schaffen zu können.

Derweil kommunizieren die Kicker wie bei quasi allen anderen Vereinen auch über WhatsApp. Der Nachrichtendienst wird hauptsächlich dafür benutzt, um die gesammelten Daten der individuellen Ausdauerläufe zu archivieren und die Mannschaftskollegen zum Mitmachen zu animieren. "Klar, manch einer nutzt das mehr als ein anderer", ist sich Mahrt darüber bewusst, dass nicht jeder mehrmals wöchentlich die Laufschuhe überstreift und sich im imaginären Wettlaufen mit den Kumpels misst. Die Couch ist in diesen Fällen eine verlockende Option, zumal überhaupt nicht absehbar ist, auf welchen Startpunkt die Kicker derzeit hinarbeiten.

"Trotzdem haben wir einen ordentlichen Stamm, der die Läufe durchzieht und kommuniziert", erwähnt der Coach seine fleißigen Spieler, von einige viel Engagement an den Tag legen, "und dann ist mitunter auch mal einer dabei, der 15 Kilometer am Stück abspult. Insgesamt kann ich festhalten, dass mir nicht angst und bange ist, wenn es wieder losgeht. Die anderen Klubs haben ja auch keine anderen Möglichkeiten."

Während bei den anderen beiden Sinsheimer Landesliga-Vertretern die Trainerfrage zur kommenden Saison 2021/22 geklärt ist, Macelski bleibt Kürnbach erhalten und das Duo Stumpf/Keitel hat weiterhin das Sagen in Steinsfurt, steht diese Entscheidung in Neckarbischofsheim aus. "Wir wollen uns im Januar, wenn es wieder erlaubt ist, zusammensetzen und darüber sprechen", verrät Mahrt den aktuellen Stand der Dinge. Klar ist, dass er alles zusammen mit seinem spielenden Co-Trainer Benny Huwer entscheidet. Sollten die beiden verlängern, würde für den am vergangenen Montag 38 Jahre alt gewordenen Mahrt im Sommer seine fünfte Saison in Neckarbischofsheim beginnen.

Eine Personalie gibt es allerdings schon zur Winterpause zu vermelden. Der im Sommer vom TSV Obergimpern gekommene Stürmer Sebastian Auer kehrt zurück zum Kreisligisten. "Er war nicht zufrieden mit seinen Einsatzzeiten und konnte beruflich bedingt auch nicht so viel trainieren", sagt Mahrt und wünscht ihm auf seinem weiteren sportlichen Werdegang alles Gute, "selbstverständlich legen wir ihm keine Steine in den Weg bezügliches seines Wechsels."

Während die erste Mannschaft mitten im Abstiegskampf steckt, spielt die Zweite bis dato eine starke Runde. Das Ziel die beste von fünf zweiten Mannschaften der Kreisklasse B1 zu sein, ist bislang erfüllt. Als Neunter steht der TSV darüber hinaus vor drei ersten Mannschaften und hat mit drei Siegen, bei drei Niederlagen und einem Remis eine ausgeglichene Bilanz.

"Da waren echt gute Spiele von den Jungs dabei", ist Mahrt positiv beeindruckt von der Zweiten, die bei den Auswärtsspielen von Andre Reichenbach und Simon Bauer, "exzellent betreut wird." Der Cheftrainer der Ersten sieht sogar noch etwas Potenzial für den weiteren Saisonverlauf: "Als Neunter befinden wir uns auf dem besten Weg Richtung einstelligem Tabellenplatz, ich glaube aber, dass sogar noch zwei, drei Plätze weiter vorne für die Jungs möglich sind." Würde man die Quotienten-Regelung an die aktuelle Tabelle anpassen, würde die zweite des TSV Neckarbischofsheim sogar noch einen Rang besser dastehen. Da gibt es nichts zu meckern.

Aufrufe: 023.12.2020, 12:30 Uhr
red.Autor