2024-05-10T08:19:16.237Z

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Auf die Rückkehr folgte die Enttäuschung: Trainer Albert Bauer (r.) hatte 2020 keinen Grund zum Jubeln.
Auf die Rückkehr folgte die Enttäuschung: Trainer Albert Bauer (r.) hatte 2020 keinen Grund zum Jubeln. – Foto: Fuchs

Das Kreisliga-Jahr des TSV Moosburg: Ein Sinnbild der Tristesse

Fußball

Die Kreisliga-Fußballer des TSV Moosburg konnten keines ihrer sechs Pflichtspiele im Jahr 2020 gewinnen. Jetzt soll es Emrah Kirkulak richten.

Moosburg – Die ganze Tristesse des Fußballjahres 2020 spiegelte sich im Abschneiden des TSV Moosburg wider. Nach dem Trainingsstart im Frühjahr mit anschließendem Lockdown verließ im Juli Trainer Christian Grüll den Club. Dazu standen im Herbst mit Christoph Hösl, Tobias Gessler, Robin Czeloth und Stefan Batinic gleich vier Leistungsträger nicht mehr zur Verfügung. Allesamt wurden nicht ersetzt – und für die Trainerbank entschied man sich für „Feuerwehrmann“ Albert Bauer als Interimslösung. Ein pragmatischer Ansatz für einen begrenzten Zeitraum – zumal der 61-Jährige die Spieler bereits kannte.

„Am Anfang war es wegen der Corona-Maßnahmen etwas komisch“, schildert Bauer seine Eindrücke. „Das Training war nicht schlecht, aber es waren immer Höhen und Tiefen drin. Das hat sich dann in den Testspielen fortgesetzt. Einmal Licht, einmal Schatten, aber keine richtige Konstanz. Trotzdem war ich relativ optimistisch, dass wir in den Ligaspielen ein paar Punkte holen würden. Das ist aber leider nicht eingetreten.“

Das Torverhältnis in den sechs Pflichtspielen lautet 1:20

Die Dreirosenstädter konnten kein einziges ihrer sechs Pflichtspiele 2020 gewinnen. So etwas wie ein Hoffnungsschimmer war nur das 1:1 gegen den Lokalrivalen FC Moosburg im Ligapokal. Ansonsten erzielte die Truppe von Interimstrainer Bauer keine weiteren Tore und kassierte nie weniger als drei Gegentreffer. Das Torverhältnis in den sechs Pflichtspielen lautet 1:20.

„Eigentlich hatten wir immer elf Mann auf dem Feld, die in dieser Klasse mitspielen können. Im Endeffekt haperte es an vielen Details wie der Passsicherheit oder dem konstruktiven Spiel nach vorne. Es war alles zu zerfahren, da war kein Spielfluss drin“, resümiert Bauer. „Da habe ich möglicherweise auch von meiner Seite Fehler gemacht und im Training vielleicht zu sehr Wert auf die physische Komponente und Fitness gelegt, statt spielerisch den letzten Schliff zu geben. Am Ende war ich auch etwas von mir enttäuscht, weil ich nicht in der Lage war, mit dem Team auch nur einen Punkt in der Liga zu holen.“

Emrah Kirkulak soll den TSV Moosburg zum Klassenerhalt führen

Im neuen Jahr übernimmt nun Emrah Kirkulak als Spielertrainer die Verantwortung beim Tabellenzehnten. Der 32-jährige Offensivfußballer war einige Jahre in der Bezirksliga aktiv und hat als Spielertrainer bereits Erfahrungen bei der SGT Istanbul Moosburg gesammelt. Das Ziel des neuen Coaches ist natürlich der Klassenerhalt. „Wir werden uns dafür punktuell verstärken. Mit Nikola Mavracic haben wir einen ganz erfahrenen Innenverteidiger bekommen, der der Abwehr Stabilität verleihen soll“, berichtet Kirkulak. „Dazu kehren mit Anil und Ibrahim Micoogullari zwei ehemalige Spieler zum TSV Moosburg zurück. Außerdem sind wir noch auf der Suche nach einem Torwart.“ Die bisherige Nummer eins, Patrik Heilmair, hatte die Neustädter in der Winterpause Richtung Schwaig verlassen. Erneut ein herber Verlust für den TSV, denn der Kapitän verhinderte mit seinen Paraden noch mehr Gegentreffer. Generell möchte Kirkulak erreichen, dass die Mannschaft den Spaß am Fußball wieder findet. Dann werde sich auch der Erfolg einstellen.

Sportleiter Martin Braun bringt für sich die vergangenen Monate auf den Punkt: „Es hat schon bessere Jahre beim TSV gegeben. In Summe passt der Trainerwechsel, der Wegfall von Leistungsträgern und der sportliche Misserfolg zu den Einschränkungen, den Verbandsvorgaben und der ganzen Gaudi im Corona-Jahr. Wir müssen nun das Ruder in der Rückrunde – so sie denn kommt – dementsprechend herumreißen.“

Josef Fuchs

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Aufrufe: 018.1.2021, 08:00 Uhr
Freisinger Tagblatt /Autor