2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
– Foto: IHK

TSV Meer­busch und IHK ko­ope­rie­ren

Um mehr Ju­gend­li­che für ei­ne Be­rufs­aus­bil­dung zu ge­win­nen, setzt die IHK Mitt­le­rer Nie­der­rhein auf ei­ne Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen Un­ter­neh­men und Ver­ei­nen. Auch der TSV Meer­busch ist da­bei.

Wie kön­nen Ju­gend­li­che wie­der mehr für die dua­le Be­rufs­aus­bil­dung be­geis­tert wer­den? Wel­che Mög­lich­kei­ten gibt es, jun­ge Men­schen fürs ei­ge­ne Un­ter­neh­men zu ge­win­nen? Die In­dus­trie- und Han­dels­kam­mer (IHK) Mitt­le­rer Nie­der­rhein setzt da­bei auf Ko­ope­ra­tio­nen zwi­schen Sport­ver­ei­nen und Un­ter­neh­men, die von der IHK be­glei­tet wer­den: Ju­gend­li­che und jun­ge Er­wach­se­ne sol­len ge­zielt an­ge­spro­chen und für ei­ne be­trieb­li­che Aus­bil­dung ge­won­nen wer­den.
Da­zu hat die IHK in Zu­sam­men­ar­beit mit den Stadt- und Kreis­sport­bün­den das Pro­jekt „Wirt­schaft.Sport.Ausbil­dung“ ins Le­ben ge­ru­fen. Der TSV Meer­busch geht vor­an und möch­te so ge­mein­sam mit der IHK – ge­nau­er: mit Di­mi­tri van der Wal, der das Pro­jekt für die IHK Aus­bil­dungs-GmbH be­treut, – und dem Sport­bund Rhein-Kreis Neuss sei­nen jun­gen Ver­eins­mit­glie­dern auf die Sprün­ge hel­fen.

„In un­se­rem IHK-Be­zirk gibt es rund 1500 Sport­ver­ei­ne – die­ses Po­ten­zi­al und die pro­fes­sio­nel­len Struk­tu­ren der Ver­ei­ne wol­len wir nut­zen. Ins­be­son­de­re in Zei­ten des Fach­kräf­te­man­gels ist das ei­ne gro­ße Chan­ce“, sagt IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Jür­gen Stein­metz. Das hat auch Jo­han­nes Pe­ters er­kannt: „Wir ha­ben ge­ra­de al­le 16- bis 21-jäh­ri­gen Mit­glie­der be­zie­hungs­wei­se ih­re Er­zie­hungs­be­rech­tig­ten an­ge­schrie­ben und auf un­se­re Zu­sam­men­ar­beit mit der IHK hin­ge­wie­sen“, sagt der Eh­ren­vor­sit­zen­de des TSV Meer­busch. Das The­ma Aus­bil­dung sei für die­se Al­ters­grup­pe ein vi­ru­len­tes The­ma. „Al­lein aus der 1. Mann­schaft konn­ten wir auf die­sem Weg schon drei Spie­ler in ei­ne Aus­bil­dung ver­mit­teln“, so Pe­ters.

Sport­ver­ei­ne sei­en ei­ne gu­te Platt­form für Un­ter­neh­men, um Ju­gend­li­che früh auf sich auf­merk­sam zu ma­chen, er­gänzt Di­mi­tri van der Wal von der IHK. „Wer sich in ei­nem Sport­ver­ein en­ga­giert, er­zeugt Bin­dung durch Emo­ti­on – und die ist be­son­ders stark.“ Er rät Un­ter­neh­men, vor Ort Flag­ge zu zei­gen, zum Bei­spiel durch Ak­tio­nen bei Tur­nie­ren oder Ver­eins­fes­ten. Al­ler­dings sei je­der Ver­ein an­ders auf­ge­stellt, ha­be an­de­re Schwer­punk­te und Be­dürf­nis­se. „Wie so ei­ne Ko­ope­ra­ti­on aus­se­hen kann, müs­sen Ver­ein und Un­ter­neh­men in­di­vi­du­ell klä­ren. Da gibt es kei­ne Lö­sung von der Stan­ge“, so van der Wal. „Al­ler­dings soll­te man es nicht zu kom­pli­ziert ma­chen.“ Ge­mein­sam mit den Ver­eins­ver­ant­wort­li­chen wer­den Be­ra­tungs­ge­sprä­che für In­ter­es­sier­te or­ga­ni­siert und die be­ruf­li­chen Nei­gun­gen der po­ten­zi­el­len Azu­bis fest­ge­stellt. „Die IHK kann bei In­ter­es­se ge­zielt in Un­ter­neh­men ver­mit­teln“, sagt der Ex­per­te.

Un­ter­neh­men, die auf der Su­che nach ei­nem Sport­ver­ein als Ko­ope­ra­ti­ons­part­ner sind, soll­ten sich zu­erst in der ei­ge­nen Be­leg­schaft um­schau­en. „Viel­leicht gibt es ja ei­nen Mit­ar­bei­ter, der sich be­reits für ei­nen Ver­ein en­ga­giert“, sagt van der Wal. „Das ist die Ide­al­lö­sung. An­sons­ten hilft die IHK mit ih­rem Netz­werk wei­ter.“ Wich­tig sei, sich Ge­dan­ken über die Ziel­grup­pe zu ma­chen. „Wer sich au­then­tisch und mit Herz­blut im Sport­ver­ein en­ga­giert, wird von den jun­gen Men­schen auch po­si­tiv wahr­ge­nom­men.“ Bar­ba­ra Al­brecht-Mül­ler be­stä­tigt das. Als 2. Vor­sit­zen­de des Sport­bund Rhein-Kreis Neuss und Un­ter­neh­me­rin kann sie gleich aus zwei Per­spek­ti­ven hin­aus das Pro­jekt be­ur­tei­len. Sie selbst ha­be auf die­sem Weg schon Aus­zu­bil­den­de für ihr Bau­un­ter­neh­men fin­den kön­nen. „Das ist ei­ne Win-Win-Si­tua­ti­on für al­le Be­tei­lig­ten“, lau­tet ihr Fa­zit. „Die Un­ter­neh­men kön­nen Nach­wuchs re­kru­tie­ren, Ver­ei­ne kön­nen Spon­so­ren fin­den, und Ju­gend­li­che kön­nen so an Aus­bil­dungs­plät­ze kom­men.“

Aufrufe: 021.11.2019, 16:04 Uhr
RPAutor