Herr Eberhardt, der TSV Kornburg ist in der Aufstiegsrelegation gescheitert — zu Recht?
Michael Eberhardt: Ja, na ja — ich weiß nicht.
Also zu Unrecht?
Eberhardt: Ich sag mal so: Wie Fußball halt so ist; du spielst auf ein Tor und verlierst. So ging es uns gleich zweimal gegen Burglengenfeld, wir waren zweimal die bessere Mannschaft, hatten gefühlt über siebzig Prozent Ballbesitz, haben die beherrscht — aber zu wenig aus unserer Überlegenheit gemacht. Burglengenfeld hingegen hat aus sieben Kontern in zwei Spielen eben fünf Tore gemacht. Die waren eiskalt.
Das heißt also, die Enttäuschung ist riesengroß in Kornburg?
Eberhardt: Direkt nach Spielschluss waren wir sehr enttäuscht. Aber schon auf der Heimfahrt hatten wir uns wieder gefangen und uns geschworen, nächstes Jahr wieder anzugreifen. Man darf nicht den Fehler machen und nach diesen zwei Spielen die ganze Saison schlechtreden.
...der aber die Krönung letztlich gefehlt hat.
Eberhardt: Ja, das schon. Aber wir haben eine Riesensaison gespielt, das lassen wir uns nicht mehr nehmen.
Für Sie selber war es die erste Relegation überhaupt. Man sagt, diese Spiele sind die Champions League des Amateurfußballs — nicht nur wegen des Europapokal-Modus’ mit Hinund Rückspiel, sondern weil viele Zuschauer kommen, so wahnsinnig viel auf dem Spiel steht. Wie waren Ihre persönlichen Erfahrungen?
Eberhardt: Das war schon eine große Erfahrung, die ich da machen konnte, ein großes Highlight in meiner Karriere, wenn man das so sagen darf. Es war trotz der Niederlagen ein schönes, aufregendes Erlebnis.
Jetzt ist die lange Saison doch schon vorbei — statt Runde zwei der Relegation geht es wahrscheinlich in den Urlaub — oder lässt Sie der Fußball nicht so schnell los?
Eberhardt: Oh doch, das ist jetzt mal bitter nötig, bei jedem von uns, denke ich. Wir haben ja gerade einmal drei Wochen Pause, dann geht die Vorbereitung auf die nächste Saison schon wieder los.
Die Mannschaft ist im Winter in ein Trainingslager in die Türkei geflogen — schwer vorstellbar, dass sie sich nun tatsächlich in alle Winde zerstreut.
Eberhardt: Privat wird es ein Kurztrip werden, denke ich mal. Aber es stimmt schon: In drei Wochen machen wir eine Art Abschlussfahrt nach Polen, dort ist ein Spiel gegen einen Zweitligisten geplant, glaube ich. Das machen wir zusammen.