2024-05-02T16:12:49.858Z

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Kareths neuer Trainer Daniel Vöhringer brachte die Zweite auf Kurs in Richtung Liga-Verbleib in der Kreisliga 1.
Kareths neuer Trainer Daniel Vöhringer brachte die Zweite auf Kurs in Richtung Liga-Verbleib in der Kreisliga 1. – Foto: Schmautz

Kareth II ist im Soll

Der neue Trainer Daniel Vöhringer holte neun Punkte aus vier Spielen nach dem Re-Start

Daniel Vöhringer übernahm in der Corona-Pause das Traineramt beim TSV Kareth-Lappersdorf. In seinen bisher vier Spielen als hauptverantwortlicher Trainer gelangen Vöhringer drei Siege bei einer Niederlage. Mit 28 Zählern ist der Liga-Verbleib so gut wie gesichert.

Wie blickst du auf das Fußballjahr zurück?

Durch die Trainerbrille sehe ich auf ein sehr schwieriges Jahr zurück, dass dennoch auch seine Highlights mit sich brachte. Das trifft sowohl auf mein persönliches sportliches Jahr zu, wie auch auf den gesamten Fußball zu. Gefühlt haben wir uns ein ganzes Jahr nur in der Vorbereitung befunden. Ich teile jedoch min Jahr bewusst in zwei Teile. Das Halbjahr als Jugendtrainer und den startenden Abschnitt als Trainer einer Herrenmannschaft. Ich habe zwei wunderbare Jahre als Jugendtrainer beim TSV Kareth-Lappersdorf erlebt, indem wir viel zusammen erlebt haben. Deshalb schaue ich auf diese Zeit auch mit einem lachenden und weinenden Auge zurück, da es anschließend schwierig war, sich gemeinsam zu verabschieden. Zu einem Teil der Spieler halte ich jedoch immer noch den Kontakt. Sowie zum damaligen U16- und jetzt U17-Trainer Patrick Vogel, mit dem ich eine wirklich überragende Zusammenarbeit hatte. Der Trainerwechsel zur Herren-Kreisliga-Mannschaft unseres Vereins kam etwas früher als angedacht und war zu diesem Zeitpunkt der richtige Schritt. Ich bin sehr dankbar dafür, dass mir die Vereinsführung um Anton Brunnbauer und Stephan Zizlsperger dieses Vertrauen entgegengebracht hat.

Seid ihr zufrieden mit der sportlichen Ausbeute heuer?

Mit dem sportlichen Verlauf bin ich bisher sehr zufrieden. Es war wahrlich keine einfache Aufgabe für uns als Mannschaft, da man von Anfang an liefern musste, weil man im Abstiegskampf steckt. Ein neuer Trainer, ein Kern der Mannschaft, interne Aufsteiger aus der A-Jugend und etliche Neuzugänge, das war die Situation als wir endlich starten durften.

Zu diesem Zeitpunkt wusste niemand in welche Richtung sich dies entwickeln wird, dennoch strahlten alle Beteiligten absoluten Optimismus aus. Wir starteten mit acht Vorbereitungsspielen, welche gezeigt haben, dass sich das Team erstmal finden muss. Das ganze in einer Zeit, in der wir mit Urlaub und Verletzungen zu kämpfen hatten.

Pünktlich zum Start in die Punktspiele wussten wir zu liefern. Die Stimmung im Team war hervorragend und das konnte man auch sehen.
Zum Start hatten wir es mit dem TSV Oberisling zu tun, einem direkten Konkurrenten. Dieses Spiel konnten wir verdient zu unseren Gunsten entscheiden, man merkte der Mannschaft sowohl Spiel & Spaß, wie auch diesen unbedingten Willen an. Einen kleinen Dämpfer gab es beim ersten Auswärtsspiel in Wörth, bei dem wir unsere Chancen nicht genutzt haben und ab dem Gegentor in der 60. Minute zu fahrig und mutlos gespielt haben. Umso größer war der Wille nach dem nächsten Heim-Dreier als die SG Walhalla zu Gast war. Ein Spiel in welches wir schwer reingekommen sind und dann auch noch unnötig in Rückstand gerieten. Auch an diesem Tag zeigt sich, dass die Mannschaft in der zweiten Halbzeit ein komplett anderes zeigt und sich so den nächsten Dreier gegen einen direkten Konkurrenten sicherte. Zum Abschluss musste man zum FC Mintraching anreisen. Eine Partie, welche von Anfang an hart, jedoch größtenteils fair geführt wurde. Wir zeigten über 90 Minuten unser bestes Spiel und konnten auch so unsere Ausbeute auf 9 von 12 Punkten schrauben.

Man merkte über diese vier Wochen hinweg wie motiviert das komplette Team war, sowohl sportlich als auch menschlich bin ich somit sehr zufrieden mit den Auftritten der Mannschaft – auf und neben dem Platz.

Wie bewertest du die Entscheidung des BFV, als einziger Landesverband die Saison nicht abzubrechen?

Eine Entscheidung, welche wie immer nicht alle zufrieden stellen kann, egal wie sie ausgefallen wäre. Grundsätzlich muss man den Verantwortlichen des BFV auch mal Respekt und Anerkennung zollen. Als Bindeglied zwischen der Politik und der ganzen Fußball-Gemeinschaft agieren die Verantwortlich in ihren Fachbereichen sehr vorbildlich. Mehr als sich für den Fußball einzusetzen und nach der Mehrheit der Vereinsinteressen zu handeln, kann man nicht tun. Ich denke, dass man irgendwann an einem Punkt angelangt war, an dem man einfach nur noch Fußball spielen wollte – egal wie, Hauptsache der Ball rollt.

Wie haltet ihr euch in der Winterpause fit?

Aktuell ist jeder Spieler selbst dafür verantwortlich, dass er sein Fitnesslevel in einem vertretbaren Bereich gegenüber seiner Teamkollegen hält. Sobald es Politik und Verband wieder zulassen, werden wir natürlich im Sinne von Teambuilding uns wieder auf dem Platz sehen und hoffentlich im neuen Jahr wieder mit einer geordneten Vorbereitung loslegen.

Wie haltet ihr überhaupt Kontakt in Zeiten von Corona?

Der Kontakt beschränkt sich aktuell nur auf WhatsApp und Telefonate. Durch die Corona-Maßnahmen kann man aktuell nur von einem Treffen mit einem Freund sprechen, was aber sicherlich nichts damit zu tun hat, dass man gerne mit der ganzen Mannschaft im kontakt stehen würde. Wir warten wie in den letzten Monaten einfach mal wieder ab, bis wir wieder dürfen.

Habt ihr Sorgen, dass viele Spieler im neuen Jahr überhaupt keine Lust mehr auf Fußball haben? Wie viele haben sich ohnehin schon verabschiedet?

Ab dem Zeitpunkt der Übernahme meines Trainerpostens habe ich mich mit dem Team beschäftigt, an welchen Stellschrauben wir das Team qualitativ und quantitativ verstärken können. Alles natürlich hinsichtlich der Charaktere der Spieler. Das Team weist einen sehr niedrigen Altersdurchschnitt auf. Im Kader befinden sich durchwegs junge Spieler, was den Schnitt von ca 23 Jahren erklärt. Neben den jungen Wilden haben wir im Kader lediglich drei Spieler über 24 Jahre. Darunter die Brüder Florian und Maxi Schottenloher und Felix Gietl. Während Maxi und Felix uns je nach Familie und Verletzungen zur Verfügung stehen, ist Dauerbrenner Florian „Schotti“ Schottenloher richtig heiß auf das Kicken, dass man für das Fehlen in einer Trainingseinheit schon sehr genau suchen muss. Felix und Maxi sind für das Team enorm wichtige Spieler, auf und neben dem Platz. In dieser Riege darf man Matthias Brunnbauer natürlich nicht vergessen, der uns nach Möglichkeit immer wieder unterstützt hat, fußballerisch und charakterlich eine wahre Bereicherung für diese Mannschaft. Ich hoffe, dass sie uns alle noch lange erhalten bleiben.

Der Rest des Teams besteht aus durchwegs Spielern unter 24 Jahren. Bei der Auswahl der Neuzugänge sind wir auch dieser Linie treu geblieben. Mit Christoph Meier und Sebastian Eller konnten wir zwei hervorragend ausgebildete Spieler in den Kader aufnehmen. Alexander Dinauer, ein Spieler mit großem Potential, wechselte vom ATSV Kelheim zu uns und zählt neben Christoph und Sebastian zu meinem engeren Freundeskreis. Alle drei passen hervorragend in die Mannschaft.

Diese Aussage trifft auch auf die ganz jungen Wilden zu. Die Youngster Mattis Moll, Nino Plecher, Paul Zimmermann und Alexander Zenger konnten von Anfang an sehr gut in das Team integriert werden und sind nichtmehr wegzudenken. Ihnen kommt natürlich zu gute, dass sie bereits seit Saisonstart, aufgrund von akutem Spielermangel zusätzlich zur A-Jugend Einsatzminuten im Herrenbereich sammeln durften.

Den Kern der Mannschaft um Christoph Lehner, Mario Knittel, dem verletzten Tobias Zizlsperger und einigen weiteren muss man an dieser Stelle einen großen Dank aussprechen. Diese Jungs gehen sowohl auf dem Platz voran, als auch haben sie in schwierigen vergangenen Zeiten die Mannschaft immer zusammengehalten und dem Verein die Treue bewiesen.

Zudem erfreut mich, dass wir mit Jacob Doetsch, Jonas Zenz und Raphael Kanne noch drei Neuzugänge präsentieren können, welche allesamt gespannt auf ihr erstes Pflichtspiel warten. Charakterlich absolut einwandfreie Jungs, die bereits gezeigt haben, welchen Mehrwert sie für das Team mitbringen.

Die personelle Situation hat sich sehr positiv verändert. Wir hatten in den Einheiten größtenteils 15 bis 20 Spieler, was sich dann natürlich auch auf dem Platz wiederspiegelt.

Besonders erfreulich zu erwähnen ist auch, dass wir mit der Familie Schmidmeister und Daniela Messbauer über einen hervorragenden Betreuerstab verfügen, welche sich zu 100 Prozent mit der Mannschaft identifizieren. Auch hier gilt es, ein herzliches Dankeschön zu sagen, denn ohne sie alle würde vieles nicht so reibungslos über die Bühne gehen. Ich hoffe, dass wir nach der Winterpause weiter auf sie zählen dürfen.

Unter dem Strich kann ich sagen, dass die Mannschaft die optimalen Voraussetzungen hat, wieder erfolgreichen Fußball zu spielen. In der Winterpause wird mit allen Spielern das Gespräch gesucht, aktuell kann ich mir jedoch gut vorstellen, dass wir in dieser Konstellation so zusammenarbeiten werden.

Wie geht es eurem Verein finanziell? Könnt ihr die Ausfälle überhaupt kompensieren?

Mit Anton Brunnbauer steht genau der richtige Mann auf der Kommando-Brücke des Vereins. Wenn wir alle weiterhin so zusammenhalten und im Sinne des Vereins handeln, wird auch diese schwierige Zeit gemeistert werden.

Aufrufe: 08.11.2020, 07:00 Uhr
Redaktion RegensburgAutor