Nach 15 Monaten: TSV Isen gewinnt erstmals wieder ein Spiel

Ausgelassener Jubel herrschte beim TSV Isen im Juni vergangenen Jahres. Mit einem 5:2-Relegationssieg gegen den SC Moosen hatte er auf dem Dorfener Fußballplatz gerade den Klassenerhalt in der Kreisklasse eingetütet. Keiner der Spieler, Fans und Vereinsverantwortlichen hätte sich damals gedacht, dass es die letzte Feier eines Pflichtspielsieges für 15 lange Monate sein sollte. Es folgten nämlich eine katastrophale Saison mit gerade mal zwei Pünktchen sowie der sang- und klanglose Abstieg in die A-Klasse 8.

Die Vorbereitung auf die neue Spielzeit ging man mit dem neuen Coach Johannes Pfennig hochmotiviert an. Pfennig bot in dieser Phase sogar täglich ein Training an. Trotz allem ging es wieder schlecht los. Die ersten vier Spiele wurden allesamt verloren. Der vergangene Sonntag hat jetzt aber die Wende gebracht: Mit 3:2 Toren besiegten die Grün-Weißen überraschend Mitabsteiger und Aufstiegskandidat SpVgg Langenpreising. Ein Mann saß da aber schon nicht mehr auf der Bank: Johannes Pfennig.

Nach dem Training am vergangenen Donnerstag sei ihm mitgeteilt worden, dass er ab sofort nicht mehr Trainer des TSV Isen sei, berichtet Pfennig. „Ich bin immer noch total schockiert“, sagte er gestern der Heimatzeitung. Schließlich habe die Mannschaft trotz der vier Niederlagen unter ihm gut gespielt, sei in der zweiten Halbzeit meist überlegen – gegen Teams, die eher zu den besseren der Liga gehörten

Dennoch: Die TSV-Verantwortlichen haben sich für das Ende der Beziehung mit ihrem Trainer nach nur wenigen Wochen Zusammenarbeit entschieden. „Es war besser, dass wir uns trennen“, sagt Abteilungsleiter Manfred Grosse, der aber nicht zu sehr ins Detail gehen will. „Wir wollen uns bei ihm ganz herzlich für seinen Einsatz bedanken.“ Pressesprecher Heiko Koxholt schließt sich dem an und sagt zu den Gründen: „Wir sind zu der Ansicht gekommen, dass ein Spielertrainer für den Neuaufbau doch der bessere Weg ist. Er kann mit seiner Art mehr helfen, auch weil er einfach jünger ist.“ Er, also Pfennigs Nachfolger, heißt Daniel Stangl und wird ab dem 3. Oktober übernehmen (siehe Kasten).

Bis dahin ist der 3. Abteilungsleiter und für die Jugendarbeit zuständige Bernd Eiglsperger am Ruder. Der „Feuerwehrmann“, wie ihn Grosse nennt, hat den TSV bereits in der Saison 2015/16 ein halbes Jahr lang trainiert. Und sein erster Einsatz auf der Trainerbank brachte gleich mal den fast schon historischen Sieg gegen Langenpreising. Durch den Wechsel erhoffte sich Abteilungsleiter Grosse einen Ruck, der durchs Team geht. Und den habe er auch gesehen. „Die Mannschaft hat einen guten Zusammenhalt gezeigt und war kampfstark. Nachdem wir das 1:2 bekommen haben, hat sie Moral bewiesen.“

Durch ein Kopfballeigentor von Dominik Dorsch waren die Isener in Führung gegangen (35.). Nach zwei Gegentreffern schien aber alles wieder seinen gewohnt tristen Lauf zu nehmen. Doch diesmal war eben alles anders. Sebastian Ruhland und Alexander Fischer drehten den Spieß noch um. Da war auch Langenpreisings Trainer Peter Hösl beeindruckt: „Isen war kämpferisch stärker, wir hatten dem nichts entgegenzusetzen.“

So stand am Ende der erste Pflichtspielerfolg seit 15 Monaten. Auf den nächsten Dreier wollen die Fans natürlich nicht wieder so lange warten. Vielleicht dauert’s ja diesmal sogar nur eine Woche: Am kommenden Sonntag geht es zum SC Kirchasch 2, der auch erst drei Punkte auf dem Konto hat.