Becker: "Die Chemie stimmte leider nicht"

Wie zufrieden seid Ihr mit der vergangenen Saison?
Florian Becker: Ein Blick auf die Tabelle genügt. Auch wenn es sich lustig ließt: Platz 13 mit 13 Punkten aus 13 Spielen entspricht nicht unserem Anspruch und Vorstellungen. Dafür darf unsere Verletzungsmiserie und der dünne Kader auch keine Entschuldigung sein.

Gibt es Veränderungen im Team? Trainerwechsel, Neuzugänge?
Florian Becker: Nach dem Trainerwechsel im Sommer mussten wir auf der Position erneut umdisponieren. Die Chemie zwischen Mannschaft und Gerd Kahlke stimmte leider nicht. Mit Winfried Neurath übernimmt der Jugendleiter des TSV. Er hat den berühmten Stallgeruch, hat einen Großteil der Truppe bereits in der Jugend trainiert und war in der Vergangenheit als Coach der „Zweiten“ aktiv. Ihm assistieren wird Marius Landsberger, der wegen erneutem Kreuzbandriss voraussichtlich kein Fußball mehr spielen wird. Auch bei der Reserve konnten wir uns neu aufstellen. Alexander Brunsch wird das Trainerteam komplettieren und die Verantwortung der Zweiten Mannschaft übernehmen. Spielertechnisch hoffen wir eher auf ein paar Rückkehrer aus Verletzungen. Dennis Hussmann kehrt nach eineinhalb Jahren Gastspiel in Wolfsanger wieder an die Eichhecke zurück. Verlassen hat uns Torwart Stefan Beyes, der seine Handschuhe erstmal an den Nagel hängt und Maikel Eberhardt, der nach knapp zwei Jahren Verletzungspause zur SG Fuldatal wechselt.

Gibt es einen Spieler oder eine generelle Entwicklung, den/die Du gezielt loben würdest?
Florian Becker: Loben möchte ich die gesamte Mannschaft. Die Jungs haben begriffen, dass die Hinrunde bescheiden war und die Spieler nach dem erneuten Trainerwechsel jetzt in der Bringschuld sind. Alle sind auf Wiedergutmachung aus und ziehen in der Vorbereitung voll mit.

Wann startet Ihr in die Vorbereitung beziehungsweise wann habt Ihr angefangen? Steht/ Stand ein besonderes Testspiel an?
Florian Becker: Wir haben am 22.01 begonnen. Gestern war der erste Test gegen OSC Vellmar II, der allerdings mit 5:0 verloren ging. Am 10.02 fahren wir nach Herborn und am 25.02 wollen wir uns mit Oberelsungen messen, was aber aufgrund der Platzverhältnisse noch nicht sicher ist.

Wie lautet die Zielsetzung für die Rückrunde?
Florian Becker: Ganz klar mehr Punkte holen als in der Hinrunde. Wir haben 17 Partien vor der Brust, das wird in der ein oder anderen Woche sehr knackig. Wir müssen gut in die Rückrunde starten und frühstmöglich den Klassenerhalt sichern. 20 bis 25 Punkte werden wir dafür mindestens brauchen.

Gegen welchen Gegner wollt ihr unbedingt gewinnen und wieso?
Florian Becker: Wir wollen am liebsten gegen jeden Gegner gewinnen und in den letzten Jahren haben wir ja oft gezeigt, dass wir dazu in der Lage sind, nur fehlt es uns dann an Konstanz. Es wird darauf ankommen, die vermeintlichen Pflichtaufgaben wieder zu lösen.

Welche Veränderung wünschst Du Dir für den Amateurfußball?
Florian Becker: Ähnlich wie einige Kollegen denke ich auch, dass man sich in Zukunft Gedanken um den Spielplan machen muss. Bereits im November ist das Spielen auf Rasenplätzen oft nicht möglich. Und beim Blick aus dem Fenster habe ich große Zweifel das wir im März einen geregelten Spielbetrieb aufnehmen. Rengershausen hat bereits 18 Spiele absolviert, die Reserve von CSC Kassel gerade mal 11. Das ist schon ein Stück weit wettbewerbsverzehrend wenn man bedenkt, dass die Rothosen in der Rückrunde in 13 Wochen 19 Spiele machen sollen, während andere deutlich Ausgeruhter durch die Rückrunde segeln. Und wie gesagt, ich glaube nicht das wir pünktlich Anfang März alle Spiele über die Bühne bekommen. Von den Trainingsmöglichkeiten im Winter bei den Teams mit Kunstrasen mal ganz zu schweigen. Lieber zwei bis drei englische Wochen im August und Anfang September. An einem lauen Spätsommerabend kommen auch ein paar Zuschauer mehr auf den Platz als Ende November bei sechs Grad und Nieselregen.

Prognose:

Meisterschaftsfavoriten: Ich sehe den VFL vor dem BC Sport ins Ziel laufen.

Abstiegskandidaten: Zuerst hoffe ich, dass wir nicht in den Strudel geraten. Betrachtet man die Wintertransfers, haben Eintracht Vellmar und Wellerode wohl den größten Aderlass. Oberzwehren hat sich verstärkt.

Saisonziel: Klassenerhalt

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