2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

Löwen fehlt der letzte Biss

Am letzten Spieltag der Hinrunde musste sich der TSV mit 0:1 dem Heidelberger SC trotz kämpferischer zweiter Hälfte geschlagen geben.

Nach zuletzt 4 Spielen ohne Niederlage und den 2 Siegen gegen Gegner aus dem vordersten Tabellenbereich nahm sich der TSV von Beginn an vor auch gegen den Drittplatzierten HSC etwas zählbares zuhause zu behalten. In den ersten Minuten war davon auf dem Platz aber leider wenig zu spüren. Man kann nicht sagen, dass der HSC von Anfang an ein Feuerwerk abbrannte, aber es reichte um die Löwen zu verunsichern und am eigenen Spielaufbau zu stören. Der TSV agierte dadurch zu hektisch, schlug viele Bälle nach vorne und verlor sich in klein-klein-Aktionen, was dazu führte, dass das Spiel zerfahren blieb und kein richtiger Spielfluss zustande kam. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld konnte der TSV den Ball nur unzureichend klären und was Holger Joas zum 1:0 Abstauber ganz frech ausnutzte. Dadurch ging der Spielplan des HSC wohl voll auf - früh in Führung gehen, sicher stehen und einen Konter nutzen um den Sack zuzumachen. Eins wusste der TSV auch schon vor Anpfiff: Die Abwehr und vor allem der Torhüter des HSC stellen mit 16 Gegentoren die mit Abstand (!) beste Defensive der Liga. Nichtsdestotrotz konnten die Löwen sich 2 Riesenchancen herausspielen, die aber leider mal wieder nicht mit letzter Entschlossenheit genutzt werden konnten. Insgesamt lies die Körpersprache des TSV etwas zu Wünschen übrig - übermenschlich war der Gegner auf keinen Fall, und bei einem 0:1 zur Pause ist noch gar nix entschieden - da hätte man noch auch in der ersten Hälfte sich noch mehr zutrauen müssen.

Coach David Baumann schaffte es in der Halbzeitpause die Löwen wieder aus dem Halbschlaf zu rütteln. Von Beginn an spielte man offensiver, mutiger und selbstbewusster. Der HSC zog sich immermehr zurück und der TSV spielte Angriff um Angriff. Die meisten dieser Angriffe verpufften leider - der letzte Pass, der letzte Antritt, der letzte Wille UND das Quäntchen Glück fehlten einfach. Ab der 70. Minute warf der TSV dann alles nach vorne. 3er-Kette, viele Stürmer und Dauerdruck auf das Gästetor. Nach einer Flanke über rechts und etwas Ping-Pong durch den 16er kam Ribeiro frei zum Schuss, aber er scheiterte an einem HSC-Spieler der sich in den Schuss warf und wagemutig für den schon geschlagenen Keeper rettete. 2 Minuten später: Eine starke Direktabnahme von Schuster kratzt Ihssen mit den Fingerspitzen aus der Ecke - Wahnsinnsparade! Danach Flanke von links, Kopfball Staudner, Abpraller, Schuss aber wieder nicht drin - zum Mäusemelken! Der HSC verteidigte clever die immer frequentierter auftretenden lange Bälle und kam zu Kontern, welche sie aber nicht zu Ende spielen konnten. Stattdessen verschleppten sie das Spiel durch viele Fouls im Mittelfeld. Leider lies der Schiri zu viele taktische Fouls durchgehen, sodass sie diese Strategie mit der nötigen Robustheit bis zum Ende durchziehen konnten. Aus TSV-Sicht hätte der Schiri etwas konsequenter und früher Karten zeigen können (auf beiden Seiten) damit der Spielfluss nicht so oft unterbrochen wird und sich einige Spieler nicht jedes Foul erlauben können. Jede Situation wurde zum Zeitspiel genutzt und so zog sich das Ende der Partie lange hinaus. Der Schiri meinte es noch gut mit dem TSV und lies weit über die Nachspielzeit hinauslaufen, aber letztendlich reichte es nichtmehr zum Lucky-Punch.

Wie in den letzten Wochen zeigte der TSV (zumindest in der 2.Hälfte) eine ansprechende Leistung, gegen den HSC fehlte aber das Quäntchen Spielglück, um etwas Zählbares einzufahren. Die Ergebnisse der letzten Wochen gegen die tabellenstarken Gegner zeigen, dass in der Rückrunde noch vieles Möglich ist. Glückwunsch an den HSC zu einer starken Halbrunde, und DANKE an die vielen Zuschauer beider Lager, die trotz eklig winterlichem Wetter sich diesen Fußball-Gourmet-Happen zu Gemüte geführt haben!

Aufrufe: 018.11.2019, 21:32 Uhr
Jonas StalfAutor