2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
Diese Bilder bleiben weiterhin aus. 
Diese Bilder bleiben weiterhin aus. 

BFV-Kreisleiter Slawinski: „Der Ligabetrieb hat Vorrang“

Prognose zur Fortsetzung des Ligapokals erst im Januar 

Corona kompliziert vor allem die Planungen zur Fortsetzung der Liga und des Ligapokals. Münchner Kreisleiter Bernhard Slawinski äußert sich zum Plan des BFV.

Landkreis – Der im Herbst gestartete Ligapokal soll nächstes Jahr auch auf Kreisebene seine Fortsetzung finden und möglichst mit einem Finalturnier am Ostermontag enden. Das ist der Wunsch von Bernhard Slawinski, Vorsitzender für den Kreis München im Bayerischen Fußball-Verband (BFV). Allerdings schränkt er sogleich ein, dass jegliche Planungen wegen der ungewissen Corona-Lage „spekulativ“ seien. „Eine erste kühne Prognose“, schätzt Slawinski, „wird es nicht vor Mitte, Ende Januar geben“.

Aktuell sei aber geplant, den Ligapokal im Kreis München auch in den Spielklassen von der Kreisliga abwärts fortzusetzen. Demnach soll die laufende Vorrunde abgebrochen und in Turnierform weitergemacht werden, sagt der Kreisvorsitzende. „Wir haben in München eine gute Ausgangsposition, weil wir vorausschauend geplant haben und mit Vierer- statt Sechsergruppen in den Wettbewerb gegangen sind.“ Ursprünglich sollte es danach im K.o.-System weitergehen. Dieser Plan ist nun jedoch zugunsten von weiteren Turnieren aufgegeben worden. „Es wird auch kein Verein aus der Vorrunde ausscheiden“, betont Slawinski.

Ligapokal im März - wenn alles gut läuft

Sollte die Pandemie ein Training ab Februar erlauben, könnte das erste Ligapokal-Turnier am Wochenende des 20. und 21. März stattfinden. Die Mannschaften würden dabei je nach ihrem bisherigen Abschneiden in der Vorrunde in neue Vierer-Gruppen eingeteilt. Die Sieger dieser Turniere sollen dann am Ostersamstag in einem Halbfinal-Turnier antreten, deren Gewinner am Ostermontag schließlich die Aufstiegsplätze ausspielen. Laut Slawinski steht für die Kreisligisten ein Aufstiegsplatz in die Bezirksliga zur Verfügung. Im Kreisklasse-Ligapokal seien es derer zwei, und in den Ligen darunter könnten sogar noch mehr Tickets nach oben verteilt werden. Auf diesem Wege würde man das Ziel erreichen, die untersten Spielklassen „ein bisschen auszudünnen“, sagt der Kreisvorsitzende, „und sie dadurch flexibler zu machen.“

Bei allen Überlegungen zum Ligapokal habe der Ligabetrieb aber Vorrang, betont Slawinski. Dieser könnte – sofern zuvor ein mehrwöchiger Trainingsbetrieb zulässig gewesen ist – am ersten März-Wochenende starten. Somit stünden für die Vereine ab der Kreisliga zunächst zwei Spieltage im Ligabetrieb an, ehe danach das erste Ligapokal-Turnier folgen würde. Sollte es jedoch im März nicht absehbar sein, dass alsbald wieder Fußball gespielt werden dürfe, sagt Bernhard Slawinski, „dann müssten wir uns im schlechtesten Fall vom Ligapokal trennen“. Sprich: Der Wettbewerb würde gestrichen. Alternativ – der Kreisvorsitzende nennt diese Überlegung „Plan E“ – könnte der Ligapokal auch nach dem Abschluss der Ligarunde ausgetragen werden. Allerdings schränkt Slawinski ein: „Es hat Priorität, dass die Ligaspiele vor Pfingsten zu Ende sind. Ich könnte mir vorstellen, dass dann jeder die Möglichkeit haben möchte, an Pfingsten in Urlaub zu fahren.“

Hoffnungen auf eine geregelte Saison mit Vorbereitung

Und den Ligapokal danach zu Ende spielen? „Ich glaube, dass würde sehr schwierig werden“, sagt Manuel von Klaudy, Trainer des Kreisligisten SV Lohhof. „Denn irgendwann wird es ja hoffentlich auch wieder eine neue, geregelte Saison geben – inklusive Vorbereitung.“ Und so hofft der Coach, dass die Corona-Lage es erlaubt, den Ligapokal wie geplant bis Ostern abzuschließen. Prinzipiell bewerte er den Wettbewerb „sehr positiv“, sagt von Klaudy. Generell, weil es mehr Spielpraxis bedeute. Und speziell für seine Lohhofer, die in der Kreisliga 1 Tabellenzweiter sind, „weil es uns eine zusätzliche Aufstiegschance gibt, nachdem wir diese in der Liga über den direkten Weg nicht mehr haben“.

Ganz anders ist die Lage beim TSV Haar, der in der A-Klasse 6 im Niemandsland der Tabelle rangiert. Gerade deshalb sei der Ligapokal für sein Team so attraktiv, betont Trainer Dominik Mooser, der ebenfalls nur lobende Worte für den Wettbewerb findet. Denn: „Jedes Pflichtspiel ist besser als ein Vorbereitungsspiel.“ Er sei „sehr gespannt“, ob der Spielbetrieb wirklich im März fortgesetzt werde, sagt Mooser. Gerade mit Blick auf das jüngsten Pandemie-Geschehens sind die Zweifel daran vielerorts größer geworden. Ganz unabhängig von allen Überlegungen und Debatten rund um Termine für den Re-Start beschäftige die meisten Fußballer inzwischen aber nur noch eines, glaubt Lohhofs Trainer Manuel von Klaudy: „Letztlich wollen die Jungs einfach wieder Fußball spielen und miteinander auf dem Platz Gaudi haben. Das ist wichtiger als alles andere.“

(PATRIK STÄBLER)

Aufrufe: 015.12.2020, 10:08 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Patrik StäblerAutor