2024-05-02T16:12:49.858Z

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Kaum zu halten war bisher Simon Snaschel (re.). In 21 Aufritten gelangen ihm 17 Treffer.
Kaum zu halten war bisher Simon Snaschel (re.). In 21 Aufritten gelangen ihm 17 Treffer. – Foto: Hans Will Media/Barro

»Ich müsste lügen, wenn mich das nicht reizen würde«

Großbardorfs Simon Snaschel (29) hat schon 17 Treffer auf dem Konto: Was geht noch für ihn?

"Best of the rest" - diesen inoffiziellen Titel durfte der TSV Großbardorf auf der Weihnachtsfeier am vergangenen Wochenende feiern. Fünfmal in Folge blieben die Gallier hinten raus ungeschlagen, sammelten fleißig Punkte, aber gegen die Top-3 der Liga aus Eltersdorf, Vilzing und Seligenporten scheint in dieser Saison kein Kraut gewachsen. "Da müsste schon ganz, ganz viel zusammenkommen, damit wir vielleicht im Frühjahr oben nochmal ranschnuppern könnten", meint demzufolge auch Simon Snaschel, der Scharfschütze der Grabfelder. Satte 17 Mal hat der Angreifer die Kugel schon in des Gegners Kasten versenken können - und liegt damit auf persönlichem Rekordkurs. FuPa hat sich mit dem 29-Jährigen über die bisherige Saison unterhalten und mit ihm über die nähere Zukunft geplaudert, die für ihn ihm kommenden Sommer ein absolutes Highlight parat hält.

Es läuft bei Simon Snaschel, sportlich wie privat. Nächstes Jahr im Juni läuten die Hochzeitsglocken, dann will er seine Lebensgefährtin zum Altar führen. Die grobe Organisation steht, in den kommenden Monaten wird an den Feinabstimmung gefeilt. "Da wird noch der ein oder andere Termin auf uns zukommen", mutmaßt er schmunzelnd. Für derlei Vorbereitungen hat er in den kommenden Wochen mehr Zeit, die Kugel ruht in der Bayernliga Nord. Schon angekommen im Winterpausen-Modus? "Längst! Das ging sehr schnell", lacht Snaschel. Der Scharfschütze der Gallier kann zufrieden die Beine hochlegen. 17 Mal hat er bereits ins Schwarze getroffen - und liegt damit voll auf Rekordkurs: Es dürfte schon mit dem Teufel zugehen, sollte er seine Bayernliga-Bestmarke aus dem Vorjahr, als er es auf 19 Treffer brachte, nicht pulverisieren können. Und ganz nebenbei könnte er sich sogar die Torjägerkrone aufsetzen. Derzeit hat nur André Luge von der DJK Vilzing öfter jubeln dürfen (19), mit Dickson Abiama vom SC Eltersdorf (17) liegt er gleichauf. Torschützenkönig in der Bayernliga, hört sich das nicht gut an? "Ich müsste lügen, wenn mich das nicht reizen würde", sagt Snaschel vielsagend.

Simon Snaschel (re.) feiert im Kreis seiner Teamkollegen einen Treffer.
Simon Snaschel (re.) feiert im Kreis seiner Teamkollegen einen Treffer. – Foto: Dirk Meier


Warum es in dieser Saison noch besser flutscht, das macht der 29-Jährige hauptsächlich an zwei Dingen fest: "Zum einen werde ich auch immer erfahrener und hatte mit keinen Verletzungen zu kämpfen, das muss man auch klar so sagen." Er weiß eben mittlerweile, wann er wo stehen muss, damit ihm die Kugel vor die Flinte fällt. Stichwort Antizipation. "Zum anderen kam ich ja letztes Jahr von Münnerstadt aus Bezirksliga zurück nach Bardorf und musste mich erst wieder ans Niveau gewöhnen, das darf man auch nicht unterschätzen." Einen kleinen Durchhänger gönnte sich Snaschel im Spätsommer, als er sieben Spiele währende Durststrecke überwinden musste. "Analog zur Mannschaft war auch ich persönlich in der Phase nicht gerade in bester Form. Ich war eine Woche krank und brauchte dann eine gewisse Zeit, um wieder richtig fit zu werden." Richtung Winterpause lief Snaschel aber wieder richtig heiß.

»Mit 29 werde ich nicht mehr die ganz großen Sprünge machen.«

Was in dieser Spielzeit noch möglich ist für den TSV? "Realistisch gesehen, werden die drei Top-Teams da vorne die Sache unter sich ausmachen, wir wollen in der Frühjahrsrunde unseren vierten Platz verteidigen", steckt Snaschel die Marschroute ab. Auf dem Höhepunkt seiner fußballerischen Schaffenskraft angelangt, hat er in dieser Saison schon beste Eigenwerbung leisten können. Im Sommer läuft sein Vertrag bei den Galliern aus. Da wird sicher die eine oder andere Anfrage ins Haus flattern. Aber in der Hinsicht bleibt Snaschel komplett gelassen: "Ich habe mit dem TSV noch nicht gesprochen, das machen wir wahrscheinlich im Januar oder Februar in der Vorbereitung. Mit 29 werde ich nicht mehr die ganz großen Sprünge machen, das ist auch klar. Ich fühle mich in Bardorf nach wie vor sehr wohl und könnte es mir vorstellen, eine weitere Saison dranzuhängen." Die Prioritäten im Leben von Simon Snaschel werden sich weiter verschieben, andere Dinge stehen im Vordergrund. Derzeit bringt er Bayernliga-Fußball, Privatleben und Job noch gut unter einen Hut. Zusammen mit seiner Partnerin lebt er seinem Heimatort Münnerstadt, 15 Kilometer von Großbardorf entfernt. Beruflich ist er in der PR-Abteilung eines Maschinenbau-Unternehmens tätig. Demnächst ruht aber auch die Arbeit, ein paar entspannten Tage stehen zwischen den Jahren an. Über Silvester soll`s weggehen. Kraft tanken lautet die Devise für Simon Snaschel, 2020 dürfte in jeder Hinsicht aufregend werden.



Aufrufe: 010.12.2019, 16:29 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor