2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Ausgerechnet Waldperlach: Gräfelfings Trainer Franco Simon trifft heute auf den Verein, der sich in der Winterpause von ihm trennte. A-FOTO: DAGMAR RUTT
Ausgerechnet Waldperlach: Gräfelfings Trainer Franco Simon trifft heute auf den Verein, der sich in der Winterpause von ihm trennte. A-FOTO: DAGMAR RUTT

Wiedersehen macht Freude? Simons Kampf gegen den Ex

Ausgerechnet der SV Waldperlach

In der Relegation trifft Franco Simon auf seinen ehemaligen Club. Was ihm mit dem SV Waldperlach nicht gelang, will er nun mit den Wölfen schaffen.

Gräfelfing – Es wird kein normales Spiel für Franco Simon. Die Auslosung zur Bezirksliga-Relegation 2017 wollte es, dass der neue Trainer des TSV Gräfelfing heute Abend auf der Sportanlage des SV Stadtwerke München auf seine alte Mannschaft trifft (19.30 Uhr, Lauensteinstraße 9).

„Es sind alle sehr heiß“, hat der Trainer des TSV Gräfelfing vom Gegner in Erfahrung gebracht. Aber auch er selbst freut sich auf die kuriose Partie: „Fußball bringt so viele Geschichten mit, in München gibt es 240 Vereine, aber ausgerechnet die Mannschaft, zu der ich wechsle, spielt jetzt gegen meinen ehemaligen Club.“

Im vergangenen Jahr kämpfte sich Simon noch zusammen mit dem Sportverein durch die Relegation. Den TSV Milbertshofen und den FC Alte Haide räumten sie aus dem Weg, bevor das Unternehmen Bezirksliga dann in der Doppelrunde gegen den TSV Oberalting ein bitteres Ende fand.

Auch am Ende dieser Saison warten wieder vier Begegnungen in elf Tagen auf den stärksten Releganten aus dem Kreis München, der sich dann noch mit dem Vertreter des Kreises Zugspitze messen darf. „Das ist Hardcore“, findet Simon. Aber eine Alternative zum Relegations-Marathon kennt auch er nicht. Seine Mannschaft geht gut aufgestellt in die kommenden zwei Wochen. Bis auf Simon Forster kann der Trainer auf alle Akteure zurückgreifen. Der Nachwuchsspieler hat sich eine Verletzung an den Bändern zugezogen, wäre aber in den Pfingstferien ohnehin im Urlaub gewesen. „Die Jungs freuen sich auf die Relegation“, sagt Simon und spricht von einer gelösten Stimmung in der Mannschaft.

Den zweiten Platz, den seine Schützlinge am Ende einer kräftezehrenden Saison in der Abschlusstabelle der Kreisliga 2 einnehmen, hätte ihnen zu Rundenbeginn fast niemand zugetraut, spielten die Wölfe im vergangenen Jahr doch gegen den Abstieg. Der Vergleich mit Waldperlach spricht rein statistisch für Gräfelfing. Der Vizemeister der Kreisliga München 2 hat in 24 Spielen 53 Punkte abgeschöpft und damit zehn mehr als Waldperlach. In der Defensive liegen die Vorteile klar bei den Wölfen, die 27 Gegentreffer einstecken mussten, während der Rivale auf 42 kam. Dafür präsentierte sich der Sportverein in der Offensive mit 68 Toren etwas gefährlicher als der TSV (60.). Beide Mannschaften stellen in ihren jeweiligen Ligen den Top-Torschützen. Allerdings übertrifft die Ausbeute des Gräfelfingers Philip Sterr (30) die von Pierre König (19) bei Weitem. Waldperlach verfügt mit Anthony Ba (11) aber noch über einen weiteren gefährlichen Angreifer in seinen Reihen, während der TSV allein an Sterrs Tropf hängt.

Während Simon beide Kontrahenten auf Augenhöhe sieht, hat Stefan Schmidt einen winzigen Vorteil für die Wölfe ausgemacht. „Franco kennt die Mannschaft“, sagt der Gräfelfinger Fußball-Abteilungsleiter. Er wisse bestens über Stärken und Schwächen der gegnerischen Kicker genau Bescheid. Waldperlach kennt dagegen nur Simon.

Aufrufe: 07.6.2017, 08:36 Uhr
Münchner Merkur (Würmtal) - Christian HeinrichAutor