2024-05-14T11:23:26.213Z

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Geschwand (in weiß) und Wolfsberg spielen hier im Derby im September letzten Jahres noch gegeneinander. Daraus wird nun ein Miteinander. F: Rudolf Maxbauer
Geschwand (in weiß) und Wolfsberg spielen hier im Derby im September letzten Jahres noch gegeneinander. Daraus wird nun ein Miteinander. F: Rudolf Maxbauer

Gemeinsame Zukunft statt einsam in B-Klasse

TSV Geschwand und SV Wolfsberg bilden in der kommenden Saison eine Spielvereinigung

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Die ersten Mannschaften des SV Wolfsberg und des TSV Geschwand spielen beide in der Fußball-Kreis­klasse 3. Dort würde man gerne blei­ben, doch beide Vereine leiden unter dem demographischen Wandel. Nach dem Motto „Gemeinsam stärker“ gründen sie zur neuen Saison deshalb eine Spielvereinigung.
Vor einer guten Woche gelang den Wolfsbergern ein historischer Sieg: Der SV gewann das Derby gegen Geschwand mit 2:0. Es dürfte der letz­te Derbysieg gewesen sein. „Es gibt in Geschwand ein, zwei männliche Jugendliche zwischen 14 und 18 Jah­ren“, sagt Bernhard Eckert, Vorsitzen­der des TSV. Jugendspieler hat der Verein keine mehr. „Früher oder spä­ter wird die Lücke so groß, dass wir sie nicht mehr schließen können.“ Als kleinster Verein in der Kreis­klasse sei man schon immer eine Art gallisches Dorf gewesen. „20, 25 Jahre in der Kreisklasse, das war schon eine Riesen Leistung“. Und die Situation in der Gemeinde Obertrubach sei mit vier Vereinen, gemessen an knapp 2200 Einwohnern, wohl einmalig. Ähnlich ist es in Wolfsberg. „Von drei Jugendspielern ist einer von hier, zwei sind aus Nachbarortschaften“, sagt Bernd Will, Vorsitzender des SV.

Es bleibt nur eins: eine Spielgemein­schaft, um den Vereinen eine Zukunft zu geben. „Der Abstieg wäre nur eine Frage der Zeit“, sagt Eckert. „Wir wollten rechtzeitig die Weichen stel­len, es wird irgendwann nicht mehr anders gehen. Wir wollen nicht in die B-Klasse und dann mit jemandem müssen. Jetzt können wir uns aussu­chen, mit wem wir zusammengehen.“ Die Wahl ist auf den knapp drei Kilometer entfernten Nachbarn gefal­len. Beide Vereine haben im Vorfeld ihre Spieler befragt. Die kennen sich sowieso schon gut, viele treffen sich auch außerhalb der Vereine in einem Fanclub des 1.FCN. Widerstand gab es keinen, im Gegenteil. „Sie waren begeistert“, sagt Will. „Es war ihr aus­drücklicher Wunsch“, sagt Eckert. Auch die Wolfsberger Mitglieder hät­ten die Nachricht von der Spielvereini­gung - beide Vereine legen Wert dar­auf, dass es sich nicht um eine Fusion handelt - positiv aufgenommen. Die Geschwander sollen am Sonntag, 10. Mai, 19 Uhr, im Sportheim ausführ­lich informiert werden. Seit Wolfs­berg ebenfalls in die Kreisklasse auf­gestiegen ist, soll es im Verhältnis zwi­schen den beiden Vereinen auch keine Probleme mehr geben.

„Jeder soll spielen dürfen“

Auch der Kreisspielleiter soll schon positive Signale gesendet haben - ein­reichen müssen die beiden Vereine die Anträge beim Verband bis Ende Mai. Unter welchem Namen die neue Trup­pe formieren soll, ist noch nicht klar. Auch die Farben stehen noch nicht fest. Allerdings wird man mit einem neuen Trainer in die Saison starten. Er soll „neutral“ sein, damit es nicht zu Unfrieden kommt - man hat bereits einen Kandidaten im Auge.

Überhaupt glauben die beiden Vor­sitzenden nicht, dass es Ärger geben wird, weil bisherige Stammspieler auf der Ersatzbank sitzen. In den Reser­ven hören viele auf. „Jeder, der Fuß­ball spielen will, soll spielen dürfen“, sagt Will. Eine neue Alte-Herren-Mannschaft ist im Gespräch, im Jugendbereich will man sich neu auf­stellen. Um gemeinsam eine Zukunft zu haben.

Aufrufe: 03.5.2015, 20:33 Uhr
Stefan Bergauer (NN FO)Autor