2024-04-25T14:35:39.956Z

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Markus Bumb, der Vater von Simon Bumb, gehörte während seiner aktiven Zeit zu den gefährlichsten Torjägern der Region. Das Bild entstand 2000, als er im Dress von SW Mauchenheim den Gabsheimer Ralf Schröder abhängte.	Archivfoto: Martin Hartmann
Markus Bumb, der Vater von Simon Bumb, gehörte während seiner aktiven Zeit zu den gefährlichsten Torjägern der Region. Das Bild entstand 2000, als er im Dress von SW Mauchenheim den Gabsheimer Ralf Schröder abhängte. Archivfoto: Martin Hartmann

Den Torinstinkt von Papa geerbt

VATER & SOHN Simon Bumb vom TSV Gau-Odernheim ist sogar stärker als Mauchenheims Ex-Goalgetter Markus Bumb

Gau-Odernheim. Wer ein Heimspiel vom Fußball-Landesligisten TSV Gau-Odernheim besucht, wird zwei Bumbs entdecken. Der eine, Simon Bumb (19), spielt Fußball auf dem Platz. Und der andere, Markus Bumb (51), schaut seinem Sohn dabei zu. Es ist ein Rückhalt, den der TSV-Fußballer immer spüren durfte. „Unterstützung ist das A und O“, sieht der Vater das auch als Selbstverständlichkeit an.

Markus Bumb ein fürsorglicher Wegbegleiter

Dabei hat er obendrein die nötige Empathie, um im richtigen Moment zu agieren und um von der Begleiter-Rolle in die Assistenten-Rolle überzugehen. Das hat die aktuelle Spielzeit gezeigt, als Vater Bumb irgendwo auch seinen Anteil am Höhenflug seines Sohnes hatte. Denn: Nach einer langen Bänderverletzung musste sich der 19-Jährige zu Saisonbeginn zunächst mit einem Bankplatz in der zweiten TSV-Mannschaft in der B-Klasse zufriedengeben. Das ist nicht zwingend sofort ungewöhnlich, so ans Leistungsniveau des Kaders herangeführt werden. Doch die Häufigkeit, in der Simon Bumb die Bank drücken musste, hatte Konsequenzen. Der Stürmer schien langsam die Lust am Fußball zu verlieren – für den Vater ein Grund zum Nachhaken.

Nach einem Gespräch mit Zweitmannschaftstrainer Bernd Gersdorf wurde unter anderem ein Missverständnis aus der Welt geräumt und das Blatt gewendet. Fortan stand Bumb nahezu ausnahmslos in der Anfangsformation, der Rest ist eine Erfolgsgeschichte: Mit einem Fünferpack gegen den TuS Wöllstein und einem Hattrick gegen den TV Lonsheim an zwei aufeinanderfolgenden Spieltagen spielte sich Bumb endgültig in die erste Mannschaft, schnürte dort bei seinem Startelf-Debüt gegen den VfR Grünstadt einen Viererpack.

Mit 35 Jahren Torschützenköig

Dieses Torjäger-Gen hat er von seinem Vater geerbt. Auch der nun 51 Jahre alte Bumb besaß als Spieler exzellente Abschlussqualitäten. Bei SW Mauchenheim war er für seinen Torinstinkt so bekannt, dass es sprichwörtlich war: „Gib dem Markus den Ball, der macht ihn sicher rein“, hieß es seinerzeit. Wie wahr dieser Satz war, demonstrierte Bumb als 35-Jähriger. Mit 30 Treffern wurde er Torschützenkönig und hing dann die Fußball-Schuhe an den Nagel.

Doch nicht immer spielte Markus Bumb in seiner Karriere im Sturm. In jungen Jahren agierte er zumeist im Mittelfeld, später fungierte er auch gerne einmal als Libero. Über diese Flexibilität verfügt auch sein Sohn.

Der 19-Jährige ist offensiv ein absoluter Allrounder, kann auch problemlos auf die Zehn gestellt werden. Und für den Vater, der Simon in seinem ersten Jahr selbst trainierte, ist klar: „Er ist besser als ich.“ Wenn er wollte, dann könnte er auch noch mehr erreichen, meint der 51-Jährige. „Es fehlt ihm, mal eine Trotzreaktion zu zeigen und sich richtig zu quälen.“ Offensichtlich hat ihm in jüngeren Jahren auch der Mut gefehlt. Sonst würde das 19 Jahre alte Gau-Odernheimer Offensivtalent vielleicht gar das Wappen des 1. FC Kaiserslautern auf der Brust tragen. „2008 wollte ihn Kaiserslautern haben“, berichtet der Vater. Allerdings entschied sich sein Sohn als D-Jugendlicher gegen einen Wechsel und blieb bei der TSG Weinheim. Simon Bumb bereut es inzwischen. „Ich hätte mal hingehen sollen“, sagt er heute. Der spätere Versuch, als B-Junior vielleicht doch noch auf dem Betzenberg zu landen, ging aus seiner Sicht dann leider schief. Zwar absolvierte er einige Probe-Trainingseinheiten. Am Ende wurde er aber mit einem bemerkenswerten Kommentar wieder nach Hause geschickt: „Er ist gleich gut wie die anderen und nicht besser“, hieß es. Aus heutiger Sicht ein Adelsschlag. Immerhin konkurrierte er seinerzeit mit Nicklas Shipnoski, heute Profispieler in Kaiserslautern, und David Boateng, heute Spieler beim VfR Wormatia Worms II.

Ehrgeizig ist der junge Bumb, in Jugendzeiten von Vereinen aus der ganzen Region umworben, aber immer noch. „Ich möchte so hoch spielen wie möglich“, postuliert er. Die nächste Etappe in seiner Laufbahn soll ein fester Stammplatz in der Gau-Odernheimer ersten Mannschaft werden.

Beim TSV landete er übrigens über Klaus Schuster, der ihn auf einem Turnier sichtete. „Mit Weinheim haben wir damals 2:1 gegen Gau-Odernheim gewonnen und ich habe beide Tore gemacht. Eine Stunde später hat er dann an meiner Haustür geklingelt und mich zu einem Probetraining überredet“, erinnert sich Simon Bumb. Daraus resultierte der Wechsel an den Petersberg, der gleichzeitig im Sinne Weinheims war. „Simon, du musst hier weg. Du bist zu gut für uns“, habe ihm damals unter anderem sein damaliger Trainer Daniel Feile geraten.

Simon Bumb von Kleinauf beim Fußball dabei

Die Leidenschaft zum Fußball ist über seinen Vater entstanden. Dieser nahm ihn zu seinen Trainerzeiten regelmäßig mit und rannte ihn versehentlich auch das eine oder andere Mal an der Seitenlinie um, schildert Markus Bumb schmunzelnd. Heute steht der ehemalige Mauchenheimer Goalgetter nur noch am Seitenrand, quasi als persönlicher Assistent seines „direkten, ehrlichen“ Sohnes. Dessen Weg verfolgt er ganz genau. Und der aktuelle TSV-Angreifer kann sich sicher sein: Egal wo, egal wie lange und egal wie hoch – solange er Fußball spielt, wird sein Vater ihn begleiten und, wie auch im Privatleben, wie ein Fels in der Brandung hinter ihm stehen.



Markus Bumb

51 Jahre, Stürmer

Laufbahn als Spieler: 1972 – 1974 SW Mauchenheim Jugend, 1974 – 1980 SV Orbis Jugend, 1980 – 1984 SV Kirchheimbolanden Jugend, 1984 – 1985 SV Kirchheimbolanden, 1985 – 1992 SV Orbis, 1992 – 2001 TSG Weinheim, 2001 – 2003 SW Mauchenheim. – Als Trainer: 2003 – 2004 TSG Weinheim II (Betreuer), 2004 – 2005 TSG Weinheim Jugend, 2004 – 2006 TuS Pfaffen-Schwabenheim, 2006 – 2008 TuS GW Wendelsheim, 2008 – 2010 SW Mauchenheim, 2010 – 2012 TuS Stetten.

Erfolge: 1981 Doublesieger (Meisterschaft + Pokal), 1982 Doublesieger, 1983 Doublesieger, 1987 Kreispokalsieger, 1989 Kreispokalsieger, 2002 Aufstieg in die Bezirksliga, 2007 Meisterschaft in die Kreisklasse und Aufstieg in die Kreisliga, 2007 Gewinn des Fairnesspokals, 2008 Kreispokalsieger.

Simon Bumb

19 Jahre, Stürmer

Laufbahn als Spieler: 2004 – 2013 TSG Weinheim Jugend, 2013 – 2017 TSV Gau-Odernheim Jugend, 2017 – heute TSV Gau-Odernheim- – Als Trainer: 2016 – heute TSV Gau-Odernheim Jugend (Co-Trainer).

Erfolge: 2015 Meisterschaft in der Jugend-Landesliga und Aufstieg in die Verbandsliga, 2016 Turniersieger in Spanien, 2017 Aufstieg in die Landesliga (als Wahlspieler).

Aufrufe: 04.1.2018, 15:00 Uhr
Nico BrunettiAutor