2024-05-08T14:46:11.570Z

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Steffen Klein (links) freut sich diebisch, wenn ein Plan aufgeht. Es ist als Cotrainer ein wichtiger Ratgeber für TSV Gau-Odernheims Trainer Christoph Hartmüller (rechts).	Foto: photoagenten/Axel Schmitz
Steffen Klein (links) freut sich diebisch, wenn ein Plan aufgeht. Es ist als Cotrainer ein wichtiger Ratgeber für TSV Gau-Odernheims Trainer Christoph Hartmüller (rechts). Foto: photoagenten/Axel Schmitz

Auf der gleichen Wellenlänge

Mit Steffen Klein hat Gau-Odernheims Trainer Christoph Hartmüller den perfekten Assistenten

Gau-Odernheim. Und wieder ballt Steffen Klein die Siegerfaust. Kaum jemand im Lager des TSV Gau-Odernheim zeigt so viele Emotionen wie der Cotrainer des Fußball-Landesligisten. Doch sind es nicht die Gefühlsausbrüche, derentwegen Christoph Hartmüller den Kirchheimbolandener über die Maßen schätzt. Vielmehr ist es der gemeinsame Nenner in Sachen Fußball-Philosophie.

Bei der Stützpunktarbeit in Göllheim schätzen gelernt

Bald seit drei Jahren ist Christoph Hartmüller Trainer beim TSV Gau-Odernheim. Genauso lange ist Steffen Klein an seiner Seite. Bekannt sind die zwei aber schon länger. Sie betreuten ehemals zusammen den DFB-Stützpunkt in Göllheim. Dort lernte Hartmüller die Qualitäten Kleins kennen: „Detailversessenheit, ein großes Fußballwissen und einer der Struktur rein bringt“, charakterisiert Hartmüller seinen Assistenten. Genau einen solchen Typen habe er gebraucht.

Zweifellos hätte Steffen Klein das Potenzial zum Cheftrainer. „Beruf und Familie lassen aber nicht genug Zeit dafür“, sagt der 44-Jährige. Er bevorzugt daher die Position des Assistenten. Und er hat sich mit Christoph Hartmüller auf eine Aufgabenstellung verständigt, die ihn ideal ausfüllt.

Hinzu kommt, dass sich der Projektleiter eines Kirchheimbolandener Unternehmens am Petersberg sehr wohlfühlt. Sehr deutlich wurde ihm das im zurückliegenden Sommer im Anschluss ans letzte Aufstiegsspiel zur Landesliga, wie er erzählt: „Es war toll zu sehen, wie sich eine herausragende Mannschaft nach einer herausragenden Saison mit diesem Erfolg belohnte. Es war aber auch toll zu sehen, wie der gesamte Verein sich über diesen Erfolg freute“, schildert der Pfälzer tief bewegt.

Die Aufstiegsspiele gegen den SV Büchelberg waren die bislang eindrucksvollste Demonstration dessen, was Hartmüller und Klein unter Fußball verstehen. Im Alzeyer Land gibt es kein Trainergespann, das sich akribischer mit den Gegnern auseinandersetzt, als die zwei Gau-Odernheimer. Das reicht von der Gegnerbeobachtung bis hin zur Ausarbeitung eines Strategieplans. Hier werde durchaus kontrovers diskutiert, skizziert Klein: „Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht miteinander telefonieren“, schildert der ehemalige Jugendtrainer des SV Kibo.

Klein: Teamarbeit das Modell der Zukunft

Aber auch auf dem Trainingsplatz ist Klein eine wichtige Ergänzung zu Hartmüller. Die beiden lassen gerne in Gruppen arbeiten. Das lässt sich mit zwei Trainern leichter organisieren, als wenn einer alleine ist. Schwerer wiegt aber der Austausch, den die beiden miteinander pflegen. Über Fragen, die das Mannschaftsgefüge betreffen, Über Fragen, die Trainingsmethodiken betreffen. Über Fragen, die die Taktik betreffen. Klein versteht sich gewissermaßen als Reflektionsfläche für Hartmüller. Er hilft, Fragestellungen aus anderen Perspektiven zu beleuchten. „Oft sind wir gleicher Meinung. Wenn nicht, dann liefert mir Steffen wertvolle Anregungen“, so Christoph Hartmüller.

Es ist ein hoher Aufwand, den die beiden am Petersberg betreiben. Manch einer hält dieses Investment für ein Team in der Landesliga für übertrieben. Nicht so Klein, der prophezeit, das Modell werde im Amateurbereich weiter Schule machen. Auch, weil die Spieler, die Jahr für Jahr nachwachsen, besser ausgebildet sind und immer höhere Ansprüche an die Trainer herantragen.



Mit Wischang gegen Horchheim

Nach dem sensationellen 9:1-Sieg über den VfR Grünstadt bemüht sich Christoph Hartmüller, der Trainer des TSV Gau-Odernheim, Spieler und Umfeld wieder auf den Teppich zu holen: „Die Begegnung am Sonntag beim SV Horchheim wird kein Selbstläufer“, wiederholt er gebetsmühlenartig vor der Auswärtspartie im Walter-Kraft-Stadion-

Er beobachtete die Wormser Vorortler beim 3:0 über die TSG Bretzenheim. Dabei habe der Drittletzte einen stärkeren Eindruck hinterlassen, als die Platzierung suggeriere. Außer der TSG bezwang der SVH in dieser Saison auch Fortuna Mombach. Gegen Wormatia Worms II gab es ein Remis.

Personell sind die auswärts immer noch punktlosen Gau-Odernheimer stärker besetzt als beim Kantersieg über Grünstadt. Raul Marincau hat seine Rotsperre abgesessen, Eric Wischang seine Verletzung auskuriert. Ob Hartmüller einen der beiden oder gar beide in der Anfangsformation bringt, ist offen. Auch seine Pläne mit Simon Bumb, der zuletzt vier Tore erzielte, verrät Hartmüller nicht.

Aufrufe: 028.10.2017, 11:00 Uhr
Claus RosenbergAutor