2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Kaputt-gekämpft: der Farchanter Martin Baader (r.) gegen Ferdinand Brauchle. Foto: Mayr
Kaputt-gekämpft: der Farchanter Martin Baader (r.) gegen Ferdinand Brauchle. Foto: Mayr

Wollenberg: "Jeder hat Bock, jeder will dabei sein"

TSV Farchant feiert vierten Erfolg in Serie

Ludwig Hutter lief mit einem Kuvert über den Sportplatz. Darin lagen ein Wimpel des TSV Farchant sowie 100 Euro. Die hatten die Fußballer zum Benefizspiel mitgebracht. Ein Gastgeschenk und eine Geste, die den Sportliche Leiter beeindruckten. Genauso die Hilfsbereitschaft im Ammertal.

Firmen und Betriebe beteiligten sich an der Aktion, spendeten Essen und Trinken. Teilweise „haben sie uns einfach angesprochen, wie sie mitmachen können“, sagt Hutter. Als die WSV-Verantwortlichen den Eintritt einsammelten, landeten zig 10- und 20-Euro-Scheine in der Kasse. Schiedsrichter Erkan Cerkez verzichtete auf seinen Obolus. Wie viel die Unterammergauer für die Bayersoier Familie Maier, die Opfer eines Großbrands geworden war, eingenommen haben, wusste Hutter am Sonntagabend noch nicht. Ein Fazit zog er dennoch: Alles habe „super geklappt“.

Nur zwei kleine Makel gab es. Gerne hätte der WSV mehr als 200 Zuschauer am Platz in Altenau begrüßt. Natürlich hatten die Ammertaler auf einen Heimsieg vor großer Kulisse spekuliert. Aber so generös waren die Farchanter auch nicht. Sie feierten beim 2:0 den vierten Erfolg in Folge. Am meisten an der Serie imponiert Trainer Marcel Wollenberg die Defensive seines Teams. Ein Gegentor gegen Murnau und Grainau, gar keins gegen Penzberg und Tabellenführer Unterammergau. „Wir schaffen es mittlerweile, unsere Positionen zu halten“, sagt er. Das liegt an den Rückkehren, die den Unterschied machen. Allen voran natürlich Torjäger Robert Weikert, Lebensversicherung des TSV, die Wollenberg in der Reserve entdeckt hatte. Acht Wochen bereitete er sich nach der Verletzung vor. „Manche Spieler dürfen sich mehr erlauben, das wird kommunziert“, betont der Coach. Weikert zahlte das Vertrauen mit dem 2:0 zurück und sprang seinem Förderer in die Arme. Wollenberg lobt auch den Rest, selbst die Ersatzspieler. „Jeder hat Bock, jeder will dabei sein.“ Wie sein Team den WSV knackte: Ständig verwickelte es die Gegner in Zweikämpfe, ließ sie nie ins Rollen kommen. „Kratzen und beißen kann jeder.“ Unterammergau fand kein Mittel, hatte seine beste Chance in der 94. Minute und ist die Tabellenführung los. Hutter störte es gar nicht: „Das ist gut so, der trauere ich nicht nach.“

Aufrufe: 025.9.2017, 09:21 Uhr
Garmisch Partenkirchener TagblattAutor