2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Abgekämpft und niedergeschlagen: Der TSV Eching hatte das Entscheidungsspiel um die Landesliga-Meisterschaft gegen den TSV 1860 Rosenheim mit 1:2 verloren, und auch in der anschließenden Relegation zog die Truppe von Trainer Willi Bierofka den Kürzeren.
Abgekämpft und niedergeschlagen: Der TSV Eching hatte das Entscheidungsspiel um die Landesliga-Meisterschaft gegen den TSV 1860 Rosenheim mit 1:2 verloren, und auch in der anschließenden Relegation zog die Truppe von Trainer Willi Bierofka den Kürzeren. – Foto: Lehmann

TSV Eching: Alu-Pech verhindert Bayernliga-Aufstieg 1995 gegen SpVgg Weiden 

Serie legendärer Entscheidungsspiele

Der TSV Eching verpasste 1995 den Aufstieg in die Bayernliga denkbar knapp. Im entscheidenden Relegationsspiel gegen die SpVgg Weiden war viel Pech im Spiel.

Eching - Nach dem Abstieg aus der Bayernliga 1993 hatte Willi Bierofka das Traineramt beim TSV Eching übernommen. Zum zweiten Male und mit besten Erinnerungen. Bei seiner ersten Station in Eching 1988 hatte er die Mannschaft zum Meistertitel in der Bezirksliga geführt, gecoacht wurde sie dann in der Landesliga von Louca Moussa-Baba, auch weil Bierofka eine wenig erfolgreiche Liaison mit seinem Herzensclub 1860 München bevorzugte. Jetzt also der zweite Versuch.

Schon beim Wechsel nach Eching hatte er vergeblich gehofft, einen Bayernligisten zu übernehmen. Die Mannschaft stieg in der Relegation (2:3 nach Elfmeterschießen gegen den FC Gundelfingen) ab, Bierofka musste in der Landesliga starten, wollte aber mit aller Macht zurück ins bayerische Oberhaus.

TSV Eching: Saison 93/94 von Kampf mit dem TSV 1860 Rosenheim geprägt

Nach Platz vier in der Saison 93/94 schien es so, als sollte der Wunsch ein Jahr später in Erfüllung gehen. Die Spielzeit war geprägt von einem Zweikampf an der Spitze zwischen den Echingern und dem TSV 1860 Rosenheim. Dank Schützenhilfe des TSV Landsberg konnte Eching am vorletzten Spieltag noch einmal aufschließen und hatte zum Saisonfinale dann selbst die Landsberger als Gegner. Durch einen Treffer von Norbert Düwel in der 92. Minute rettete man sich ins Entscheidungsspiel, das im Rund der SpVgg Unterhaching ausgetragen wurde. Gut 1000 Besucher waren vor Ort und erlebten aus Echinger Sicht einen sehr unglücklichen Verlauf.

TSV Eching muss in die Relegation - TSV 1860 Rosenheim wird Meister

Nach einem von beiden Seiten offensiv geführten Spiel mit Chancen ging die homogenere Mannschaft aus Rosenheim in der 58. Minute in Front, und als die Gebirgler in Minute 78 auf 2:0 erhöhte, stand den Echinger Fans die Enttäuschung in den Gesichtern geschrieben.

Doch die Bierofka-Elf kam noch einmal zurück. Michael Witzl markierte vier Minuten vor dem regulären Ende den Anschlusstreffer. Eching mobilisierte die letzten Kräfte, warf alles nach vorne -- und hatte viel Pech im Abschluss. Alle 21 Akteure (bei Rosenheim hatte ein Spieler Rot gesehen) standen in einer Hälfte. Den Echingern eröffneten sich auch noch Riesenmöglichkeiten. Christian Grusz drosch aus 15 Metern das Leder an den Querbalken, nur Sekunden später traf Michael Witzl den Pfosten. Doch am Ende war klar: Der Meister hieß TSV 1860 Rosenheim, der TSV Eching musste in die Relegation.

TSV Eching: Relegationsendspiel gegen SpVgg Weiden vor 1800 Zuschauer

Bierofka wirkte nach der Niederlage äußerlich gefasst, war allerdings schwer enttäuscht, dass seine Elf so viele Chancen der Rosenheimer zugelassen hatte. Mitverantwortlich war wohl das Fehlen von Abwehrchef Matthias Meier wegen einer Sperre. Jetzt hofften die Echinger, dass er im Relegationsspiel gegen die SpVgg Weiden wieder spielberechtigt sein werde.

Der Traditionsverein aus der Oberpfalz konnte sich auf seine Fans verlassen. Sechs Tage nach der Begegnung in Unterhaching kam der ganz große Teil der 1800 Zuschauer aus Weiden, gekickt wurde in Kareth-Lappersdorf, einem Ort in der Nähe von Regensburg.

TSV Eching: Letzte Chance auf Bayernliga-Aufsieg verpasst

Bierofka musste für das allerletzte Spiel der Saison gleich mehrfach umstellen. Nicht nur, dass die Echinger mit ihrem Einspruch gegen die Sperre von Matthias Meieier scheiterten, jetzt fehlten auch noch Christian Sedlmeier und Christian Reimer. Dieses Mal kam man wesentlich besser in die Partie, doch es war wie verhext. Wieder verhinderte das Aluminium einen wichtigen Treffer. Ein Schuss von Robert Loidl landete am Innenpfosten, von wo der Ball an den anderen Pfosten sprang. Den Abpraller schoss Jürgen Grassl nochmals ans Gebälk. Da waren erst 18 Minuten gespielt, und Eching machte weiter Druck. Doch die Tore fielen auf der Gegenseite. Einen 0:2-Rückstand konnte Robert Loidl noch vor der Halbzeit verkürzen. Dann hieß es 1:3, und Michael Witzl gelang der Anschluss. Es folgte – Duplizität der Ereignisse zu dem Spiel vor ein paar Tagen – ein Sturmlauf der Echinger bis zum Abpfiff. Und wieder war man in Überzahl, da ein Weidener in der 70. Minute Gelb-Rot sah. Doch trotz guter Möglichkeiten blieb es bei der Niederlage. Die vielen Aussetzer in der Abwehr hatten letztlich den Aufstieg gekostet, und Bierofka musste in ein drittes Landesliga-Jahr mit dem TSV Eching.

Was noch keiner zu diesem Zeitpunkt ahnen konnte: Es war der letzte chancenreiche Versuch einer Echinger Mannschaft für den Aufstieg in die Bayernliga. In den folgenden Jahren verlor man die Spitze der Landesliga immer weiter aus den Augen, und von hinten drängte erstmalig Konkurrenz aus dem Landkreis. (ARTHUR VIOL)

TSV Eching 2
SpVgg Weiden 3

Aufstellung: Müller - Bach - Linsmeier, Düwel - Samer, Graßl, Schäffler, Grusz, Loidl - Witzl, Gorscak.

Tore: 0:1 Fiederer (32.), 0:2 Fritsch (45.), 1:2 Loidl (45.), 1:3 Mrkic (63.), 2:3 Witzl (68.).

Zuschauer: 1800.

Schiedsrichter: Buchhart (Schrobenhausen).

Aufrufe: 024.8.2020, 16:41 Uhr
Freisinger Tagblatt / Arthur ViolAutor