2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview der Woche
Heutiger Gast unserer wöchentlichen Rubrik "Interview der Woche": Matthias Jordan, Trainer des TSV Ebersheim   F:Ig0rZh – stock.adobe/TSV Ebersheim
Heutiger Gast unserer wöchentlichen Rubrik "Interview der Woche": Matthias Jordan, Trainer des TSV Ebersheim F:Ig0rZh – stock.adobe/TSV Ebersheim

"Auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet"

"Nachspielzeit" mit Matthias Jordan +++ Der Coach des TSV Ebersheim spricht über die Probleme der Hinrunde, das Verhältnis zu seinem Trainerkollegen Tobias Rieger und dem Niveau der A-Klasse

Ebersheim. In unserer Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich im lockeren Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Matthias Jordan, Trainer des A-Ligisten TSV Ebersheim, der in dieser Saison in seine vierte Spielzeit als Coach bei den Ebersheimern gegangen ist. Aktuell steht man nach sieben Siegen, vier Remis und fünf Niederlagen im oberen Tabellendrittel auf Platz Fünf mit zehn Punkten Rückstand zu den Aufstiegsrängen.

FuPa: Herr Jordan, nach 16 Spielen steht ihr auf dem fünften Tabellenplatz. Wie zufrieden ist man bislang mit dem Saisonverlauf?

Jordan: Im Großen und Ganzen bin ich nicht zufrieden. Für viele sind wir als klarer Favorit in die Runde gestartet. Mit dem großen Umbruch und 16 Neuzugängen im Sommer war es aber alles andere als einfach. Das sind zwar alles gute Spieler mit reichlich Erfahrung ausgestattet, aber daraus muss auch erst mal ein Team entstehen. In vielen Spielen hat man gemerkt, dass die Mannschaft nicht eingespielt war. Außerdem hatten wir aufgrund des Umbaus von unserem Sportplatz viele Auswärtsspiele, in denen wir oftmals nicht gut ausgesehen haben.


Mit welchem internen Ziel seid ihr denn in die Spielzeit gestartet?

Nachdem wir letzet Saison als Aufsteiger Vierter geworden sind, wollten wir auch dieses Jahr wieder unter die Top 5. Dass wir mit dem großen Umbruch Zeit brauchen war uns natürlich klar. Trotzdem haben wir gehofft, noch ein bis zwei Plätze nach oben gut zumachen.


Hast du als Trainer das Gefühl, dass die anderen Mannschaften besonders gegen euch nochmal eine Schippe drauf legen?

Direkt in den ersten Spielen hat man das schon gemerkt. Aufgrund dessen was überall vor der Saison geschrieben wurde, standen wir ja schon als Meisterschaftskandidat fest (lacht). Wir haben einige Spieler, die schon Verbandsliga oder Landesliga gespielt haben. Da will man sich natürlich als Gegner beweisen und ist hoch motiviert. Ich habe aber stets betont, dass wir nicht in die Rolle als Aufstiegsfavorit gedrängt werden möchten.


Wie sieht die Zusammenarbeit mit ihrem Kollegen Tobias Rieger aus?

Es ist schon klar besprochen, dass ich Cheftrainer bin und Tobias mein Co-Trainer ist. Aber wir agieren auf einer Ebene, da stelle ich mich nicht in den Vordergrund. Meistens sind wir beide auch schnell einer Meinung, weshalb es selten zu Differenzen kommt. Wir kennen uns auch schon lange, da weiß man wie der andere tickt.

Ihr habt zurzeit zehn Punkte Rückstand zu den Aufstiegsrängen. Wie sieht die Stimmung innerhalb des Teams aus?

Die Stimmung war am Anfang der Vorbereitung super. Das ist dann mit dem suboptimalen Saisonstart etwas abgeflacht. Da sind viele von uns auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet. Aber die Jungs nehmen die Situation an. Wir spielen mittlerweile mehr und mehr Teamfußball, haben nicht mehr so viele Einzelaktionen. Die Jungs verstehen sich immer besser, das sieht man auch auf dem Platz.

Wir stark sehen sie die A-Klasse im Vergleich zur Vorsaison?

Meiner Meinung nach ist sie etwas schlechter, da will ich jetzt aber keinem zu nahe treten. Von den Spielen, die ich gesehen habe, scheint es mir schon so, dass weniger Fußball gespielt und sich eher hinten rein gestellt wird. Da wurde letztes Jahr mehr Wert auf das Spielerische gelegt. Besonders gegen uns wird sich erstmal verbarrikadiert und auf Konter gelauert, das ist ja auch legitim und in Ordnung. In der vorherigen Spielzeit wurde allerdings noch mehr versucht mitzuspielen. Für mich haben derzeit fünf bis sechs Mannschaften ein wirklich hohes Potenzial, was das betrifft.

Wie sieht denn Ihre Prognose für den Rest der Saison aus?

Die Rückrunde wollen wir natürlich bestmöglich gestalten. Wir werden viele Heimspiele auf unserem neuen Kunstrasenplatz austragen, da freuen wir uns schon drauf. Das ist aber auch wieder so ein Punkt, an den wir uns erst einmal gewöhnen müssen. In der Vorbereitung werden wir genug Zeit haben, um uns optimal für die Rückrunde zu wappnen. Wir wollen mehr Punkte holen, als in der Hinrunde, das ist klar. Voraussetzung dafür ist auch, dass wir unsere Heimspiele gegen die Teams oben alle gewinnen und so den Rückstand verkürzen. Diese Chancen müssen wir nutzen, wenn wir noch ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden wollen.




Aufrufe: 028.11.2018, 19:30 Uhr
Nolan WagnerAutor