2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
– Foto: Bernd Pötter

Punktet Ollingen auch auswärts?

Wie reagiert das Spitzenduo auf die Niederlagen der Vorwoche? +++ Gatternau weiter auf dem Vormarsch?

In der (fiktiven) Kreisliga Zünnenbrunnen rollt am Wochenende wieder der Ball. Am 17. Spieltag gastiert Spitzenreiter Jagelnhof in Eppesfeld. Ligaschlusslicht Ollingen möchte in Schwittersee den ersten Auswärtspunkt der Saison einfahren. Der Ligazweite Blücherhausen misst sich mit Vohausen.

GV Azur Schwittersee – CFK Virtus Ollingen
Mit einem knappen Sieg kam Schwittersee aus der Winterpause und dennoch legte Wulf Wexler in der Trainingswoche den Fokus auf die Aufarbeitung des 1:0-Sieges in Trulisheim. „Wir haben uns wirklich sehr schwer getan. Chancen waren Mangelware auf unserer Seite. Vor dem eigenen Kasten hatten wir sogar mehrfach Glück. Ich habe da Arbeitsbedarf gesehen und entsprechend die Trainingseinheiten angepasst“, ordnet Wexler die Maßnahme ein, „Wir haben einige Szenen nachgestellt und in Kleinstarbeit nach besseren Lösungen gesucht, als wir sie am Sonntag gefunden haben. Ich denke, das war eine produktive Woche.“
Die Produktivität spiegelt sich schon in der Tabelle: Nur eine Niederlage gab es für Azur in den letzen acht Spielen und so liegt Schwittersee im spannenden Mittelfeld der Tabelle – fünf Punkte hinter Blüchershausen, sieben Zähler vor Bad Aulisburg. „Ich bin gespannt, wo unsere Reise hingeht. Ich würde mich natürlich freuen, wenn wir uns ein wenig nach oben orientieren dürften, aber wir arbeiten weiter mit Augenmaß.“ So schaut er auf das Treffen mit Schlusslicht Ollingen, das für Wexler nicht nur durch den Trainerwechsel bei Virtus ganz besonders ist: „Eric Ebersbacher war mein erstser Trainer im Aktivenbereich, als ich aus der A-Jugend in Ollingen. Das ist jetzt 27 Jahre her, aber ich erinnere mich an das erste Training, als ob es gestern gewesen wäre. Schon damals hatte er eine unglaubliche Aura. Jetzt ist er wieder da, meine ehemaligen Mitspieler Traugott und Ackermann kicken auch wieder. Ich bin wirklich auf die Partie gespannt.“

Ein erstes Lebenszeichen sendete Virtus Ollingen am letzten Sonntag. Nach zuvor acht Niederlagen in Serie feierte das Schlusslicht einen 4:2-Erfolg gegen Untersprasselbach. Großen Anteil daran hatte auch Rückkehrer Uwe Traugott mit zwei Treffern. „Ach, ich habe das gemacht, was ein Stürmer eben machen muss. Ich kenne meine Stärken und die Situationen waren maßgeschneidert für mich“, gab der 45-Jährige zu Protokoll. „Die Tore von Uwe fühlten sich wie eine Zeitreise an“, pflichtete Trainer Eric Ebersbacher bei. Der 74-Jährige selbst war zufrieden mit dem Auftakt: „Ich denke, die Zuschauer haben in der ersten Halbzeit ein Spektakel gesehen. Ich habe ja angekündigt, dass wir offensiv spielen werden. Mit vier Treffern kann man leben.“
Dennoch fehlen immer noch sieben Punkte auf das rettende Ufer. Dieser Umstand führt bei Ebersbacher allerdings nicht zu Nervösität: „Ich habe letzte Woche schon gesagt, dass ich schon schlechtere Mannschaften gehabt habe. Wir schaffen das, auf jeden Fall. Es wird kein Spaziergang, aber am 30. Spieltag stehen wir über dem Strich.“ Punkte in Schwittersee wären für das ambitionierte Vorhaben eine Hilfe, doch gerade auswärts war Ollingen bisher ein Prügelknabe. „Acht Auswärtsspiele, acht Niederlagen – klare Aufgabe. Wir werden diese Serie bei Azur stoppen“, macht Ebersbacher eine klare Ansage. Genau registriert hat er, wer in Schwittersee auf der Bank sitzt: „Wulf war kein besonders herausragender Spieler, ist aber ein toller Trainer. Dass er jetzt sein 352. Spiel as Azur-Trainer macht, sagt ja alles. Andere können nicht einmal so weit zählen.“ Auch Stürmer Traugott freut sich besonders auf die Partie: „Wulf ist ein super Typ. Wir haben regelmäßig Kontakt.“ Mit einem schelmischen Grinsen fügt er noch einen Satz an: „Ich hoffe, wir können ein nettes Gastgeschenk mitbringen.“

VAS Titania Obersprasselbach – VfJuE Fidelio Trulisheim
Mit einer absoluten Rumpftruppe holte Obersprasselbach tatsächlich einen Sieg in Rüzenberg und distanzierte damit die Rasenvereinigung in der Tabelle. Spielertrainer Malte Strandberg, der selbst mit drei Treffern glänzte, war auch noch Tage danach hellauf begeistert: „Das war eine unglaubliche Leistung. Wir konnten ja gar nicht auswechseln und trotzdem sind alle über 90 Minuten marschiert. Da hilft man doch gerne mit ein paar Toren.“ Auch der montägliche Gang ins Büro war für Strandberg sehr angenehm, wie er berichtete: „Wolfram Buckler hat am Montag immer noch säuerlich ausgesehen. Vielleicht lag es ja an der Zeitung, die ich ihm mitgebracht habe.“
Die Titania kann nun gleich den nächsten Schritt machen. Mit einem Sieg gegen Trulisheim würde man sich erst einmal aus dem Abstiegskampf verabschieden, doch die schlechteste Heimmannschaft wartet seit fünf Heimspielen auf einen Sieg. „Wir geben einfach wieder unser Bestes. Die Kaderlage ist ein bisschen besser, aber noch nicht gut. Gegen Trulisheim brauchen wir eine erneute Energieleistung.“

Knapp verlor Fidelio daheim gegen Schwittersee. Übungsleiter Aaron Klebs ärgerte sich noch lange über die nicht nur in seinen Augen unnötige Niederlage: „Wir hätten mehr als ein Tor verdient gehabt. Unsere Leistung war in Ordnung, aber vor dem Tor fehlten uns Glück und leider auch die Abgebrühtheit. Das war dann am Ende der Unterschied zu Azur. Beispielhaft ist das Tor von Puusepp, denn solche Chancen erkennen meine Spieler leider noch nicht.“
Klebs muss also weiter seiner Truppe Erfahrungswerte einimpfen und das am besten schnell: Nur das um einen Treffer bessere Torverhältnis bewahrt Trulisheim aktuell vor dem Abstiegsplatz. „Ja, die Situation ist schon ernst, aber wir brechen jetzt nicht in Panik aus“, bleibt Sportvorstand Leon Heilmann nüchtern. Klar ist aber auch, dass man möglichst bald Punkte holen sollte. Das weiß Klebs, der darauf hofft, dass sein Team die richtigen Schlüsse aus der Hinspielniederlage gegen Obersprasselbach ziehen konnte: „Das war eine packende Partie, aber letztlich hat Malte Strandberg den Unterschied gemacht. Ich habe meinen Spielern einen Plan an die Hand gegeben und hoffe, dass sie diesen umsetzen können. Wir müssen Spielertrainer Strandberg aus der Partie nehmen, sonst gehen wir wie im Hinspiel baden.“ Immerhin reist man mit zwei Auswärtssiegen in Folge an.

GfkP Kleeblatt Mowersbad – RVgg Flotter Ball Rüzenberg
Einen Fehlstart in das neue Jahr legte das Kleeblatt aus Mowersbad hin. Bei Kellerkind Pfarrhausen unterlag man trotz Halbzeitführung mit 1:3 und konnte so den Patzer von Blüchershausen nicht ausnutzen. Die Schlüsselszene war sicher der frühe und (zu) harte Platzverweis gegen GfkP-Schlussmann Tim Assing, aber Simon Dorn wollte darauf nicht mehr groß eingehen: „Es ist, wie es ist. Wir können es nicht mehr ändern. In meinen Augen war die rote Karte viel zu hart, aber wir müssen damit leben. Wir hatten ja trotzdem die Führung zur Pause und somit eine ordentliche Ausgangsposition. Letztlich konnten wir Pfarrhausen aber nichts mehr entgegensetzen. Schade.“
Dorn schaut dann auch gleich nach vorne: Auch wenn Schlussmann Assing nun fehlen wird, hofft er, gegen Rüzenberg wieder in die Erfolgsspur zu kommen: „Wir haben das Hinspiel und auch die letzten drei Heimspiele gewonnen. Ich sehe uns gut aufgestellt. Wir wollen punkten und unsere bisher tolle Saison weiter ausbauen.“

Auf die Schlappe gegen Obersprasselbach folgte in Rüzenberg eine ungemütliche Trainingswoche. „Ich habe extra nochmal meine Kickschuhe geschnürt und habe den Spielern gezeigt, was Engagement bedeutet“, so Spielausschuss Wolfram Buckler. „Wir haben die geforderte Reaktion im Training gesehen. Niemand war am Sonntag zufrieden, aber die Leistungen im Training können sich wirklich sehen lassen. Wir haben die Zügel angezogen und die Spieler sind gefolgt“, ergänzte Trainer Valentin Engels.
Man darf also auf den Auftritt der Rasenvereinigung in Mowersbad gespannt sein. Beim Blick auf Tabelle und Statistik sind die Gäste der klare Außenseiter: Seit dem Aufstieg der Mowersbader vor drei Jahren gelang Rüzenberg noch kein Punktgewinn gegen das Kleeblatt und auswärts kassierte man zuletzt ein 0:8 in Untersprasselbach am 13. Spieltag. „Wir fahren nicht hin, um die Punkte abzuliefern. Es wird endlich Zeit, dass wir gegen Mowersbad punkten. Das Kleeblatt spielt eine gute Runde, aber dort wird auch nur mit Wasser gekocht. Wir brauchen Zähler, um nicht noch tiefer zu sinken“, macht Buckler abschließend eine klare Ansage.

SuW Wiesengrün Gatternau – VfvB Gloria Pfarrhausen
Ein wesentlicher Gewinner des letzten Spieltags war die Mannschaft aus Gatternau. Das Team von Theophilus Hergenröther setzte sich knapp bei Spitzenreiter Jagelnhof durch und zog nach Punkten mit den zweitplatzierten Blüchershausenern gleich. Dass das 1:0 überaus glücklich war, räumte der Trainer allerdings: „Fairerweise muss ich sagen, dass wir eigentlich hoch verlieren müssen. Es ist unglaublich, welche Chancen die Jagelnhofer ausgelassen haben. Wir haben ja einen personellen Engpass und mussten unser Spiel deshalb etwas verändern. Letztlich kann man sagen, dass wir mit viel Glück das Optimum herausgeholt haben.“
Nun lichtet sich das Lazarett langsam. „Bei Ayhan ist die Verletzung zum Glück nicht so schlimm und auch Salman kommt zurück. Diese Woche brauche ich meine Kickschuhe definitiv nicht“, so Gatternaus Trainer, der die Serie von sechs Spielen ohne Niederlage gerne verlängern würde: „Wir sind jetzt punktgleich mit Rang zwei und möchten da ein bisschen Druck machen. Als beste Heimmannschaft und mit zuletzt drei Heimsiegen im Rücken wollen wir natürlich dominant auftreten.“ Hergenröther warnt aber davor, den kommenden Gegner zu unterschätzen: „Pfarrhausen hat sich gegen Mowersbad durchgesetzt und davor Obersprasselbach weggefegt. Es scheint, als ob der VfvB endlich sein Leistungspotenzial abrufen kann. Wir müssen die Gloria sehr ernst nehmen.“

Einen 3:1-Sieg landete die Gloria aus Pfarrhausen gegen und verließ damit die Abstiegsränge erst einmal. „Das war brutal wichtig. Wir brauchten einen guten Start, um die Rückserie mit mehr Schwung gestalten zu können“, ordnete Heiko Husch den Sieg aus psychologischer Perspektive ein. Mit Blick auf das sportliche Geschehen sprach er von einem „glücklichen Sieg“: „Die rote Karte hat alels verändert, davor war Mowersbad tonangebend. Ich hätte den Platzverweis nicht ausgesprochen. Man muss da ganz ehrlich sein: Das war schon sehr spielentscheind.“
Nun gilt es, die marode Auswärtsbilanz (mit nur sechs Zählern ist der VfvB die drittschlechteste Mannschaft in der Fremde) zu verbessern. Doch bei den heimstarken Gatternauern dürfte das ein schweres Unterfangen werden. „Gatternau spielt eine starke Runde und hat jetzt auch Jagelnhof geschlagen. Ich wäre tatsächlich mit einem Punkt schon zufrieden. Wir sind schließlich noch nicht über den Berg“, gibt sich Husch vor dem schweren Auswärtsspiel demütig. Dass man mit zwei Siegen in Serie anreist, kann allerdings einen gewissen Schub verleihen.

SG Felsenfest Eppesfeld – SuN Pegasus Jagelnhof
Anders als noch in der Hinrunde war für Felsenfest nun in Furenbach nichts zu holen. 0:2 unterlag die Mannschaft von Klaus Rossel, der nach Abpfiff schnell verschwand und auch am Dienstag im Training nicht zu sehen war. „Unser Trainer liegt mit einer Grippe im Bett, so lange führe ich die Mannschaft“, erklärte Sportvorstand Albwin Johner. Dieser legte auch gleich den Finger in die Wunde: „In Furenbach waren wir letztlich chancenlos. Gutstoß hat sich mit zwei Toren in Halbzeit eins belohnt und danach die Partie im Griff gehabt. Wir waren weit von unserer Bestform entfernt. So werden wir noch einige Spiele mehr verlieren.“
Welche Schlüsse Johner aus dem schwachen Auftritt in Furenbach für das anstehende Heimspiel zieht, verrät er allerdings nicht. Vielmehr übt er sich in Demut: „Jagelnhof ist das Maß aller Dinge. Pegasus stürmt durch die Liga und hätte, was ich so höre, auch letzte Woche eigentlich gewinnen müssen. Das wird eine enorm schwere Aufgabe für uns. Wir müssen in der Defensive sehr aufmerksam sein. Ein Punkt wäre ein riesiger Erfolg, aber das ist schon schwer genug. Wenn wir nicht aufpassen, zieht uns Jagelnhof sprichwörtlich die Hosen aus.“

Die angekündigten Sprints absolvierte die Mannschaft von Boško Ristić am Dienstag pflichtbewusst. Dann widmete sich der Spitzenreiter im Training den Ursachen der 0:1-Niederlage gegen Gatternau: „Wir haben viele Spielformen mit Torabschlüssen absolviert. Die Spieler haben gut mitgezogen, aber das bin ich von meiner Mannschaft ja gewohnt“, so Ristić, der gelassen auf die fünfte Saisonniederlage reagierte: „Die Niederlage wirft uns nicht um. Wir stehen weiterhin gut in der Tabelle.“
So reist man optimistisch nach Eppesfeld. Auch wenn man das Hinspiel verlor, sind die SuN als beste Auswärtsmannschaft der Liga (sieben Siege in sieben Spielen) klarer Favorit bei Felsenfest. „Eppesfeld wartet seit fünf Spielen auf einen Sieg und wir werden diese Serie verlängern. Ich sehe, dass die Konkurrenz im Aufstiegsrennen mit den Hufen scharrt, da können wir uns keinen weiteren Ausrutscher erlauben. Wir müssen und werden im Abschluss wieder zulegen“, legt Ristić die Marschroute klar fest.

CfsS Celeritas Bad Aulisburg – TuFV Gutstoß Furenbach
Celeritas-Trainer Imran Dratchev war mehr als zufrieden mit dem Remis in Vohausen: „Wenn man nach neun Minuten 0:3 hinten liegt, dann ist ein Remis ein Erfolg. Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen, das hätte eine böse Packung geben können.“ Die Aufarbeitung der Partie vollzog Dratchev intern. Gegenüber uns äußerte er sich folgendermaßen: „Ich habe klar angesprochen, was mir nicht gepasst hat. Für das Aufbäumen muss ich meine Mannschaft aber auch loben. Daran wollen wir natürlich anknüpfen.“
Weitere Fehlstarts sollten die Bad Aulisburger vermeiden, denn nicht immer gelingt ein solches Comeback. „Im Abstiegskampf könnten Auszeiten fatale Folgen haben. Wir sind jetzt auf einem Abstiegsrang und wollen den schnell wieder verlassen. Da benötigen wir eine konzentrierte Leistung, zumal unser Gegner aus Furenbach kommt“, so Dratchev, der sich ungern an das Hinspiel erinnert: „Beim 2:6 gab es eine richtige Abfuhr. M&M haben wir nie in den Griff bekommen.“ Hier wird der CfsS-Coach den Hebel ansetzen, um eine zweite Niederlage gegen Furenbach zu verhindern. Verliert Celeritas jedoch erneut, könnte es für den Aufsteiger schon düsterer werden.

2:0 gewann Gutstoß Furenbach gegen Eppesfeld, doch ganz zufrieden war Spielertrainer Ronald Herkenhoff nicht: „Natürlich war der Sieg gegen harmlose Eppesfelder hochverdient, aber ich hätte den Rossel gerne aus dem Stadion geblasen. Chancen genug waren ja da. Wir haben reichlich Fahrkarten geschossen. Der Sieg war aber nie in Gefahr und das ist ja entscheidend.“ Weiter beschäftigen mochte sich Herkenhoff mit dem letzten Spiel dann nicht mehr: „Zu dem Kasper auf der anderen Seite ist alles gesagt, weitere Worte wären pure Verschwendung.“
Lieber schaut der 28-Jährige auf die Tabelle, denn diese weist für Furenbach nur noch einen Zähler Rückstand auf Rang zwei aus. „Wir haben die Niederlagen von Blüchershausen und Mowersbad und sind nun mitten im Kampf um Rang zwei. Ich freue mich wirklich, dass wir da mitmischen. Schauen wir mal, ob wir das in den nächsten Wochen bestätigen können.“ Dafür braucht Gutstoß auch weitere Tore des Sturmduos Matteo Zellweger und Michael Hofbauer, die sich beide derzeit in bestechender Form befinden. „Nicht nur M&M, sondern alle Spieler sind heiß auf das Duell mit Bad Aulisburg. Im Hinspiel hatten wir einen Sahnetag und nun fahren wir als Vierter zum Vorletzten. Ich fürchte, ich kann die Favoritenrolle wirklich nicht abwehren. Wir versuchen, dieser gerecht zu werden“, blickt Herkenhoff voraus. Zu gerne würde er die Serie von drei Auswärtsspielen ohne Sieg beenden.

BC Grasläufer Blüchershausen – GSB Collegia Vohausen
In Driltal kassierten die Grasläufer die zweite Auswärtsniederlage in Folge. Hannes Hammerl konnte mit seiner Mannschaft dann auch nicht den Rückstand auf Jagelnhof verkürzen. Stattdessen spürt man nun die eigenen Verfolger wieder stärker im Nacken. „Wir haben das in der ersten Halbzeit gut gemacht und Driltal nicht zur Entfaltung kommen lassen. Leider sind wir nach dem Seitenwechsel etwas schwächer geworden und haben in meinen Augen dann auch nicht unverdient verloren. Schade, dass wir nicht wenigstens einen Punkt mitnehmen konnten. Wir haben die Partie aber gewohnt sachlich analysiert“, berichtete Hammerl.
Vielleicht kommt Blüchershausen daheim wieder in die Erfolgsspur. Die beste Heimmannschaft verlor bisher nur einmal vor eigenem Publikum. „Das ist eine tolle Bilanz, die uns sehr freut. Wir sind ja ganz generell sehr froh über das bisherige Abschneiden, das war in den letzten Jahren ganz anders. Hoffen wir also, dass wir noch für ein paar positive Schlagzeilen sorgen können“, meint Hammerl. Damit würde er natürlich gerne gegen Vohausen anfangen: „Oh, das war eine herbe Niederlage. Da lief nicht so viel im Hinspiel. Ich hoffe, wir können uns nun besser zeigen.“

Die Collegia aus Vohausen lieferte sich am letzten Sonntag mit Abstiegskandidat Bad Aulisburg ein wahres Spektakel. Nach knapp zehn Minuten führte Vohausen schon 3:0, musste am Ende aber doch froh sein, wenigstens einen Zähler zu bekommen. „Das erlebt man nicht so oft. Die Partie lief ja super an, aber dann hat jemand den Stecker gezogen. Keine Ahnung, was nach dem 3:0 in den Köpfen vorgegangen ist. Es ist irre, dass wir am Ende über den einen Zähler glücklich sind. So ist es aber passiert und es lässt sich jetzt nicht mehr ändern. Intern habe ich die Dinge deutlich angesprochen“, gab Iwan Kaczmarek einen Einblick in seine Sicht und Reaktion auf das 4:4 gegen Bad Aulisburg.
Eine Chance, näher an die Verfolgergruppe der Jagelnhofer zu rücken, hat Vohausen am letzten Wochenende also verpasst. Die nächste Gelegenheit bietet sich allerdings schon. „Blüchershausen spielt eine bemerkenswert starke Runde. Gerade dort war bisher kaum etwas zu holen. Wenn wir noch nach oben schielen wollen, brauchen wir aber eigentlich einen Sieg bei den Grasläufern. Ich bin gespannt, ob meine Mannschaft das leisten kann. Ich lasse mich mal überraschen“, hält sich Kaczmarek bedeckt.

DSV Mühlenwind Untersprasselbach – FSC Blitzfuß Driltal
Als erst dritte Mannschaft mussten sich die Untersprasselbacher in Ollingen geschlagen geben. Trotz früher Führung kassierte der DSV eine 2:4-Niederlage, bei der alle Tore schon in Halbzeit eins fielen. „Wir haben super begonnen mit dem 1:0, aber das konnten wir nicht halten. Ollingen hat verdient gewonnen, Uwe Traugott macht mit 45 Jahren noch den Unterschied aus. Das ist schon sehr bemerkenswert. Ich denke, man sollte den CFK für den Klassenerhalt schon noch auf der Rechnung haben“, lobte Mühlenwind-Trainer Filip Matijević die siegreichen Ollinger. Auch zu ihrem neuen Trainer äußerte er sich: „Eric Ebersbacher strahl schon eine enorme Aura aus. Vielleicht waren manche meiner Spieler etwas eingeschüchtert und zu respektvoll.“
So ist Matijević froh, dass sich nun ein ganz anderer Gegner in Untersprasselbach vorstellt Dieser ist allerdings auch keine Laufkundschaft, wie er weiß: „Driltal hat sich mit Aykut Doruk exzellent verstärkt und gleich Blüchershausen geschlagen. Ich sehe uns als Außenseiter in dieser Partie, zumal wir ja schon das Hinspiel verloren haben. Wir liegen zwar nur drei Punkte hinter dem FSC, aber Blitzfuß hat schon ganz andere Möglichkeiten als wir. Das muss man einfach sehen. Klar, wir bemühen uns um Punkte. Aber wie sagte mein Vater immer: Hol‘ die Punkte gegen die Blinden, damit du gegen die Starken keinen Druck hast. Gegen Driltal geht es für uns um Bonuspunkte auf dem Weg zum Klassenerhalt.“

Spielerisch war laut Aykut Doruk noch viel Luft nach oben, aber im Ergebnis ist der Start des neuen FSC-Spielertrainers geglückt. Mit 2:1 schlug Driltal den Ligazweiten aus Blüchershausen und bog damit den Rückstand aus der ersten Hälfte um. Spielertrainer Doruk sammelte dabei viele Eindrücke: „Ja, ich konnte mir ein erstes Bild von der Liga und meiner Mannschaft im Wettbewerb machen. Blüchershausen hat das lange sehr intelligent gemacht, Kompliment dafür. Wir haben uns in Halbzeit eins sehr schwer getan. Nach der Pause haben wir zum Glück zwei Lücken gefunden. Die Punkte waren für uns sehr wichtig.“
Mit dem Sieg im Rücken verfolgt Doruk einen nüchternen Plan: „Jetzt arbeiten wir in Ruhe weiter, um uns Schritt für Schritt zu steigern.“ Schritt zwei soll für Driltal, das nur noch zwei Punkte hinter Rang zwei liegt, nun in Untersprasselbach folgen. „Das wird eine neue Erfahrung für mich, denn beim DSV war ich noch nicht. Ich bin auf die Mannschaft und das Geläuf gespannt. Mühlenwind liegt nur drei Punkte hinter uns. Die Maßgabe lautet, diesen Vorsprung zu halten“, skizziert Doruk seine Vorstellung. Eine Krönung wäre sicher auch sein erstes Tor für Driltal. Fällt dieses bereits am Sonntag?

Aufrufe: 026.3.2020, 13:50 Uhr
Florian WittmannAutor