Der TSV Dorfen lehrt: Ein Spiel dauert 95 Minuten

Dorfen – Ein am Ende glückliches, aber hochverdientes 1:1 (0:1)-Unentschieden hat sich der TSV Dorfen vor 150 Zuschauern gegen den TSV Bad Endorf erkämpft. Erst in der Nachspielzeit fiel der Ausgleich.

Die Partie hatte kaum begonnen, da segelte schon ein Eckball in den Dorfener Strafraum und sprang Ivan Pete unglücklich an den Arm. Schiedsrichter Andreas Klinger pfiff Handelfmeter. Tobias Müller verwandelte flach ins rechte Eck zum 1:0 (3.). Torhüter Alexander Wolf hatte keine Abwehrmöglichkeit.

Überhaupt waren die Gäste in den ersten 20 Minuten quirliger und beherrschten die Partie. Wiederum Müller drosch das Leder in aussichtsreicher Position aus sechs Meter Entfernung vehement über das Gehäuse (7.). Eine verunglückte Flanke von Aaron Stillfried streifte die Dorfener Querlatte (18). Einen ersten Schuss in Richtung Bad Endorfer Tor feuerte Markus Mittermaier in der 26. Minute ab, doch er verfehlte aus 18 Metern sein Ziel klar (26).

Danach verflachte die Begegnung zusehends. Die Gäste taten nicht mehr als notwendig, aber das reichte. Den Dorfenern fiel kein geeignetes Mittel ein, den Abwehrriegel zu überwinden.

Erst nach etwa einer Stunde nahm das Spiel wieder etwas an Fahrt auf. Einen Aufreger gab es, als Gerhard Thalmaier nach einem Rempler im Strafraum zu Fall kam. Die Zuschauer forderten Strafstoß, der Unparteiische gab Abstoß (62.). Ein Pass von Alexander Heilmeier erreichte in der Mitte Thalmaier, doch der zielte aus kurzer Entfernung drüber (70.). Als dann zehn Minuten vor dem Ende „Notnagel“ Timo Lorant eingewechselt wurde, kam wieder Schwung in die Partie.

Der TSV versuchte alles, um den Ausgleich zu erzielen. Jedoch blieb vieles Stückwerk. Einen Freistoß aus 22 Metern setzte der eingewechselte Andreas Petermeier an die Querlatte (90.+2). Dann fiel aber doch noch der hochverdiente Ausgleichstreffer. Nach einem Eckball entstand im Gästestrafraum eine unübersichtliche Situation. Kapitän Andreas Hartl schaltete am Schnellsten, zog aus elf Metern ab, und das Leder fand durch Freund und Feind den Weg ins Tor (90.+5). Im Anschluss war dann Gästetrainer Jochen Reil über die Entscheidung des Schiedsrichters sehr erbost. Er reklamierte zu vehement und sah die Rote Karte (90.+6).

Stimme zum Spiel:

Christian Donbeck (Trainer TSV Dorfen): „Ein Kompliment an meine Mannschaft. Sie hat gekämpft bis zur letzten Minute. Bei unserer dünnen Personaldecke müssen wir damit zufrieden sein. Vor allem bei Timo Lorant möchte ich mich heute bedanken. Wenn Not am Mann ist, gibt es für ihn keine Frage. Dann ist er zur Stelle. Respekt auch an Gerhard Thalmaier. Er spielt schon seit einiger Zeit mit einem lädierten Knöchel, setzt sich aber in jedem Spiel voll ein.“