TSV verliert Punkte und Spieler

Sieben Minuten haben der Sieben-Täler-Elf am Sonntag gefehlt, um im siebten Saisonspiel den siebten Punkt zu erreichen. So war es dem TSV Dietfurt in der Bezirksliga Oberpfalz Süd nicht vergönnt, gegen den TB Roding das 0:0 zu halten. Stattdessen gelang den Gästen in der Schlussphase das entscheidende 1:0.

Man kann es drehen, wenden oder schönreden - es hilft alles nichts: Die Dietfurter gehen nach dem Aufstieg in der höheren Klasse düsteren Zeiten entgegen. Dabei verweigerten die TSV-Spieler auf dem Platz keinesfalls die Arbeit. Der Kader der Einheimischen scheint aber viel zu dünn bestückt, um die zahlreichen Ausfälle zu kompensieren. Verletzte Akteure hat jeder Verein zu beklagen - Trainingsrückstände wegen Urlaubsplanungen wären aber wohl vermeidbar. Wegen der akuten Personalnot müssen die JFG-Juniorenspieler Daniel Roithner und Fabian Huber zeitlich befristet im Seniorenbereich mittrainieren.

Die ersten 45 Minuten sind schnell zusammengefasst. Beide Teams hatten Tormöglichkeiten für eine Pausenführung, die aber ungenutzt blieben. Die auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutschten Dietfurter mussten erneut Ausfälle verkraften: Christian Geß musste bereits nach 28. Minute mit Schmerzen im Oberschenkel vom Feld, kurz vor der Pause erwischte es außerdem Torwart Rainer Hartl.

Die zweiten 45 Minuten wurden wesentlich rassiger. Die Gästeelf von Adi Götz drängte auf den Führungstreffer, scheiterte an der vielbeinigen Dietfurter Verteidigung. Gefühlt hatte die Sieben-Täler-Elf eine Betonmauer vor dem eigenen Tor aufgezogen. Die Gastgeber brachten in der immer emotionaler werdenden Partie nach vorne kaum Entlastungsangriffe zustande. Aber die Gäste konnten selbst einen fahrlässigen Ausflug von Lukas Schmid, der an der Seitenauslinie den Ball verlor und statt den TB-Akteur zu attackieren den Weg wieder ins eigene Gehäuse suchte, nicht nutzen. In der 83. Minute erzielte aber schließlich Sandro Brey den Siegtreffer.

"Ich bin stolz auf die Mannschaft", machte TSV-Trainer Stefan Weber seinen Schützlingen keinen Vorwurf . Und ergänzte: "Auf die, die gespielt haben." Denn personelle Alternativen sind aktuell rar im TSV-Kader. Und sie werden noch rarer: Denn Patrick Benz hatte seine Nerven nicht im Griff und handelte sich in der Nachspielzeit die Rote Karte wegen Meckerns ein. Er folgte Robert Fleischmann, der nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot ebenfalls frühzeitig zum Duschen musste (82.). Mit den Spielansichten des Unparteiischen Sebastian Ludwig (SpVgg Ziegetsdorf) konnte sich Weber gar nicht anfreunden und bezeichnete die Schiedsrichteransetzung als "sehr unglücklich". Denn Ziegetsdorf sei für Dietfurt ein Konkurrent um den Ligaverbleib.

"Es war eine klare Besserung", sah derweil Götz eine Leistungssteigerung seiner Truppe nach dem 1:4 vor einer Woche gegen die SG Chambtal, die wie Dietfurt aus der Kreisliga aufgestiegen ist. Ferner verwies der TB-Coach auf die tief stehende Heimelf, in solchen Fällen werde es "immer schwierig, wenn man mit acht Leuten vor dem Strafraum rumsteht".