2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Klaus Gonder hat sich mit dem TSV Burg-/Nieder-Gemünden eine gute Ausgangsposition im Aufstiegsrennen der A-Liga-Alsfeld verschafft.	Foto: Raab
Klaus Gonder hat sich mit dem TSV Burg-/Nieder-Gemünden eine gute Ausgangsposition im Aufstiegsrennen der A-Liga-Alsfeld verschafft. Foto: Raab

Ganz enges Ding

KLA ALSFELD: +++ TSV Burg-/Nieder-Gemünden hat sich in der Kreisliga A eine glänzende Position im Aufstiegsrennen verschafft +++ Klaus Gonder im Interview +++

Gemünden. Der TSV Burg-/Nieder-Gemünden zählte zu den großen Gewinnern der vergangenen Wochen in der Fußball-Kreisliga A Alsfeld. Nach holprigem Start nach der Winterpause startete das Team von Trainer Klaus Gonder zuletzt durch, gewann die letzten drei Partien, darunter das Spitzenspiel gegen Harbach. Die Folge: Der TSV hat sich als Tabellendritter eine glänzende Ausgangsposition für den Saisonendspurt verschafft, kann mit einem Sieg heute Abend bei Treis/Allendorf II (19 Uhr, in Allendorf) sogar auf Relegationsplatz zwei springen.

„Es ist noch alles offen. Selbst den Tabellensechsten Reiskirchen habe ich persönlich noch auf der Rechnung“, erklärt Gemündens Manfred Stöhr. Wie der vor Saisonbeginn neu gekommene Trainer Klaus Gonder die Situation einschätzt, darüber sprach er mit der OZ-Sportredaktion. Gonder hat übrigens bereits seine Zusage für eine weitere Saison beim TSV gegeben.

Herr Gonder, zuletzt gab es einen vom Ergebnis her knappen, vom Spielverlauf aber vollauf verdienten 1:0-Sieg im Spitzenspiel gegen Harbach. Wie bewerten Sie den Auftritt Ihres Teams in dieser Partie?

Das haben Sie genau richtig erkannt. Harbach war ein starker Gegner, aber wir hatten einen richtig guten Tag erwischt. In der zweiten Halbzeit hatten wir einige gute Konterchancen, die wir leider nicht genutzt haben. Sonst hätten wir noch höher gewinnen können.

Was auffällt: Sie sind nach der Winterpause nur schwer in Tritt gekommen, zuletzt gab es aber drei Siege.

Wir haben uns auch zu Saisonbeginn schwergetan, haben einige Zeit gebraucht, bis wir unseren Rhythmus gefunden haben. Das ist uns jetzt nach der Winterpause wieder passiert. Das ist schon paradox. Es fehlte vielleicht etwas die Trainingsbeteiligung, aber so ganz erklären kann ich es selbst nicht. Aber sicher ist: Jetzt läuft es und es zeigt sich, wenn die Mannschaft komplett ist und mitarbeitet, dann sind wir gut aufgestellt, haben eine gut bestückte Mannschaft. Das hat sich auch gegen Harbach gezeigt, wo wir mannschaftlich sehr geschlossen aufgetreten sind.

Für welche Art Fußball stehen der TSV und Sie als Trainer?

Das Schöne bei uns ist, dass wir viele individuell sehr starke Spieler haben. So können wir unser Spielsystem auch einmal ändern, können durchaus auch etwas defensiver agieren und auf Sicherheit spielen. Aber unsere Spielanlage ist grundsätzlich schon darauf ausgelegt, dass wir spielerisch die Aufgaben erledigen wollen und dabei offensiv agieren. Oft wird uns das auch schon vom Gegner aufdiktiert, da sich viele Mannschaften gegen uns etwas zurückfallen lassen und wir so automatisch versuchen müssen, das Spiel zu gestalten.

Durch die jüngsten Ergebnisse ist das Aufstiegsrennen in der A-Liga offener denn je, wobei die Tabelle durch die unterschiedliche Anzahl an Spielen ja noch ein leicht schiefes Bild hat. Wie schätzen Sie die Situation in der Liga ein?

Es ist in der Tat ein ganz enges Ding: Ohmes/Ruhlkirchen, Hattendorf, Schwalmtal und Harbach sind neben uns auch noch im Rennen. Ich denke, zwischen diesen Teams wird es sich entscheiden. Noch ist alles offen, noch kann man beim besten Willen nichts vorhersagen. Da wird am Ende die Tagesform entscheiden.

Dank der jüngsten Erfolge ist die Ausgangsposition von Burg-/Nieder-Gemünden nicht die schlechteste. Schaut man auf den Spielplan, stehen jetzt die Auswärtsspiele beim Tabellen-14. und 16. an. Da sind für einen Aufstiegsanwärter doch eigentlich sechs Punkte Pflicht.

Das hört sich so leicht an, aber gerade unser Spiel bei Treis/Allendorf II ist so ein Vabanque-Spiel. Die Partie findet unter der Woche statt und keiner weiß, inwieweit da Verstärkung aus der ersten Mannschaft kommt. Wir müssen hoch konzentriert sein und erst einmal diese Aufgabe lösen.

Schaut man genauer auf das Restprogramm, fällt auf: Außer dem Heimspiel gegen Schwalmtal und dem Gastspiel in Hattendorf am vorletzten Spieltag geht es eigentlich nur noch gegen Teams, die in der Tabelle deutlich hinter dem TSV rangieren.

Das muss alles erst gespielt werden, aber gerade in den Spielen, wenn es gegen vermeintlich leichtere Gegner geht, kann man die Punkte verlieren, die einem am Ende fehlen. Das ist die große Gefahr. Und genau daher müssen wir immer voll bei der Sache sein und immer eine Top-Einstellung zeigen.

Und am vorletzten Spieltag gibt es ein Endspiel in Hattendorf?

Das könnte in der Tat passieren. Aber so weit denke ich nicht. Wir haben jetzt erst einmal die Spiele bei Treis/Allendorf II und Groß-Felda sowie nächste Woche am Mittwoch gegen Schwalmtal vor uns. Darauf müssen wir uns konzentrieren.

Wie sieht es personell für den Saisonendspurt aus?

Wieder besser, da unsere Urlauber Tim Stöhr und Julian Klein ab sofort wieder zur Verfügung stehen. Für Nicolaus Lein und Andrej Bruch ist die Saison nach ihren Kreuzbandrissen ja leider vorbei.

Wer steigt jetzt auf?

Da wage ich keine Prognose, denn von den Teams auf den ersten fünf, sechs Plätzen kann jeder jeden schlagen.



Zur Person

Name: Klaus Gonder

Alter: 54

Wohnort: Schwabenrod

Beruf: Altenpfleger

Bisherige Vereine: u- a. Schrecksbach, Eudorf/Schwabenrod, Alsfeld, Burg-Gemünden (als Spieler und Spielertrainer), Altenburg/Eudorf/Schwabenrod, Herzberg, Gemünden (als Trainer)

Hobbys: Radfahren

Lieblings-Profiverein: „Ich mag schönen Fußball. Einen speziellen Lieblingsverein habe ich nicht.“

Restprogramm

TSV Burg-/Nieder-Gemünden

(Tabellenplatz 3, 48 Punkte aus 22 Spielen)

Treis/Allendorf II (Auswärts/heute), Groß-Felda (A/23- 4.), Schwalmtal (H/26. 4.), Mücke/Merlau (H/30. 4.), Rüddingshausen/Londorf (A/7. 5.), Queckborn/Lauter (H/14. 5.), Hattendorf (A/21. 5.), Nieder-Ohmen (H/27. 5.).

Aufrufe: 019.4.2017, 08:00 Uhr
Volker Lehr (Oberhessische Zeitung)Autor