Der Umbruch in Buchbach hat auch vor Institutionen nicht haltgemacht. Die beiden Kapitäne und Führungsfiguren Maxi Hain und Markus Grübl fielen dem Rotstift zum Opfer. "Sehr schade, dass Maxi und Markus so gehen mussten. Sie hätten einen großen Abschied verdient gehabt", bedauert auch Cinar, äußert aber auch Verständnis für den Verein: "Der TSV hätte das ganz sicher auch anders gewollt. Aber durch Corona sind nun die meisten Klubs zum Sparen gezwungen. Ich kann Buchbach schon auch verstehen." Der Angreifer sitzt im Moment auch selbst zwischen den Stühlen. In Buchbach bleiben? Sein Vertrag ist am 30. Juni ausgelaufen, ebenso sein Arbeitsvertag bei der Firma Kerbl in Ampfing.
Nach eigenem Bekunden gibt es gute Kontakte nach Österreich. Bei einem Zweitligisten der Alpenrepublik will sich Cinar in einem Probetraining anbieten. "Die Verantwortlichen in Buchbach wissen Bescheid. Wir haben vereinbart, dass wir anschließend noch einmal sprechen. Es könnte auch sein, dass ich in Buchbach bleibe", meint Cinar. Zur Zeit hält er sich in Aschaffenburg bei seiner Familie auf. Aus dem mainfränkischen Gebiet und Umgebung flattern ihm immer wieder Angebote von Bayern- und Landesligisten ins Haus - für ihn aber wenig attraktiv. Er will wieder in den Profibereich. Ein Engagement in der Türkei möchte er ebenfalls nicht ausschließen: "Wenn ein gutes Angebot kommt, warum nicht?" Für Fußballer in der Warteschleife ist die derzeitige Phase eine extrem schwierige. Bei den Vereinen sitzt das Geld gerade alles andere als locker, die Klubs taktieren und warten ab. Im Zweifelsfall wird von einer Verpflichtung abgesehen. Wo also Selcuk Cinar demnächst auf Torejagd gehen wird, ist - wie so vieles im Moment - noch völlig unklar.