2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
– Foto: André Nückel

Es wächst etwas zusammen

Gruppenliga GI/MR: +++ TSV Bicken im Wintercheck +++

Dillenburg. Knapp ein halbes Jahr nach dem Abstieg aus der Fußball-Verbandsliga Mitte ist es Zeit, eine Zwischenbilanz beim Gruppenligisten TSV Bicken zu ziehen. Im Wintercheck nehmen wir die Aartaler nun gemeinsam mit Trainer Florian Kissel, der seit dem Winter 2017 für Bicken tätig ist, unter die Lupe. In der aktuelle Runde rangiert der TSV mit 27 Punkten auf dem zwölften Tabellenplatz knapp über der Abstiegszone. In der unheimlich eng zusammenliegenden Liga ist Tabellenplatz fünf aber auch nur fünf Zähler entfernt.

Bilanz der bisherigen Runde

„Wir haben die Hinrunde und die ersten Spiele der Rückrunde im Trainerteam, mit der Sportlichen Leitung und den Spielern analysiert. Es gab überaus positive Leistungen, allerdings auch einige Spiele, die wir am Ende unnötig noch aus der Hand gegeben haben“, fasst der TSV-Coach die 19 bislang absolvierten Partien aus seiner Sicht zusammen. Gerade nach dem Start der Saison lief es noch nicht rund: „Am Anfang haben sich die sportlichen Ergebnisse noch nicht wie gewünscht eingestellt, auch wenn wir immer noch im Soll waren. Gerade gegen Ende des Jahres haben wir uns aber meiner Meinung nach ganz gut entwickelt“, betont der C-Lizenz-Inhaber.

Für den „Stotterstart“ mit zehn Punkten aus den ersten acht Begegnungen macht Kissel vor allem den Umbruch, den die Bickener vollzogen haben, verantwortlich. „Man darf nicht vergessen, dass im Sommer 13 Abgängen neun Zugängen gegenüberstanden. Aber jetzt passen die Stimmung und das Teamgefüge“, erklärt Kissel die Leistungssteigerung ab Mitte September, als in der Folge immerhin 17 Zähler aus elf Spielen gesammelt wurden. Mit ausschlaggebend für die Wende zum Besseren war eine Systemumstellung und die Anpassung der Spielphilosophie. Fehlte zu Saisonbeginn noch die Konstanz, folgte der Wendepunkt nach der 0:3-Auswärtsniederlage bei Aufsteiger SG Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen. Nach dem achten Spieltag wurde mit einem zweiten Sechser im Mittelfeld auf mehr Stabilität gesetzt, das hat sich ausgezahlt: „Seit dem schießen wir weiter unsere Tore, kassieren aber weniger“, analysiert Kissel.

Trainerfrage

Die getroffene Vereinbarung zwischen Trainer Kissel und dem Verein läuft noch bis mindestens Sommer 2021. „Wir haben uns damals darauf verständigt, mindestens über drei Jahre zusammenzuarbeiten“, erzählt Kissel, der damit den eingeleiteten Umbruch weiter federführend vorantreiben kann.

Zu- und Abgänge

Große Fluktuation bleibt in Bicken in der Winterpause aus. Einem Abgang steht bislang ein Zugang gegenüber. Linksfuß Marcel Beck kehrt nach einem halben Jahr wieder zu seinem Heimatverein, dem Wetzlarer A-Ligisten SpVgg Lemp, zurück. „Er hatte am Anfang Probleme, sich an das erhöhte Trainingspensum zu gewöhnen. Zuletzt waren wir mit seiner Entwicklung auch sehr zufrieden, aber er möchte nun aus beruflichen Gründen kürzertreten“, sagt Kissel über den 23-Jährigen. Als Zugang steht schon seit Dezember Robert Cloos fest. Der 20-jährige Defensivspezialist kommt vom Verbandsligisten SC Waldgirmes II und wurde nach seiner Zeit beim JFV FC Aar unter anderem auch bei den Sportfreunden Siegen ausgebildet, wo er B-Junioren-Bundesliga spielte. „Mit einem, maximal zwei Zugängen sind wir noch in Gesprächen“, verrät Kissel, der unter anderem noch die Offensive verstärken möchte.

Ziele für die Restrunde

„Wir hatten vor der Saison als Minimalziel Platz neun ausgegeben, den haben wir weiterhin im Blick“. Sollte sich der positive Trend in Bicken fortsetzen, ist aber auch mehr möglich. „Das Potenzial für die Plätze vier bis sieben ist vorhanden“, glaubt Kissel fest an seine junge Mannschaft – die zusehends zusammenwächst und zu einer Einheit wird.



Aufrufe: 07.1.2020, 23:01 Uhr
Christian Pomoja (Dill-Post/Dill-Zeitung)Autor