2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Awed Isaac Abesselom (rechts, FV Ravensburg II) und Moritz Fäßler (links, TSV Berg) stehen sich am Samstag wieder gegenüber. Foto: Christian Metz
Awed Isaac Abesselom (rechts, FV Ravensburg II) und Moritz Fäßler (links, TSV Berg) stehen sich am Samstag wieder gegenüber. Foto: Christian Metz
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TSV Berg kriegt den Meisterwimpel

Abstiegsbedrohter FV Ravensburg II ist zu Gast

Berg / - Der TSV Berg empfängt am Samstag (15.30 Uhr) die U23 des FV Ravensburg zum letzten Landesliga-Heimspiel der Saison. Für die Berger wird’s amtlich: Staffelleiter Andreas Schele kommt mit dem Meisterwimpel. Wenn der vor dem Spiel an den TSV übergeben ist, haben die Berger ihr Ziel erreicht: Die Rückkehr in die Verbandsliga nach dem Abstieg vor zwei Jahren und dem in der Relegation verpassten Wiederaufstieg in der vergangenen Saison.

Beim TSV werden mit Christian Hepp, Stephan Hiller und Andre Bauer zudem drei Spieler verabschiedet. Dann will Oliver Ofentausek den Fokus seiner Mannschaft aber wieder voll und ganz auf den Fußball auf dem Platz ausgerichtet sehen. Der Trainer hat immer wieder neue Botschaften, warum es für ihn wichtig ist, auch die letzten beiden Partien erfolgreich zu gestalten: "Im Winter haben wir uns vorgenommen, die Rückrunde noch erfolgreicher zu spielen als die Vorrunde." Eine Niederlage und zwei Unentschieden stehen aus den ersten 15 Ligaspielen zu Buche. "In der Rückrunde stehen wir bei drei Unentschieden", rechnet Ofentausek vor. Weitere Punktverluste sind also verboten. "Ich bin immer dafür, dass man selbst gesteckte Ziele erreicht." Die Situation ist indes nicht nur eitel Sonnenschein bei den Bergern: Außenverteidiger Jonas Schuler ist nach seiner Verletzung beim letzten Spiel am heutigen Freitag beim MRT. "Wir warten die Diagnose ab", sagt der Trainer. Ein Kreuzbandriss steht aber im Raum.

Die U23 des FV Ravensburg ist weiter ins Schlamassel hineingerutscht. Die Mannschaft war am vergangenen Wochenende nur noch Sekunden vom Klassenerhalt entfernt. "Mit 36 Punkten wäre die Angelegenheit für mich durch gewesen", sagt Trainer Gerhard Grünhagel. Dann das 3:3 für Altheim in der sechsten Minute der Nachspielzeit – und so mancher Spieler stürzte in ein Tal der Tränen.

"Ganz ehrlich: Verarbeitet habe ich das immer noch nicht", meinte Grünhagel am Mittwoch. "Das ist unfassbar bitter." Gleich mehrfach versagten seinen Kickern vor dem Tor die Nerven oder sie trafen falsche Entscheidungen. "Warum schließe ich selbst ab, wenn direkt neben mir der besser postierte Mann steht?" Grünhagel hat eine Menge Fragen an sein Team – und alles kulminiert in der Situation direkt nach der Pause, als Robin Hettel und Nico Maucher sich am Fünfmeterraum vor dem leeren Tor gegenseitig behinderten. "Der Fuß von Hettel muss doch mit dem Ball ins Tor fliegen", hadert der Trainer immer noch über die verpasste Megachance auf das 4:1 und damit die Entscheidung. Gleichzeitig weiß er: "So etwas kannst Du nicht trainieren." Die Konsequenz: Einzelgespräche. Während Maucher am Dienstag das Training leitete, klapperte Grünhagel seine Spieler nacheinander ab: "Man kann nicht alle gleichbehandeln – der eine braucht Zuspruch, der andere einen Tritt ins Fiedle."

Für die Ravensburger geht es in Berg um viel: Der Vier-Punkte-Vorsprung trügt. Sollten Balingen II und ein weiterer Verfolger siegen, droht ein Endspiel am letzten Spieltag – gegen den FV Rot-Weiß Weiler, der immer noch im Rennen um den Relegationsplatz ist. Ein Hammer-Restprogramm also. "Wir können nicht davon ausgehen, dass wir in Berg etwas holen", sagt Gerhard Grünhagel. "Aber wir werden es versuchen."

Aufrufe: 030.5.2019, 17:54 Uhr
Schwäbische Zeitung / Christian MetzAutor