2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Chancenlos waren Trainer Stephan Buckow (2. von rechts) und sein TSV Beratzhausen beim 0:8 in Viehhausen. Trotzdem sind die Verantwortlichen aber zufrieden.
Chancenlos waren Trainer Stephan Buckow (2. von rechts) und sein TSV Beratzhausen beim 0:8 in Viehhausen. Trotzdem sind die Verantwortlichen aber zufrieden. – Foto: Markus Schmautz

Das Beste aus der Situation machen

Trotz der 0:8-Pleite in Viehhausen sind beim TSV Beratzhausen alle zufrieden. Der Klassenerhalt ist in trockenen Tüchern.

In der Saison 2005/06 gehörte der TSV Beratzhausen der Bezirksliga an. Seitdem spielt der Verein bis auf ein Jahr in der Kreisklasse 2017/18 durchgängig in der Kreisliga 2. Im Sommer 2019 hatte der TSV in der Endabrechnung lediglich einen Zähler mehr auf dem Konto als der SV Töging, der daraufhin in die Abstiegsrelegation musste. Mit Thomas Schreiber verabschiedete sich nach zwei Jahren der Aufstiegstrainer. Für ihn übernahm Stephan Buckow, der zuvor Endorf und FC Jura coachte und selbst vor allem für Parsberg bis in die Bezirksliga spielte.

“Das Ziel war klar der Liga-Verbleib. Im Hinblick auf die Vorsaison stehen fünf Spieler nicht mehr zur Verfügung, Neuzugänge bekamen wir nicht”, erklärt Buckow, der nach einem Blick auf die Tabelle stolz sein kann. Mit dem Abstieg hat sein Team nämlich ganz und gar nichts zu tun. Vielmehr steht der TSV mit 36 Punkten aus 22 Partien trotz der 0:8-Pleite am Samstag in Viehhausen in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen. Abteilungsleiter Klaus Meyer denkt realistisch: “Der Aufstieg ist kein Ziel. Eine Saison ist für uns gut, wenn wir im Mittelfeld mitschwimmen und den einen oder anderen Favoriten ärgern können.”

Vollauf zufrieden ist er mit Trainer Stephan Buckow: “Seine lockere Art, gepaart mit dem nötigen Maß an Disziplin, kommt überall gut an. Er findet einen Draht zu allen Jungs, hatte als Spieler, Abteilungsleiter und Trainer viel Erfolg. Das kommt nicht von ungefähr.” Ausfälle kann man in den TSV-Reihen nur schwer kompensieren.

30 Spieler für zwei Teams

“Für unsere zwei Mannschaften haben wir etwa 30 Spieler zur Verfügung. Beim Sieg gegen Pirkensee-Ponholz vor zwei Wochen hatte Stephan elf Mann. Die vier Ersatzspieler waren zuvor 90 Minuten in der Reserve zu Gange”, erläutert Meyer, der weiß: “Stephan akzeptiert die Situation wie sie ist. Er jammert nicht, sondern macht das Beste daraus.” Das große Plus des Vereins sieht Meyer im Zusammenhalt. “Es hilft jeder mit, wenn er gebraucht wird.” Vor zwei Wochen beim 1:5 in Hemau sah Stammkeeper Christian Weigert Rot. “Für ihn steht nun Torwarttrainer Stefan Reisinger mit seinen 51 Jahren im Tor. Er gibt alles, wird von jedem Einzelnen ge- und unterstützt.”

Sowohl Klaus Meyer als auch Stephan Buckow wissen: Der TSV ist für jeden Gegner unangenehm zu spielen. “Wir haben sicher nicht die besten Einzelspieler, aber im Kollektiv sind wir stark”, so Buckow. Das musste schon so mancher Favorit erleben. Meyer fügt hinzu: “Wenn wir 100 Prozent in die Waagschale werfen, muss uns erst einmal jemand schlagen. Bei 90 Prozent sieht es ganz anders aus.”

Buckow ist aktuell mehr als zufrieden, obwohl das Corona-Jahr 2020 alles andere als normal verlaufen ist. “Wir haben in der Pause nicht übermäßig viel trainiert, haben auf eine Unmenge von Vorbereitungsspielen verzichtet, sind alles mit der nötigen Lockerheit angegangen”, erklärt Buckow. Sich den Aufstieg als Ziel zu setzen, sieht er als vermessen an: “Mannschaften wie Viehhausen, Beilngries oder Undorf haben eine ganz andere Kadertiefe als wir. Und sie haben höherklassig erfahrene Spieler in ihren Reihen. Wir setzen auf Einheimische.” Respekt vor solchen Gegner? Ja, aber keine Angst!

Favoriten ein Bein stellen

Sollte sich die Möglichkeit ergeben, wird man alles versuchen, dem einen oder anderen Favoriten ein Bein zu stellen. Ein Ausrutscher wie das 0:8 in Viehhausen am Samstag wirft niemanden aus der Bahn - egal wie die Tabelle am Ende aussehen wird. Die gesetzten Ziele sind frühzeitig erreicht, der Klassenerhalt ist längst sicher.

Aufrufe: 012.10.2020, 15:00 Uhr
Markus SchmautzAutor