Derby-Wochenende! - Derbys in Nandlstadt, Mauern und Freising

Es knistert in der Kreisklasse wie nur ganz selten. Denn an diesem Wochenende stehen die Derbys an, in denen Fußballer zu Legenden werden können. In allen Ecken des Landkreises und allen Zonen der Tabelle sieht der Spielplan besondere Partien vor.

Im Hallertauer Clasico treffen sich am Samstagnachmittag der Liga-Zweite TSV Nandlstadt und der Dritte TSV Au. Der Sieger ist dann so etwas wie der letzte verbliebene Verfolger des SV Vötting. Mehr Derby geht nicht.

Das gilt auch für das Match Mauern gegen Gammelsdorf, wo der Zwölfte und der Zehnte den Abstiegskampf wohl in seiner pursten Form zelebrieren werden. Denn die beiden Trainer haben zuletzt ihr Augenmerk vor allem auf die Defensive gelegt.

Derby Nummer drei ist eines der Duelle in der Stadt Freising – und hier wartet ein Preis auf den Verlierer: Der bekommt nämlich die Rote Laterne vor sein Sportheim gehängt. Der Vorletzte SC Freising empfängt den Letzten SG Eichenfeld – und beide müssen eigentlich gewinnen, um den Anschluss zu den Teams am rettenden Ufer nicht zu verlieren. Eichenfelds Trainer Markus Ujwari hofft natürlich auf den zweiten Saisonerfolg seiner Truppe: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“

„Es funktioniert nur, wenn wir über den Kampf kommen“

Tatsache ist: Die Eichenfelder Fußballer haben in dieser Punkterunde an acht Spieltagen schon mehr erlebt als andere in der gesamten Saison. Bitter waren vor allem die krachenden Niederlagen mit dem 0:10 in Hörgertshausen und dem 0:9 in Vötting – wobei die neun Stück beim überlegenen Spitzenreiter noch erklärbar waren. Trainer Ujwari stellte aber auch an diesen schweren Tagen fest, dass die eng miteinander befreundete Eichenfelder Gruppe zusammenhält. Keiner hat sich hängen lassen, Aufgeben war kein Thema.

Gerade das schockierende 0:10 in Hörgertshausen – bei einem Gegner, der alles andere als eine Übermannschaft in der Kreisklasse ist – war ein Wachmacher. Ujwari bringt die Lehren aus diesem Spiel auf den Punkt: „Bei uns funktioniert es nur, wenn wir über den Kampf kommen. Fußballerisch und spielerisch haben wir Nachteile gegenüber den anderen Mannschaften.“ Der Kampfgeist stimmte zuletzt: Schon beim 0:1 in Paunzhausen war man nahe dran, und das 2:2 gegen Vatanspor war der erste Punktgewinn nach fünf Niederlagen mit insgesamt 28 Gegentoren. Bei einem Sieg in der Luitpoldanlage winkt nun der Sprung von den Abstiegsplätzen.

Innenverteidiger Ujwari, der heuer erstmals als Spielertrainer die doppelte Verantwortung trägt, muss angesichts des wohl kleinsten Kaders der Liga immer wieder zaubern. Ausfälle wiegen bei den Eichenfeldern schwerer als bei anderen Mannschaften. Besonders tragisch ist die Geschichte von Kapitän Vitus Ostermayr: Er fiel in der vergangenen Saison mit einem Kreuzbandriss aus und in Hörgertshausen zog er sich beim Stand von 0:8 einen Riss des Außenbandes zu. Als ob die zweistellige Niederlage nicht schon schlimm genug wäre, fehlt dieser wichtige Kicker nun wieder längere Zeit.