VON SUSANN NIEDERMAIER
Ein solch gewaltiges Vorhaben gut zu stemmen bedarf breitflächiger Unterstützung, viel Zuspruchs und viele Begeisterte. Um möglichst alle in Aßling ins sportliche Boot zu holen, lädt die Gemeinde am 16. Januar um 19 Uhr zu einem Infoabend in den Aßlinger Gemeindesaal, Kirchplatz 1 (über der Pizzeria, Ortsmitte) ein. „20 Jahre schon versuchte Aßling, ein passendes Grundstück zu finden, nun haben wir es – jetzt sind die Vereine am Zug“, motivierte Graupe. „Eingeladen ist Jeder, der sich in irgendeiner Weise mit Sport, Bewegung, Sportmedizin-, Rehabilitation oder Therapie beschäftigt, alle Vereine und Verbände der Gemeinde, alle politischen Gruppierungen und alle Bürger.“
Die Worte sprudeln geradezu aus dem sonst eher ruhigen Mann. Seine Begeisterung kann und will Graupe nicht verbergen, wenn er vom neuen Sport- und Freizeitgelände spricht. Zu sehr ist das Vorhaben für den Sportler Herzensangelegenheit, war er doch jahrelang zweiter Vorstand im TSV Aßling, Sportlicher Leiter der Abteilung Fußball ist er nach wie vor.
Wenn auch drei Fußballplätze einen großen Teil des Grundstückes einnehmen werden, ist das Sportgelände allen Aßlingern gewidmet, von Stockschützen bis Trachtenverein– stellvertretend genannt für die 60 Vereine, die die Kommune zum Infoabend einlud. Der TSV will die drei geplanten neuen Plätze für große und kleine Kicker nutzen, anstelle der beiden Felder am Büchsenberg.
Diese idyllisch gelegenen Plätze hoch über den Aßlinger Dächern werden sich im Laufe der kommenden Jahre verwandeln. Der obere wird wieder zur Wiese, die er früher schon war. „Die Fläche gehört einem privaten Besitzer, gepachtet durch die Gemeinde, dem TSV zur Verfügung gestellt. Die Fläche wird zurückgebaut und sicher nie Bauland werden“, sagte Graupe gegenüber der EZ. „Der untere Fußballplatz am Büchsenberg wird Bauland“, informierte Graupe weiter. „Eine Hälfte der Fläche gehörte dem Landkreis Ebersberg, die konnte Aßling im Laufe des letzten Jahres erwerben. Ein Viertel ist immer schon im Eigentum der Gemeinde, das letzte Viertel steht derzeit noch in Privatbesitz. Doch Aßling hat das Vorkaufsrecht und will noch im Jahr 2020 auch dieses Teilstück kaufen“, weiß Graupe.
Ist der Erwerb der Fläche komplett vollzogen, besitzt Aßling am Büchsenberg wertvolles Bauland in bester Lage, dessen Verkauf dienen könnte, die riesige neue Sportfläche an der Rosenheimer Straße zu refinanzieren. Der TSV organisierte sich für das Projekt intern bereits um und bildete noch im Jahr 2019 einen zehnköpfigen Arbeitskreis. Diese Gruppe war bereits mehrfach unterwegs, besuchte eine Baumesse des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV) in Ingolstadt und die Sportanlagen des TSV Brannenburg und des SV Westerndorf (beide Kreis Rosenheim).
Zusammen mit Aßlings Bürgermeister Hans Fendt, Geschäftsleiter Graupe und dem Aßlinger Gemeinderat besichtigten der TSV-Arbeitskreis und einige Mitglieder die Anlage des VfB Forstinning, die besonders imponierte. Dazu Graupe: „Der VfB verfügt über eine ähnliche Größe. Er vereint auf seinem Gelände den Fußballverein, den Schützenverein, verschiedene Musik- und Tanzgruppen, Tennis, Tischtennis und einen Jugendclub, mietbare Mehrzweckräume und einen Wirt mit Biergarten. Diese Anlage zeigt, wie in Forstinning alle Vereine an einem Ort zusammengefunden haben.“
„Wir sind zwar mit drei Fußballplätzen ein großer ,Landschaftsfresser’, doch der größere Teil des Grundstückes steht allen Gemeindebürgern zur Verfügung“, versicherte Uwe Sick, neuer Erster Vorstand des 680 Mitglieder (über 200 Kinder und Jugendliche) starken Turn- und Sportvereins. Der TSV-Chef betonte: „Der Zusammenhalt unter allen Vereinen ist im Werden, alle sind zur Versammlung eingeladen.“
Drei Fußballplätze in Planung