2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Der Tod von Tobias Krafft (grün) sorgt für betrübte Stimmung im Armsheimer Lager. F: Wolff
Der Tod von Tobias Krafft (grün) sorgt für betrübte Stimmung im Armsheimer Lager. F: Wolff

TSV Armsheim trauert und spielt

Fußballer entscheiden sich im Sinne ihres verunglückten Mitspielers / Topspiel in Wendelsheim

Armsheim/Wendelsheim. Im Lager der Armsheimer Fußballer herrscht noch immer tiefe Betroffenheit. Freitag vor einer Woche ist ihr Gefährte Tobias Krafft bei einem Verkehrsunfall in Mainz tödlich verunglückt. Andrej Scheck, der Trainer der zweiten Mannschaft, schildert von der Betrübnis, die die Tragödie ausgelöst hat: „Wir befinden uns in einem tiefen Loch, fühlen uns wie in einem falschen Film. Was passiert ist, werden wir wahrscheinlich erst bei der Beerdigung realisieren“, so der TSVler. Normalität sieht anders aus.

Fußball-B-Ligist TuS Erbes-Büdesheim, wo die Armsheimer Zweite am Sonntagnachmittag zu Gast ist, meldete sich unter der Woche beim TSV. Scheck: „Die Verantwortlichen sprachen uns ihr Beileid aus und schlugen von sich aus vor, dass wir das Spiel wegen dieses Trauerfalls verlegen.“ Ob dieser Geste und Anteilnahme zollen die Armsheimer ihrem Gegner „riesigen Respekt“. Das Angebot aber lehnten sie ab.

Die Entscheidung fiel nicht über die Köpfe der Spieler, wie Scheck beinahe flüsternd berichtet: „Wir haben uns gemeinsam beraten und sind dann zu dem Schluss gekommen, so schnell wie möglich wieder zu spielen. Es wäre im Sinne von Tobias gewesen“. Davon sind alle überzeugt.

Spiel eins nach dem Unglück, das ist allen klar, wird kein normales Spiel werden. Welchen Einfluss die Trauer auf die Leistung derer hat, die am Sonntag für den TSV Armsheim auflaufen, vermag niemand vorherzusagen. Wahrscheinlich ist das auch von untergeordneter Bedeutung, wenngleich Scheck auch auf die Notwendigkeit des Punktens hinweist. Der TSV befindet sich mitten im Abstiegskampf.

Dahin verschlagen hat es ihn aus zweierlei Gründen: Zum einen, sagt Scheck, „hatten wir bei den Spielen gegen Flonheim, Lonsheim und Sulzheim Pech und verloren trotz guter Leistungen“. In den folgenden Partien machte sich dann der Personalengpass negativ bemerkbar. Ein Problem, mit dem die Mannschaft vielleicht auch am Sonntag konfrontiert sein könnte. Christian Hembel, Nico Brunetti und Kevin Weindorf sind Wackelkandidaten. Offen ist darüber hinaus, wen Trainer Dirk Willems für die Erste benötigt.

Rund 150 Zuschauer werden auf dem Fußballplatz in Wendelsheim erwartet. Soviel, mutmaßt Andreas Hahn, der Abteilungsleiter der überaus erfolgreichen SG Wendelsheim/Wonsheim, dürften sich am Sonntag für das Spitzenspiel gegen den Lokalrivalen FV Flonheim interessieren. Die Heimelf, jüngst völlig überraschend dem Aufsteiger Sulzheim unterlegen, freut sich auf die Begegnung. Endlich mal wieder eine Mannschaft, die nicht das 0:0 verteidigt, sondern einen Dreier holen will, vermutet Hahn: „Die werden offen spielen. Und das ist gut so“.

Diese Aussage verbindet er mit der Hoffnung, dass die eigene Elf ihre Chancen konsequenter verwertet, als das zuletzt gegen Sulzheim klappte. 70, 80 Prozent Ballbesitz hatte die SG. Aber gemacht hat sie aus der Überlegenheit wenig. Was aber auch an den beiden Sulzheimer Innenverteidiger lag. Hahn: „Die waren richtig kopfballstark“.



Aufrufe: 014.10.2016, 07:15 Uhr
Claus RosenbergAutor