2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Julian Mayr (im Spiel in Gundelfingen) verletzte sich in der Partie gegen Türkspor Augsburg und fällt nicht nur für das Spiel gegen Kaufbeuren, sondern auch für die Hallensaison aus. Sein Kapitän war dagegen aus dem Häuschen.  Archivfoto: Walter Brugger
Julian Mayr (im Spiel in Gundelfingen) verletzte sich in der Partie gegen Türkspor Augsburg und fällt nicht nur für das Spiel gegen Kaufbeuren, sondern auch für die Hallensaison aus. Sein Kapitän war dagegen aus dem Häuschen. Archivfoto: Walter Brugger

Trotz Sieg: Ein Aindlinger ist am Boden

Julian Mayr hätte gerne das TSV-Trikot auch in der Halle getragen +++ Dieses Vorhaben ist nach der Verletzung gegen Türkspor Augsburg kein Thema mehr

Er stand allein vor dem Keeper und zog vehement ab. Mit einem platzierten Schuss traf Patrick Modes am Sonntag zum 3:0-Endstand für den TSV Aindling gegen Türkspor Augsburg. Wenig später ließ der Kapitän wissen: „Fallrückzieher ins Kreuzeck.“

Davon konnte mitnichten die Rede sein. Trainer Thomas Wiesmüller stand nicht weit davon entfernt und nickte zustimmend in Richtung Modes. Warum der die Szene ganz anders darzustellen versuchte, als sie sich in Wirklichkeit abspielte, das lässt sich einfach erklären. Wer erstmals seit dem 8. September (4:1 gegen Raisting) wieder drei Punkte einfährt, der darf auch mal ein wenig feixen und seiner Freude auf diese Weise Ausdruck verleihen.

Zum Lachen war am Sonntagabend einem Aindlinger Fußballer trotz des Erfolgs und des Lobs durch den Coach nicht zumute. Julian Mayr kam in der zweiten Halbzeit auf Krücken ins Stadion. Nach einer Rettungsaktion gegen Jérôme Fayé musste er kurz vor der Pause verletzt den Platz verlassen. Im ersten Moment konnte man den Eindruck gewinnen, Mayr sei ein Pressschlag zum Verhängnis geworden. „Da ist alles voller Stollen“, meinte er nachher und zeigte auf seinen linken Fuß. Also wurde er eher das Opfer eines Fouls. „Würde ich schon sagen“, so der Aindlinger, der sich bislang als Stammspieler sehen durfte. Nun muss er pausieren. Nicht nur nächsten Sonntag, wenn Kaufbeuren kommt. „Die Halle hätte ich schon gerne gespielt“, meinte der Defensivmann: „Das ist das erste Mal, dass ich verletzt bin.“

Tobias Völker stellte als Aindlinger Co-Trainer der Mannschaft ein gutes Zeugnis aus: „Heute war es eine konzentrierte Leistung, die Tore sind zur richtigen Zeit gefallen. Das 3:0 hätten wir früher machen können. Defensiv haben wir gut gearbeitet.“ Und dann sprach er die Szene an („War ganz wichtig“), als Torhüter Sven Wernberger nach wenigen Minuten das 0:1 verhinderte.

So wie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, so sind auch in Aindling nach diesem dreifachen Punktgewinn nicht gleich alle Sorgen im Abstiegskampf verflogen. Ludwig Grammer, der TSV-Präsident, blickte in einem Beitrag für das Stadionheft zurück auf die vergangenen Monate. Darin heißt es: „Der TSV muss den Abstiegskampf annehmen und alles versuchen und geben, um die Landesliga ein weiteres Jahr zu halten. Ziel kann nicht die Relegation sein, abschreckende Beispiele aus der Vergangenheit gibt es genügend.“ Der Funktionär nutzte gleichzeitig die Chance, dem kickenden Personal das Vertrauen auszusprechen: „Wir sind nach wie vor der Überzeugung, dass die Mannschaft das Potenzial hat, um in dieser Klasse zu bestehen. Aber sie muss es auch zeigen und auf den Platz bringen.“

Aufrufe: 028.11.2017, 16:28 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor