2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Affings Torhüter Noah Scherer packt zu und sichert seinem Team ein 1:1 im Spitzenspiel beim SC Bubesheim.
Affings Torhüter Noah Scherer packt zu und sichert seinem Team ein 1:1 im Spitzenspiel beim SC Bubesheim. – Foto: Ernst Mayer

Affing packt zu

Trotz Personalsorgen holt der FCA einen Punkt in Bubesheim +++ Der TSV Hollenbach rutscht ins Mittelfeld ab +++ Ein kleiner Lichtblick für den BC Adelzhausen +++ Stätzlings Doppeltorschütze muss ins Krankenhause

Zweimal in Folge spielte der FC Affing in der Bezirksliga Nord zuletzt 1:1. Konnte man Punkteteilung gegen den TSV Hollenbach als „normales“ Resultat im Duell zweier Nachbarn einstufen, war das Remis beim Spitzenreiter SC Bubesheim eine andere Kategorie. Wie sehr man aufseiten der Gäste dieses Remis zu schätzen weiß, das wurde gleich im FuPa-Liveticker deutlich. Dort versah Robert Lindermeier, der Präsident des FC Affing, das Prädikat „verdient“ mit zwei Ausrufezeichen.

Man kann durchaus von einer Reifeprüfung sprechen, die von den FCA-Kickern diesmal bestanden wurde. Sie mussten beim amtierenden Vizemeister und aktuellen Spitzenreiter so viele Stammspieler ersetzen, dass ein Erfolgserlebnis im Westen des Bezirks nahezu ausgeschlossen schien. Somit hatten auf der Bank der Ersatzspieler ganze zwei Kicker Platz genommen. Dass diese Rumpftruppe beim erklärten Favoriten über sich hinauswuchs, hat auch anderen Klubs gut gefallen. Denn damit hat sich der Abstand zur Nummer eins vielerorts in der Bezirksliga Nord ohne eigenes Zutun reduziert. Und nicht zuletzt darf man sich in Affing gewisse Chancen ausrechnen, nun auf Dauer der Spitzengruppe anzugehören. Immerhin ist das Team der Spielertrainer Tobias Jorsch und Marc-Abdu Al-Jajeh jetzt seit vier Spielen ohne Niederlage.

Zufrieden konnte man auch beim VfL Ecknach sein. Der zuletzt schwächelnde Klub aus Aichach feierte beim 5:1-Erfolg über die zweite Garnitur des TSV Nördlingen den höchsten Heimsieg in dieser Saison. Damit war nicht unbedingt zu rechnen, nachdem zuvor in vier Partien lediglich zwei Pünktchen heraussprangen. Außerdem haben die Ecknacher eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie auch ohne den verletzten Kapitän Christoph Jung in der Lage sind, auf Torejagd zu gehen. Kompensiert wurde der Ausfall im Kollektiv. Fünf verschiedene Torschützen trugen sich in die Liste ein.

Auch der TSV Aindling darf wieder ein bisschen ranschnuppern an den Kreis der Topteams. In den ersten vier Auftritten in dieser Runde kam die Mannschaft nur zu drei Zählern, in den folgenden vier Partien waren es deren zehn. Man kann also von einer Trendwende sprechen, wenngleich noch keineswegs alles rund läuft, wie man beim 2:1 gegen Adelzhausen sehen konnte. Erst in der Schlussphase kam der Dreier zustande, nicht zuletzt auch dank Simon Knauer. Sein Siegtreffer war das siebte Tor in der laufenden Runde, kein anderer Angreifer war erfolgreicher. Gut gefüllt ist mittlerweile die Aindlinger Bank, auf der sieben Fußballer Platz nahmen, während Jan Plesner sein Debüt in der Startelf gab. Trainer Roland Bahl sagt zu diesem großen Angebot an einsatzfähigen Kandidaten: „Man braucht ein glückliches Händchen als Trainer.“ Und mit Blick auf die Anwärter, die in die zweite Reihe rücken müssen, meint er: „Das ist in einem Team auch wichtig, dass sie das akzeptieren und Gas geben. Man braucht einen größeren Kader.“ Dieser Satz wird sich spätestens dann bewahrheiten, wenn neue Verletzungen zu beklagen sind.

In Hollenbach weiß man ein Lied davon zu singen. Dort reißen die gesundheitlichen Probleme nicht ab. Spielertrainer Christian Adriano-wytsch kann nach seinem Kreuzbandriss immerhin wieder einigermaßen gehen, hinter dem Namen von Martin Knauer steht das Wort Armbruch, Samuel Fischer beklagt einen Bruch des Nasenbeins und Alexander Mayr Knieprobleme. Diese Engpässe sind auf Dauer nicht zu kompensieren. Zwei Punkte aus den vergangenen vier Auftritten haben ein Abrutschen ins Mittelfeld zur Folge. Der BC Adelzhausen musste in Aindling wieder mal die Erfahrung machen, dass Mannschaften nicht gerade von Fortuna begünstigt werden, die ohnehin bereits viele Rückschläge zu verkraften haben. Mehr als nur ein kleiner Trost: Ab sofort kann Torjäger Dominik Müller wieder eingreifen.

„Der Punktverlust war absolut unnötig und total ärgerlich – wir haben hier zwei Punkte hergeschenkt“, schimpfte Andreas Jenik, der Trainer des FC Stätzling. Der FCS hatte beim FC Günzburg bis zur 89. Minute mit 3:1 geführt – und musste sich dann doch mit einem 3:3 begnügen. „Vielleicht waren wir uns auch zu sicher, denn eigentlich hatten wir den Gegner im Sack“, so Jenik, der dem vergebenen Sieg nachtrauerte. „Die drei Punkte hätten uns gutgetan“, meinte er. Hinzu kam noch ein kleiner Wermutstropfen, da der zweifache Torschütze Samuel Odeleye mit Knieproblemen ins Krankenhaus ging. „Vorsorglich“, wie Jenik versicherte. Eine genaue Diagnose steht jedenfalls noch aus.

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Aufrufe: 011.9.2019, 09:53 Uhr
Augsburger Allgemeine / jeb, pklAutor