2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Georg Kromm (links) ist gut in Schuss – und unter anderem ihn hat Trainer André Wohnig auf seinem Zettel für den Angriff. 	Foto: Kim Löffler
Georg Kromm (links) ist gut in Schuss – und unter anderem ihn hat Trainer André Wohnig auf seinem Zettel für den Angriff. Foto: Kim Löffler

»Es ist nur eine Frage der Zeit«

KLA FULDA/LAUTERBACH: +++ TSV Ilbeshausen will seiner Ergebnis-Krise am Doppelspieltag ein Ende setzen +++ André Wohnig im Gespräch +++

Ilbeshausen. Der TSV Ilbeshausen wartet in der Fußball-Kreisliga A Fulda/Lauterbach nach dem bitteren 1:2 gegen die Spvgg. Bimbach seit nunmehr vier Partien auf ein Erfolgserlebnis. Platz neun und 14 (!) Punkte Rückstand hat die Mannschaft von Trainer André Wohnig auf den makellosen Tabellenführer SG Stockhausen/Blankenau, was gerade nach dem gelungenen Saisonstart mit zwei Siegen nicht zu erwarten war. Von den heimischen Teams ist der Kreisoberliga-Absteiger – punktgleich mit der SG Lautertal – nur die Nummer fünf.

Vor dem wegweisenden Doppelpack mit dem Heimspiel gegen den bislang punktlosen Neuling SV Müs II (Donnerstag, 19 Uhr) und dem Derby bei der SG Grebenhain/Bermuthshain (Samstag, 17 Uhr in Grebenhain) sprachen wir mit dem TSV-Trainer.

Herr Wohnig, ziehen Sie vor Heimspielen mittlerweile einen Wetterfrosch zu Rate?

Nein, einen Wetterfrosch brauchen wir nicht, es gibt ja eine sehr gute Vorhersage im Lauterbacher Anzeiger ;-)

Natürlich war es ärgerlich, dass das Spiel gegen die FSG Wartenberg/Bad Salzschlirf aufgrund eines Gewitters beim Stand von 1:0 für uns abgebrochen wurde und wir das Wiederholungsspiel auch noch verloren haben. Und natürlich hätte ich auch lieber vergangene Woche gegen Müs II gespielt. Aber wir üben einen Outdoor-Sport aus und müssen uns mit dem Wetter arrangieren. Ich durfte in meiner kurzen Zeit in Ilbeshausen schon erfahren, dass dort nochmal andere Wetter-Bedingungen herrschen als beispielsweise in Wartenberg. Wir jammern aber nicht darüber, sondern versuchen, das Beste daraus zu machen. Für Donnerstag soll es ja ganz gut aussehen.

Für das bisherige Auftreten bekommt der TSV Ilbeshausen sehr viel Lob, allerdings stehen gerade einmal sieben Punkte aus sechs Spielen zu Buche: Was sind die Gründe dafür, dass man seit den Startsiegen gegen Pfordt und Lautertal in einer Ergebnis-Krise steckt?

Wir hatten uns den Start sicherlich anders vorgestellt, können mit der Situation aber umgehen. Leider spielen wir fast jede Woche mit anderem Personal, da immer wieder Spieler krank, verletzt oder im Urlaub sind. Das alleine ist sicherlich nicht die Ursache für die eher durchwachsene Bilanz, aber gerade im Spiel gegen Bimbach, in dem mir nur ein frischer Spieler zu Verfügung stand, den ich schon nach 16 Minuten bringen musste, hat man die fehlenden Alternativen gemerkt. Leider fehlt uns im Spiel nach vorne momentan auch ein wenig die Durchschlagskraft beziehungsweise sehen uns immer wieder äußerst gut aufgelegten Torhütern gegenüber. Ich bin aber sehr optimistisch, dass wir das schon in der nächsten Partie wieder ändern werden. Wir erarbeiten uns in jedem Spiel mehrere gute Torchancen – und es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese auch wieder ins Tor gehen.

Vor allem die Chancenauswertung ist als „ungenügend“ einzustufen, wie weh tut da der langfristige Ausfall von Jens van der Es?

Jens ist mit seiner Geschwindigkeit ein wichtiger Faktor für unser Spiel nach vorne und es tut uns natürlich schon weh, dass er länger ausfällt. Wir haben aber noch einige Alternativen in der Hinterhand. Dennis Koller macht seine Sache richtig gut, Alex Deuchert ist wieder dabei und Karsten Beckmann kann man auch immer bringen. Aber auch Spieler wie Georg Kromm oder Marc Prinz können für mich diese Lücke schließen. Gerade Marc ist auf einem sehr guten Weg und lernt ständig dazu, und Georg ist momentan in der zweiten Mannschaft sehr gut drauf.

Es war natürlich nicht geplant, aber nun muss Ihr Team binnen weniger als 48 Stunden gleich zwei Mal ran; unter anderem beim Derby in Grebenhain, wo Ex-TSV-Coach Thomas Winter zumindest während der 90 Minuten trotz seines 50. Geburtstags nicht in Geberlaune sein dürfte…

Es ist sicherlich nicht gerade vorteilhaft, einen Doppelspieltag zu haben. Das Spiel in Grebenhain ist für Ilbeshausen natürlich eine besondere Aufgabe: Derby und es geht gegen den Ex-Trainer. Allerdings liegt vor diesem Spiel noch die Partie gegen Müs II. Wir werden uns also erst einmal auf dieses Spiel konzentrieren. Danach können wir sehen, wie wir gegen Grebenhain, das nach dem aktuellen Tabellenstand als Favorit in das Spiel geht, auftreten werden.

Angesichts des beachtlichen Rückstands auf Tabellenführer SG Stockhausen/Blankenau und Titelfavorit Spvgg. Bimbach: Inwieweit hat sich die Zielsetzung für diese Saison geändert?

Der Abstand auf die SG Stockhausen/Blankenau ist natürlich schon gewaltig. Aber auch sie werden, ohne ihnen zu nahe treten zu wollen, noch das eine oder andere Spiel verlieren. Ich glaube nicht, dass es in dieser Liga eine Mannschaft gibt, die ungeschoren durch die Saison geht. Selbst Bimbach, die für mich mit Abstand die beste Mannschaft war, die ich in dieser Saison gesehen habe, hat schon Punkte liegen lassen. Sollten wir beide Spiele dieses Wochenende gewinnen, dann hätten wir den Anschluss nach oben auch wieder hergestellt. Sollte dies nicht der Fall sein, müssten wir schon auf viele Ausrutscher der vorderen Teams hoffen, um dann noch einmal ein Wörtchen um die Aufstiegsplätze mitreden zu können.

Aufrufe: 021.9.2017, 08:00 Uhr
Kai Kopf (Lauterbacher Anzeiger)Autor