2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der TSV Gangkofen hat in dieser Saison bislang meist das Nachsehen. F: Neumaier
Der TSV Gangkofen hat in dieser Saison bislang meist das Nachsehen. F: Neumaier

Huber: »Unser Kader ist viel zu klein«

Gangkofens Spielertrainer beklagt fehlenden Konkurrenzkampf +++ West-Schlusslicht wartet seit zwölf Spielen auf einen Sieg

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Nach nur einem Jahr in der Kreisliga schaffte der TSV Gangkofen im vergangenen Sommer mit der souveränen Meisterschaft die direkte Rückkehr in die Bezirksliga West. Dass man dort seit Saisonbeginn im Tabellenkeller steckt, ist an sich nicht unbedingt überraschend. Dennoch gibt die aktuelle Bilanz durchaus Anlass zur Sorge, denn mit nur 14 Punkten aus 19 Spielen ziert man deutlich das Tabellenende. Der Rückstand auf die beiden Abstiegsreleganten, die zudem noch zwei Partien mehr zu absolvieren haben, beträgt bereits fünf bzw. sechs Zähler. Dennoch werfen die Verantwortlichen beim Klub aus dem Landkreis Rottal-Inn die Flinte noch lange nicht ins Korn.

"Die Stimmung in Gangkofen hängt nicht nur vom Tabellenplatz ab, wir verstehen uns untereinander weiterhin super. Dass der Ton nach schlechten Spielen wie in Langquaid mal ein bisschen rauer wird ist doch ganz normal. Mir ist wichtig, dass die Mannschaft aus solchen Spielen lernt und eine Reaktion folgen lässt", betont Spielertrainer Tobias Huber (25), der mit seiner Truppe seit nunmehr zwölf Matches auf einen Dreier wartet. Trotzdem trennen das Team in den meisten Spielen lediglich Kleinigkeiten von einem Erfolgserlebnis, oft kassierte man erst in den Schlussminuten den entscheidenden Gegentreffer. "Die Ergebnisse zeigen eigentlich, dass wir trotz der schwierigen Situation eine gute Truppe mit vielen jungen Spielern haben, die in den nächsten Jahren ihren Weg gehen werden. Die Moral bei uns stimmt, sonst könnten wir nicht gegen Topmannschaften wie Straubing (2:2) und Simbach (1:1) mithalten und sogar etwas Zählbares holen. Probleme haben wir meistens gegen Mannschaften, die in der Tabelle unmittelbar vor uns sind und gegen die wir eigentlich punkten müssten. Da haben wir einfach zu viel liegen lassen und diese Leistungsschwankungen müssen wir so schnell wie möglich in den Griff bekommen", fordert der B-Lizenz-Inhaber, dem vor allem die angespannte Personalsituation zu schaffen macht. Mit Patrick Golobic und Manuel Mandl (beide Kreuzbandriss) sowie Marcel Maierhofer (Syndesmosebandriss) hat der TSV drei Langzeitverletzte zu beklagen. "Der größte Grund für die momentane Bilanz ist für mich unser viel zu kleiner Kader. Wir hatten vor der Saison für die erste Mannschaft einen Kader von 13 Spielern, von denen drei Spieler langfristig ausfallen. An Konkurrenzkampf ist bei uns eigentlich kaum zu denken. Wenn man als kleiner Verein wie wir es sind in die Bezirksliga aufsteigt, braucht man normalerweise zwei oder drei Neuzugänge, um bestehen zu können. Wir haben dagegen sogar noch drei Stammspieler verloren", seufzt der 25-Jährige.

Huber: »Probleme haben wir meistens gegen Mannschaften, die in der Tabelle unmittelbar vor uns sind und gegen die wir eigentlich punkten müssten. Da haben wir einfach zu viel liegen lassen und diese Leistungsschwankungen müssen wir so schnell wie möglich in den Griff bekommen.«

Für Huber, der seit 2015 als alleinverantwortlicher Coach fungiert, bedeutet die derzeitige Misere wohl die schwierigste Phase seiner noch jungen Trainerlaufbahn. "Für mich persönlich ist es natürlich auch nicht zufriedenstellend, wenn ich als Trainer mit meiner Mannschaft auf dem letzten Platz stehe. Ich kann das aber realistisch einschätzen und bin davon überzeugt, dass wir das Zeug dazu haben, zumindest den Relegationsplatz zu erreichen. Ich habe absolut keine Rücktrittsgedanken, der Vorstand steht voll hinter mir und soweit ich das beurteilen kann erreiche ich die Mannschaft nach wie vor. Wie es zur neuen Saison ausschaut kann ich allerdings aktuell noch nicht sagen, mit dann 26 Jahren macht man sich schon Gedanken, ob man vielleicht nochmal etwas anderes probiert. Ich fühle mich aber nach wie vor sehr wohl in Gangkofen und weiß, was ich dem Verein zu verdanken habe. Der TSV wird immer mein erster Ansprechpartner bleiben", berichtet Huber, der mit seinem Team das Fußballjahr 2017 mit einem Sieg beim Mitaufsteiger FC Dingolfing am kommenden Samstag doch noch erfolgreich abschließen will. "Wir werden versuchen, das letzte Spiel gegen Dingolfing für uns zu entscheiden, obwohl es natürlich wahnsinnig schwierig wird und kaum etwas für uns spricht. Dann müssen wir in der Winterpause alles dafür tun, um optimal vorbereitet in die letzten zehn Spiele zu gehen. Da sind noch 30 Punkte zu vergeben, wir sind daher noch lange nicht abgestiegen", zeigt sich Tobias Huber kämpferisch.


Die TSV-Fieberkurve in dieser Saison:

Aufrufe: 014.11.2017, 14:30 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor