TSV 1865 Dachau gewinnt in Landsberg

Um ein Haar hätte die Lamotte-Elf sogar noch Boden gut gemacht auf das Spitzenduo, denn der Tabellenzweite Unterföhring wäre gegen Kottern beinahe ausgerutscht.

Der 3:2-Siegtreffer für den FCU im Match gegen den Abstiegskandidaten aus Kottern fiel erst in der 90. Minute. Mittlerweile hat sich der TSV Schwabmünchen in der Tabelle an die Topteams angeschlichen, er liegt mit 43 Punkten nur noch zwei Zähler hinter dem TSV 1865 Dachau.

Landsberg machte es den Gäste aus Dachau nicht leicht. Der Abstiegskandidat mauerte vor dem eigenen Tor was da Zeug hielt – und auch die Platzverhältnisse in der Lechstadt waren alles andere als Bayernliga tauglich. Kein Wunder, hatte doch zuvor die „Zweite“ der Landsberger die Gelegenheit erhalten, das ohnehin schon ramponierte Geläuf ordentlich umzuwühlen. Aber genau diese Verhältnisse wollten die Hausherren, um es der spielstarken Mannschaft von Trainer Fabian Lamotte so schwer wie möglich zu machen.

Die Dachauer gingen aber sehr professionell mit den Bedingungen um, sie spulten ihr Pensum mittels dominanten Ballbesitzes geduldig herunter, bis sich die Möglichkeiten boten, die entscheidenden Tore zu erzielen. Das ist der größte Unterschied zum vergangenen Jahr, als die Dachauer in derartigen Spielen oft leer ausgegangen sind.

Die beste 65-Chance in der ersten Halbzeit hatte Christian Doll bereits in der 15. Minute, als er nach einem seiner unwiderstehlichen Sololäufe knapp scheiterte. Doch hätte Dachaus Keeper Maximilian Mayer, der seit Wochen in bestechender Form aufspielt, nicht eine seiner Top-Paraden in Eins-gegen-Eins-Situationen ausgepackt, wären die Landsberger überraschend mit einer 1:0-Führung in die Halbzeit gegangen.

Auch in der zweiten Halbzeit hatten die Gäste viel Ballbesitz, Landsberg baute erneut eine Wagenburg, bestehend aus elf Spielern, um den eigenen Sechzehner auf, um mit sporadischen weiten Bällen Konter zu starten. Doch die geduldigen Dachauer knackten dieses Bollwerk in der 58. Minute durch den bärenstarken Winterneuzugang Yemi Oyewoie, der am Samstag zum ersten Mal für seinen neuen Klub einnetzte. Danach brachen bei den Gastgebern alle Dämme, Christian Lippert (63.) und Christian Doll (70.) hätten mit sogenannten Hundertprozentigen den Sack zumachen müssen. So fiel das erlösende 2:0 erst in der 83. Minute durch Torjäger Christian Doll, der ebenfalls seit Wochen in bestechender Form aufspielt und einmal mehr seinen Torriecher unter Beweis stellte.

Am Ende der 90 Minuten stand ein hochverdienter 2:0-Sieg des TSV 1865 Dachau, der aber eine Woche nach dem fulminanten Derbytriumph gegen Pipinsried doch eher etwas fad schmeckte.

Dachaus Sportlicher Leiter Marcel Richter: „Wir wollten den Schwung vom Derbysieg gegen Pipinsried einfach mitnehmen, das ist gelungen. Schön war es nicht, aber die Mannschaft hat getan, was sie musste, um den Sieg zu holen. Deshalb war es eine gute Leistung – dank der richtigen Einstellung bei diesen schwierigen äußeren Umständen, die ein gutes Fußballspiel verhindert haben. Wir waren 90 Minuten dominant und die Landsberger haben mit elf Mann verteidigt.“

Stenogramm

TSV 1882 Landsberg – TSV 1865 Dachau 0:2 (0:0)

TSV 1882 Landsberg: Tobias Heiland, Sebastian Bonfert, Sebastian Gilg, Daniel Neuhaus (78. Alexander Buschel), Martin Hennebach, Andreas Fülla, Philipp Siegwart, Peter Knechtel, Rainer Storhas, Manuel Detmar (88. Andreas Beinhofer), Jonas Meichelböck

TSV 1865 Dachau: Maximilian Mayer, Michael Zach, Fabian Lamotte, Alexander Weiser, Qendrim Beqiri, Dominik Schäffer (85. Alexsander Weiss), Franz Hübl, Mario Maric (56. Yemi Oyewoie), Amar Cekic, Christian Doll, Christian Lippert (89. Onur Korkmaz)

Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger

Zuschauer: 420

Tore: 0:1 (58.) – Winterneuzugang Yemi Oyewoie trifft erstmals für seinen neuen Klub, nach tollen Vorarbeit von Christian Doll schließt Oyewoie einen Sololauf erfolgreich ab. 0:2 (83.) – Christian Doll vollendet nach einem klugen Zuspiel von Amar Cekic ins Schwarze.