2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das Schlussbild der gemeinsamen neun Monate: Trainer Thomas Siegmund nach der frustrierenden Niederlage am Samstag gegen Dachau. F: Weigand
Das Schlussbild der gemeinsamen neun Monate: Trainer Thomas Siegmund nach der frustrierenden Niederlage am Samstag gegen Dachau. F: Weigand

TSV 1860 Rosenheim trennt sich von Siegmund

Tabellenabsturz und "unterschiedliche Auffassungen" bewegen Ex-Regionalligisten zum Handeln

Nach nur fünf Siegen aus saisonübergreifend 25 Ligapartien, dem Relegationsabstieg im Sommer und der sich fortsetzenden Talfahrt der aktuellen Bayernliga-Saison hat sich der TSV 1860 Rosenheim von Thomas Siegmund getrennt. Rund neun Monate nach der Installation des 49-Jährigen - gemeinsam mit dessen gleichberechtigtem Trainerkollegen Patrik Peltram - hat sich der Verein aufgrund des "klaren Abwärtstrends" und "unterschiedlicher Auffassungen" zwischen beiden Coaches zur Trennung entschieden. Peltram wird ab sofort als alleiniger Chef an der Seitenlinie die neu zusammengestellte Truppe dirigieren und soll den Absturz in die Landesliga verhindern.

"Die Fußballabteilungsleitung des TSV 1860 Rosenheim durchlebt im Moment ereignisreiche Zeiten", eröffnet die Pressemitteilung der Sechziger am Montagabend. Man hätte das Wort "ereignisreich" mit Blick auf die derzeitige sportliche Lage beim bayerischen Traditionsklub ebenso mit "schwierig" oder "ernüchternd" ersetzen können. Nach acht Saisonniederlagen finden sich die Oberbayern wenige Monate nach dem Abstieg aus der Regionalliga Bayern am Tabellenende der Bayernliga Süd wieder. Einzig im Stadtderby beim Sportbund konnte die im Sommer komplett neu zusammengestellte Mannschaft die volle Punkteausbeute einfahren. Bereits die Vorbereitungszeit verlief aufgrund der langen Relegationsphase alles andere als optimal, obendrein wurde Ende Juli ein komplett neues Vorstandsteam ins Amt gewählt - nach 22-jähriger Amtszeit von Ex-Klubchef Hans Klinger. "Die Saison wird schwer, das war uns allen bewusst", so TSV-Abteilungsleiter Franz Höhensteiger. Zudem gestaltete sich die Zusammenarbeit zwischen den gleichberechtigt eingesetzten Coaches Thomas Siegmund und Patrik Peltram zunehmend schwieriger. Im Laufe der Zusammenarbeit habe sich - laut Pressemitteilung - herausgestellt, dass beide "unterschiedliche Auffassungen in der Herangehensweise" hatten.

Höhensteiger: »Der für den Verein bestmögliche Weg.«

Dennoch war die Trennung von Siegmund - der auch dem neuen Vereinsvorstandsteam angehört - eine schwierige Entscheidung für die Sechziger-Verantwortlichen. "Thomas Siegmund hat sich neben dem Fußballplatz auch mit aller Kraft in die Weiterentwicklung und die neue Struktur des Vereins eingebracht und hat uns mit seiner großen Emotionalität immer wieder mitgerissen. Dafür sind wir ihm sehr dankbar", ergänzt Nicolas Foltin, der 2. Abteilungsleiter der Sparte Fußball. Nun hat sich der Verein für die naheliegendste Trainerlösung entschieden. Patrik Peltram wird das Team ab sofort als alleiniger Chefcoach in die schwierigen Mission "Nichtabstieg" führen. "Wir sind fest davon überzeugt, dass mit Patrik Peltram als Chefcoach der für den Verein bestmögliche Weg eingeschlagen wird", so Höhensteiger, der weiterhin an der Bayernliga-Klassenerhalt glaubt. "Wir stehen voll hinter unserer jungen Mannschaft, für die wir auch die nötige Geduld aufbringen werden." Geduld, die sich baldmöglichst in Hoffnung verwandeln muss. Sonst droht der zweite Abstieg in Serie. Keine Frage: der Traditionsklub von der Jahnstraße durchlebt derzeit schwierige Zeiten.


Aufrufe: 08.9.2014, 21:55 Uhr
Sebastian ZiegertAutor