München - Dieses Heimspiel war eines ganz nach dem Geschmack von Sascha Mölders. Klar, Sechzig feierte mit dem 1:0 über den SV Meppen den elften Saisonsieg und baute zumindest für einen Tag den Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf elf Zähler aus. Aber das war bei weitem nicht der einzige Grund: Denn der nimmermüde Angreifer ackerte in vorderster Reihe, verwickelte die Niedersachsen bei deren Versuchen des Aufbauspiels immer wieder in Zweikämpfe. Immer wieder animierte er seine Mitspieler zum frühen Pressing.
Und auch die spektakulärste Szene der Partie war dem 34-Jährigen vorbehalten. Sechs Minuten waren gerade gespielt, als Mölders einen langen Ball gut 20 Meter vor dem Tor mit der Brust annahm und aus der Drehung per Volley auf das Ziel schoss. Vom linken Pfosten klatschte die Kugel zurück ins Feld. Schade, ein solcher Treffer hätte durchaus Chancen auf die Wahl zum Tor des Monats gehabt.
So gab es „nur“ Lob von den Vorgesetzten. „Das ist die Qualität, die er hat. Das macht ihm so schnell kein junger Spieler nach“, frohlockte Trainer Daniel Bierofka bei „Magenta Sport“. Und Sportchef Günther Gorenzel stellte sogar fest, dass der linke Fuß von Mölders Bundesliganiveau habe. Ganze 103 Mal lief der gebürtige Essener in der höchsten deutschen Spielklasse auf, für den MSV Duisburg und den FC Augsburg. In den fünf Jahren bei den Schwaben erzielte Mölders 18 Treffer.
Gegenwart und Zukunft heißen Giesing - und damit allem Anschein nach 3. Liga. In der Pause des Spiels gegen Meppen betonte Günther Gorenzel jedenfalls, dass Mölders - vermutlich einer der Toverdiener im Team - mit Sicherheit kein Opfer der anstehenden Kaderverkleinerung angesichts des geringeren Etats für die kommende Saison sein werde. „Sascha ist fixer Bestandteil des Teams im nächsten Jahr“, versicherte der Sportchef. Einzige Einschränkung wäre: Wenn Mölders andere Pläne hätte.
Doch danach sieht es nicht aus. Vor einigen Wochen sagte der bullige Angreifer, dessen Vertrag sich aufgrund der Einsatzzahl per Option verlängert hat, bereits: „Ich glaube, dass es für alle Seiten gut ist, wie's jetzt ist.“ Keine Frage: Mölders ist nach gut vier Jahren bei den Blauen längst heimisch geworden. Fanliebling. Führungsspieler. Und dass der nicht zum alten Eisen zu zählen ist, hat er gegen Meppen einmal mehr unterstrichen.
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mg